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Monster

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Titel: Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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nicht zu behelligen. Ich habe alles, was ich brauche. Danke noch mal.«
    Er legte auf. »Was ich dafür tun muss, ist: Bei ihrem Kriminalclub aufkreuzen und da Rede und Antwort stehen. Die stellen merkwürdige Kriminalfälle nach, und wer die Lösung findet, bekommt einen Preis, und währenddessen futtern sie Chips. Sie wollte, dass ich schon nächsten Monat komme, aber ich hab’s auf die große Weihnachtsfeier verschoben.«
    »Und da kommst du als Weihnachtsmann?«
    »Ho ho ho, verdammt noch mal.«
    »Ich sag’s dir, es ist dein Bullenduft.«
    »Ja ja, das nächste Mal dusche ich, bevor ich da einlaufe … Die Sache mit Orson sieht folgendermaßen aus: Er hat vor fünfzehn Monaten in Starkweather angefangen, zehn Monate als Vollzeitkraft gearbeitet und dann gekündigt.«
    »Vor fünf Monaten also«, sagte ich. »Einen Monat nachdem Ciaire dort angefangen hat. Also hatten sie genügend Zeit, sich kennen zu lernen.«
    »Die Brünette im Auto«, sagte er. »Die Frau, die Itatani drei Sekunden lang gesehen hat. Eigentlich nichts, mit dem wir was anfangen könnten, aber in Verbindung mit dem hier vielleicht doch. In Orsons Personalakte steht, er hätte hauptsächlich fünften Stock gearbeitet, bei den Simulanten - passt ja wie die Faust aufs Auge, oder? Aber er hat von Zeit zu Zeit Überstunden auf den normalen Stationen geleistet, wodurch er natürlich auch Zugang zu Peake gehabt haben könnte. Keine Unregelmäßigkeiten oder Probleme, er hat von sich aus gekündigt. In seiner Personalakte fehlt allerdings das Foto, aber Lindeen glaubt, dass sie sich eventuell an ihn erinnert - könnte sein, dass er hellbraunes Haar hatte. Möglicherweise übertreibt sie’s mit ihrer Hilfsbereitschaft. Oder der Kerl hat eine ganze Sammlung von Perücken.«
    »Der Typ greift nur mal kurz in den Kostümkoffer«, sagte ich. »Er ist Produzent, Regisseur und Schauspieler. Vor fünf Monaten bedeutet außerdem kurz nach dem Mord an Richard Dada. Just zu dem Zeitpunkt, als Orson sich aus der Shenandoah Street verabschiedet und seine Werkstatt dichtgemacht hat. Er bleibt immer in Bewegung. Und zieht dabei immer wieder Betrügereien ab. Der Reiz des Verbrechens hält ihn am Laufen.«
    »Seine Beziehung zu Ciaire. Glaubst du, da war noch was, das über das gemeinsame Interesse an Peake hinausging?«
    »Wer weiß? Castro meinte, dass seine Vorgehensweise in Miami nicht gerade subtil war, aber vielleicht hat er ja an seiner Masche gearbeitet. Und was Ciaire betrifft, sosehr sie auch daran interessiert war, ihr Privatleben verborgen zu halten, wer sagt denn, dass sie sich nicht auch manchmal einsam gefühlt hat. Und damit verletzbar. Was wir mit Bestimmtheit wissen, ist, dass sie eine gewisse sexuelle Aggressivität entwickeln konnte. Vielleicht war ihr Interesse an pathologischen Fällen nicht nur beruflich. Oder Orson hat ihr versprochen, dass sie in einem seiner Filme mitspielen könnte.«
    Milo rieb sich mit den Fingerknöcheln über die Augen und atmete langsam aus. »Also gut, überprüfen wir mal die Adresse am Pico.«
    Als wir aus dem Gebäude traten, sagte ich: »Einen Vorteil haben wir möglicherweise: Es kann sein, dass er sich selbst ein Bein stellt. Er ist auf eine gewisse Art nämlich ziemlich kindlich in seinem Vorgehen und verfällt immer wieder in starre Verhaltensmuster. Die Art und Weise, wie er die Masche in Miami schon vorher schriftlich festgehalten hat. Oder die Tatsache, dass er räumlich immer im angestammten Revier agiert - er hat Ciaire und Richard jeweils in der Nähe seines Wohnorts entsorgt. Er sieht sich selbst als eine Art kreatives Genie, aber er hält sich immer wieder an das Bewährte und Bekannte.«
    »Klingt ganz nach jemandem aus dem Showgeschäft«, sagte Milo.
     
    Mailbox Heaven. Ein winzig kleiner Laden in einer heruntergekommenen Geschäftszeile an der nordwestlichen Ecke von Pico und Barrington, dessen Wände mit Schließfächern aus Messing verkleidet waren und in dem es nach nassem Papier roch. Eine junge Frau kam aus dem Hinterzimmer. Sie hatte rote Haare und leuchtende Augen, die noch mehr leuchteten, als Milo ihr seine Polizeimarke zeigte. Polizeiarbeit fand sie »cool«.
    George Orsons Schließfach war seit über einem Jahr an jemand anderen vermietet, und sie hatte auch keinerlei Mietvertrag oder Ähnliches.
    »Ach woher«, sagte sie. »Wir heben nichts auf. Die Leute kommen und gehen. Das ist nun mal unsere Kundschaft.«
    Wir stiegen wieder in Milos Zivilfahrzeug. Auf dem Weg zurück zum Revier

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