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Monster

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Titel: Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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dem Augenblick, als er wieder herauskam, trat Heidi Ott durch die Doppeltür.
    »Hallo, Heidi.«
    »Sir?«
    »Aufgrund der von Ihnen weitergegebenen Informationen hat Detective Sturgis einen erfolglos verlaufenen Versuch unternommen, mit Ardis Peake zu kommunizieren. Und da Sie in dieser Hinsicht ja auf Erfolge zurückblicken können, dachten wir, lassen wir Sie es mal versuchen.«
    »Sir, ich -«
    »Seien Sie unbesorgt«, sagte Swig. »Ihr Pflichtbewusstsein ist absolut untadelig. Die Hauptsache ist nun, dieser Sache endgültig auf den Grund zu gehen.«
    »Ich -«
    »Bevor Sie da reingehen, allerdings noch eines: Sie sind sicher, dass Peake wirklich mit Ihnen gesprochen hat - also richtige Worte und nicht nur Grunzlaute von sich gegeben hat?«
    »Ja, Sir.«
    »Was genau hat er gesagt?«
    Heidi wiederholte ihre Geschichte.
    »Und das war am Tag, bevor Dr. Argent getötet wurde?«
    »Ja, Sir.«
    »Hat Peake früher schon mal etwas zu Ihnen gesagt?«
    »Nichts, was mit Dr. Argent zu tun gehabt hätte.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Nicht viel. In der Hauptsache hat er nur gemurmelt. Nicht viel mehr als Ja und Nein, Kopfnicken, Grunzen. Und das auch nur, wenn wir ihm Fragen gestellt haben.« Sie zupfte an ihrem Pferdeschwanz. »Also eigentlich nicht richtig geredet. Deswegen wurde ich ja auch stutzig, als er mit einem Mal damit angefangen hat -«
    »Sie haben also sein Sprachverhalten überwacht?«
    »Ja, Sir. Dr. Argent hoffte, sie könnte sein verbales Output verbessern. Und nicht nur das, sondern vielleicht auch sein Gesamtoutput.«
    »Ich verstehe«, sagte Swig. »Hatte sie dafür einen bestimmten Grund?«
    Heidi schaute zu uns herüber. »Wie ich den beiden Herren hier schon erklärt habe, betrachtete sie dies als eine Art Herausforderung.«
    Ein leichtes Scharren ließ uns die Köpfe drehen. Papiersohlen auf Linoleum. Ein paar der Männer hatten sich um uns geschart, doch ein Blick von Swig genügte, woauf sie stehen blieben und sich zurückzogen.
    Er lächelte Heidi an. »Nun denn. Sieht so aus, als wäre es jetzt Ihre Herausforderung.«
     
    Sie ging allein hinein, blieb zwanzig Minuten und tauchte kopfschüttelnd wieder auf. »Wie lange soll ich es probieren?«
    »Das sollte genügen«, sagte Swig. »Vermutlich handelte es sich um einen einzelnen Vorfall. Bedeutungsloses Gebrabbel. Soweit wir wissen, macht er das manchmal, wenn er allein ist. Danke, Heidi. Und jetzt ist es wohl das Beste, wenn wir uns alle wieder an unsere Arbeit machen.«
     
    Als ich den Wagen vom Anstaltsgelände fuhr, sagte Milo: »Was muss passieren, dass von einem Menschen nichts weiter übrig bleibt als so was?«
    »Wenn du das beantworten kannst, bist du reif für den Nobelpreis«, sagte ich.
    »Aber dafür muss es doch biologische Ursachen geben, oder? Stress allein, und sei er noch so groß, kann doch nicht zu so was führen.« Obwohl die Klimaanlage lief, tropfte ihm der Schweiß von der Stirn auf seine Hosen.
    »Selbst in Konzentrationslagern kam es aufgrund des immensen Leidensdrucks, den die Leute erdulden mussten, nur selten zu Geisteskrankheiten«, sagte ich. »Außerdem tritt Schizophrenie in sämtlichen Gesellschaften ungefähr mit der gleiche Häufigkeit auf - zwei bis vier Pozent. Kulturelle Faktoren sind lediglich ein Einflussfaktor darauf, wie die Krankheit sich äußert, die Ursache liegt woanders.«
    »Und was ist es dann - Hirnschädigungen, genetische Ursachen?«
    »Das höchste Risiko besteht, wenn weitere Familienangehörige an Schizophrenie leiden, doch bricht auch hier die Krankheit nur bei einem geringen Prozentsatz der Betroffenen wirklich aus. Die Zahl der Schizophrenen, die im Winter oder Frühling geboren sind, ist geringfügig höher, was daran liegen kann, dass zu diesen Zeiten eine erhöhte Viruskonzentration herrscht, und in einigen Studien wurde versucht, sie auf pränatale Grippe zurückzuführen. Aber das ist alles Spekulation.«
    »Zum Teufel«, sagte er. »Vielleicht ist es einfach nur Pech.«
    Er wischte sich das Gesicht mit einem Taschentuch ab, zog eine Panatela aus der Tasche, wickelte sie aus und rammte sie sich in den Mund. Ließ sie jedoch unangezündet.
    »Bei mir in der Familie gab’s zwei Tanten, die nicht ganz richtig im Oberstübchen waren«, sagte er. »Cousinen meiner Mutter. Zum einen Laetitia, die Spinnerin, die hatte einen Backfimmel. War völlig besessen davon. Den ganzen Tag hat sie Plätzchen gebacken, sonst nichts. Hunderte. Um sich selber hat sie sich gar nicht mehr gekümmert.

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