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Monster

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Titel: Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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so passen«, sagte Swig. »Immerhin bin ich der Direktor dieser Anstalt, und ich vertrete hier das Gesetz. Deshalb muss ich über das, was hier vorgeht, auch informiert sein.«
    »Das werden Sie auch«, sagte Milo. »Sobald wir etwas wissen, erfahren Sie es zuerst, aber in der Zwischenzeit -«
    »In der Zwischenzeit ist es unerlässlich, dass ich -«Swigs Einwände wurden von dem Geräusch eines Piepers unterbrochen. Sowohl er als auch die drei Detectives griffen an ihren Gürtel.
    Banks sagte: »Meiner war’s«, und las die Nachricht auf der Anzeige. Eine Sekunde später hatte er auch schon ein Handy am Ohr und sagte, nachdem er kurz gehorcht hatte, »Wo?«, und »Wann?«, wobei er De la Torre mit den Fingern Zeichen gab, ihm einen Notizblock zu reichen. Das Telefon zwischen Kinn und Schulter eingeklemmt, schrieb er.
    Er strahlte nicht die geringste Emotion aus. Schließlich klappte er das Handy zusammen und sagte: »Als sie uns angerufen haben, habe ich in der Zentrale Bescheid gesagt, dass sie aufpassen sollen, ob irgendwo in der näheren Umgebung irgendwas passiert, das nach einem Irren aussieht. Das hier ist zwar nicht unbedingt die nähere Umgebung, aber es macht schon den Eindruck, als wäre ein Irrer am Werk gewesen: Eine Frau ist auf dem Highway Five in der Nähe von Valencia gefunden worden.« Er warf einen kurzen Blick auf seine Notizen. »Weiblich, weiß, Alter fünfundzwanzig bis fünfunddreißig, etliche Stichwunden in Körper und Gesicht, ziemlich blutige Angelegenheit. Der Leichenbeschauer sagt, die Tat liegt allenfalls zwei Stunden zurück, was passen würde, wenn unser Freund hier motorisiert wäre. Worauf die Reifenspuren am Tatort hindeuten. Dass sie einfach nur dort aus dem Wagen geworfen wurde, ist ziemlich unwahrscheinlich, denn die Menge an Blut deutet darauf hin, dass es am Fundort passiert ist.«
    »Welcher Art sind die Verletzungen im Gesicht?«, sagte Milo.
    »Lippen, Nase, Augen - der Mann vor Ort meinte, es hätte ziemlich brutal ausgesehen. Das passt doch, oder?«
    »Die Augen«, sagte Milo.
    »Mein Gott«, sagte Swig.
    »Ist sie an der nördlichen Spur des Highway Five gefunden worden?«, sagte ich. »Ja«, sagte Banks. Alle starrten mich an.
    »Die Straße nach Treadway«, sagte ich. »Er ist auf dem Weg nach Hause.«

34
    Nach diesen letzten Informationen fiel Swig in sich zusammen wie ein Windbeutel. Mit einem Mal wirkte er klein und am Boden zerstört, wie ein Junge, der sich mit einer Aufgabe herumschlagen muss, die eigentlich ein Erwachsener zu erledigen hätte.
    Milo schenkte ihm keine Beachtung, sondern telefonierte mit der Highway Patrol, informierte die Sheriffs der Nachbarorte von Treadway und gab eine Warnung an Bunker Protection heraus. Die private Sicherheitsfirma war offensichtlich wenig kooperativ, denn als er das Gespräch beendete, klappte er das Telefon so energisch zusammen, dass ich dachte, es würde zerbrechen.
    »Okay, sehen wir uns die Bescherung mal an«, sagte er zu Banks und De la Torre. Und zu Swig: »Holen Sie mir die Personalakte von George Orson.«
    »Die ist unten im Aktenzimmer.«
    »Dann nichts wie hin.«
     
    Die Schätze des Aktenzimmers lagerten hinter einer der beiden unbeschilderten Türen, die von Swigs Büro abgingen. Ein enger Raum, voll gestellt mit schwarzen Aktenschränken. Der Ordner war dort, wo er sein sollte. Milo studierte die Akte, während die Beamten des Sheriffs ihm über die Schulter schauten.
    Das Foto fehlte, aber ansonsten passten die Angaben von George Orson genau zu Derrick Crimmins: einen Meter achtundachtzig groß, siebenundsiebzig Kilo schwer, Alter sechsunddreißig. Als Adresse war die Postfachanschrift auf dem Pico in der Nähe von Barrington angegeben. Keine Telefonnummer.
    »Was hat denn dieser Kerl noch alles ausgefressen?«, fragte Banks.
    »Diverse Betrugsfälle, außerdem hat er wahrscheinlich seinen Vater, seine Mutter und seinen Bruder umgebracht.«
    Swig sagte: »Ich kann das einfach nicht glauben. Sein Lebenslauf muss in Ordnung gewesen sein, sonst hätten wir ihn nicht eingestellt. Der Staat überprüft die Fingerabdrücke -«
    »Er hat, soweit uns bekannt ist, kein Vorstrafenregister, insofern haben Fingerabdrücke nicht viel zu sagen«, erklärte Milo, während er die Akte durchblätterte. »Hier steht, er hat seine Ausbildung zum Pfleger am Orange Coast College absolviert … Aber jetzt ist es ohnehin sinnlos zu überprüfen, ob er seine Ausbildung getürkt hat.« Zu Swig: »Ist hier irgendwo vermerkt, ob

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