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Monster

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Titel: Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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fragte er Swig.
    »Niemand.«
    »Diese Männer hier auch nicht?« Er deutete auf zwei Haustechniker.
    »Weder die noch sonst irgendjemand, der nicht mit der Pflege der Patienten betraut ist. Und um Ihre nächste Frage gleich mit zu beantworten, Angestellte, die nicht zum Klinikpersonal gehören, betreten das Gebäude über den Haupteingang, wie jeder andere auch. Die Personalien werden dabei überprüft.«
    »Selbst wenn die Gesichter noch so bekannt sind?«, fragte Milo.
    »Das ist unser System.«
    »Nimmt das Klinikpersonal seine Schlüssel mit nach Hause?«
    Swig gab keine Antwort. »Ja oder nein?«, sagte Milo.
    »Ja, sie nehmen sie mit nach Hause. Jeden Tag eine Unmenge von Schlüsseln einzusammeln und wieder auszuteilen würde einen übermäßigen Aufwand bedeuten. Wie ich schon gesagt habe, tauschen wir die Schlösser aus. Selbst wenn kein akutes Problem vorliegt, geschieht das einmal im Jahr.«
    »Einmal im Jahr«, sagte Milo. Ich wusste, was er dachte. George Orson hatte vor fünf Monaten gekündigt. »Wann genau war das?«
    »Das muss ich nachsehen«, sagte Swig. »Worauf genau wollen Sie eigentlich hinaus?«
    Milo ging ihm voraus. »Sehen wir uns mal die Laderampe an.«
     
    Vor uns lag ein zwanzig Meter breiter leerer Raum mit Betonfußboden, in dessen Stirnseite sechs Ladeluken aus Wellblech eingelassen waren.
    Milo fragte einen der Hausmeister: »Wie macht man die auf?«
    Der Hausmeister deutete auf einen Schaltkasten an der Rückwand.
    »Gibt’s draußen auch einen Schalter?«
    »Ja.«
    Milo ging auf den Schaltkasten zu und drückte einen der Knöpfe. Das zweite Tor von links schwang nach oben, und wir gingen zur Ladekante. Die Rampe war etwa zwei Meter über dem Boden. Platz genug, um drei bis vier Sattelschlepper gleichzeitig zu entladen. Milo kletterte hinunter und verschwand, kaum dass er fünf Schritte weit weg war, in der Dunkelheit, sodass ich lediglich hören konnte, wie er draußen herumging. Einen Augenblick später hievte er sich wieder zur Rampe hinauf.
    »Die Straße für die Lieferanten«, fragte er Swig, »wo führt die hin?«
    »Zum Tor B. Da, wo auch die Gefängnisbusse reinkommen.«
    »Ich dachte, der wäre ausschließlich für die Gefängnisbusse.«
    »Das bezog sich auf Personentransporte«, sagte Swig. »Und was das betrifft, kommen am Tor B ausschließlich Gefängnisbusse rein.«
    »Aber tatsächlich herrscht da doch ein reges Kommen und Gehen.«
    »Sämtlicher Verkehr ist vorher angemeldet und wird auf Sicherheit überprüft. Sämdiche Fahrer werden vorher gescheckt und müssen auf Verlangen ihre Papiere vorweisen. Die Straße ist alle fünfzig Meter durch Tore unterteilt. Die Magnetkarten dafür werden alle dreißig Tage ausgewechselt.«
    »Magnetkarten«, sagte Milo. »Das heißt, wenn die Fahrer einmal ihre Papiere vorgezeigt haben, können sie die Tore selbstständig öffnen.«
    »Hören Sie, wir sind nicht hier, um unser System zu kritisieren, sondern wir wollen Peake finden. Und deshalb würde ich vorschlagen, dass Sie Ihre Aufmerksamkeit eher auf -«
    »Was ist mit den Pflegern?«, sagte Milo. »Können die auch über die Versorgungsstraße auf das Gelände?«
    »Unter keinen Umständen. Warum hacken Sie auf diesem Thema so rum? Und was hat dieser Orson damit zu tun?«
    Von Westen her waren Rufe zu hören, und wir drehten die Köpfe. Einige der Glühwürmchen wurden größer.
    Milo sprang von der Laderampe herunter, und ich tat es ihm nach. Swig schien es einen Augenblick ebenfalls in Betracht zu ziehen, blieb dann jedoch stehen. Zwei Männer rannten auf uns zu.
    Einer von ihnen war Bart Quan, der andere ein uniformierter Wachmann.
    Plötzlich stand Swig schwer atmend neben uns. »Was ist los, Bart?«
    »Wir haben ein Loch im Zaun entdeckt«, sagte Quan. »Im Westabschnitt. Mit der Zange reingeschnitten.«
    Es war nicht ganz ein Kilometer bis zu der Stelle. Aus dem Zaun war ein Stück, groß genug für einen Mann, herausgeschnitten und später wieder eingesetzt worden. Und zwar so sorgfältig, dass man schon genau hinsehen musste, um es zu entdecken. Milo sagte: »Wer hat das gefunden?«
    Der dunkelhäutige junge Wachmann, der mit Quan zusammen gewesen war, hob die Hand.
    Milo warf einen kurzen Blick auf sein Namensschild. »Wie sind Sie darauf gestoßen, Officer Dalfen?«
    »Ich habe den westlichen Abschnitt abgesucht.«
    »Haben Sie sonst noch was gefunden?«
    »Bis jetzt noch nicht.«
    Milo borgte sich Dalfens Stablampe und suchte damit den Zaun ab. »Was ist auf der

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