Monster Kontrolle
einfach aufhören, es zu versuchen?«
»Ich weiß nicht, was ich Ihnen sagen soll«, sagte er. »Sie sind in der schlimmstmöglichen Lage. Ein leichter Kundiger zu sein ist echt scheiße. Ich
würde Ihnen ja sagen, Sie sollten aufhören, aber es würde nicht viel ändern. Ihnen würde trotzdem ständig Magie begegnen, Sie würden sich erinnern und wieder vergessen und wieder von vorn. So ist es einfach. Tut mir leid, dass ich derjenige bin, der es Ihnen sagt. Auch wenn ich vermutlich nicht der Erste bin. Ich werde vermutlich aber auch nicht der Letzte sein.«
Sie knurrte.
Er dachte daran, ihr die Wahrheit zu sagen. Es würde besser werden. Ihr Lappen würde sich mit der Zeit immer weiter zersetzen, bis sie eine totale Unkundige war. Der Nachteil war nur, dass leichte Kundige eine weit größere Wahrscheinlichkeit besaßen, in ihren goldenen Jahren senil und/oder geisteskrank zu werden. Er entschied sich aus einem Gefühl vagen Mitgefühls heraus, nichts davon < zu erwähnen.
Judy hielt vor einem kleinen Lebensmittelladen. Sie verkündete, sie würde sich einen Schokoriegel kaufen und sprang aus dem Auto, bevor Monster noch etwas sagen konnte, das sie vielleicht ärgerte. Langsam begann sie zu glauben, dass er recht hatte. Sie sollte das Ganze einfach vergessen und ihr Leben weiterleben. Gelegentlich mochte ihr etwas Merkwürdiges begegnen, ein flüchtiger Blick in diese andere Welt. Das musste ihr schon die ganze Zeit passiert sein, wenn die letzten Tage irgendetwas zu sagen hatten. Bisher hatte es ihr nicht geschadet, es einfach auf sich beruhen zu lassen.
Auch wenn sie tatsächlich einen Weg fand, sich zu erinnern, war sie doch nicht bereit für diesen Job. Und sie war sich auch gar nicht so sicher, ob sie ihn überhaupt wollte. Sie wusste nicht, warum sie sich überhaupt die Mühe machte. Es war noch frustrierender als alles andere.
Sie war nicht in der Stimmung für einen Schokoriegel, aber sie hatte gesagt, sie würde einen kaufen, also griff sie sich einfach wahllos etwas aus dem Regal. An der Kasse gab es eine kurze Schlange. Drei Leute waren vor ihr, und die Dame am Tresen kaufte mit der ganzen Sorgfalt und einem Sinn fürs Detail Lotterielose, die man sonst für Bombenentschärfungen reservierte.
»Wie viele Lucky Duck Bucks haben Sie noch?«, fragte sie den Angestellten.
»Zehn.«
»Oh, das ist gut. Die letzten zehn sind normalerweise die guten.« Sie drehte sich um und wiederholte es für die Kunden hinter sich noch einmal.
Judy verspannte sich und quetschte ihren Schokoriegel in seiner ungeöffneten Verpackung zu einem unförmigen Klumpen.
Die zierliche Frau vor ihr seufzte genervt. Die Lotterielady war sich dessen nicht bewusst und fuhr mit ihrer methodischen Tätigkeit fort.
Judy riss die Verpackung auf und nahm einen Bissen. Es waren keine Nüsse drin. Sie hasste Schokolade ohne Nüsse. Dann verzog sie das Gesicht, zwang sich zu schlucken und bemerkte jetzt, da sie es geöffnet hatte, dass sie das ver-dammte Ding auch würde bezahlen müssen.
Sie nahm sich eine Zeitschrift vom Ständer und blätterte sie durch, ohne zu lesen. Die Schlange hatte sich immer noch keinen Zentimeter weiterbewegt, als sich hinter ihr etwas Eigenartiges einreihte.
Die Kreatur war klein, mit bleicher, schuppiger Haut und spitzen Ohren. Sie hatte auch einen Schwanz. Und trug eine Freizeithose, ein hübsches Jackett
und eine Krawatte. Und sie kaufte einen Sechserpack Bier, eine Flasche Wasser und eine Autotuning-Zeitschrift.
Das Wesen bemerkte ihren Blick und nickte. »Hallo.«
»Hi.« Sie vergrub ihre Nase in der Zeitschrift. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um in Panik zu verfallen. Da wartete sie nun auf eine Chance zu sehen, ob sie es als Kryptofängerin schaffen konnte, und jetzt fiel ihr eine solche Gelegenheit direkt in den Schoß. Was auch immer dieses Wesen sein mochte, es war jedenfalls nicht menschlich.
Sie warf einen verstohlenen Blick über die Schulter. Die Kreatur lächelte und nickte erneut. Judy, die wieder zurücknickte, schätze das Wesen ab. Es war nicht sehr groß. Kaum über eins-fünfzig, und es wog sicher nicht mehr als hundert Pfund. Dabei hatte es keine Krallen, und seine Zähne schienen nicht scharf genug, um gefährlich zu sein. Der Schwanz mochte ein Problem werden, aber sie war sich ziemlich sicher, dass sie es schaffen konnte. Sie hatte mal ein bisschen Judo gelernt und kannte ein paar Tricks, die bei diesem Kümmerling kein Problem werden dürften.
Sie dachte daran,
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