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Monster Kontrolle

Monster Kontrolle

Titel: Monster Kontrolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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Sie es vergessen würden. Wie haben Sie sich erinnert?«
    »Jemand hat mir einen Trick gezeigt.«
    »Erinnerungsglyphe?«, fragte Monster zurück.
    »Hauptsache, es funktioniert.« Sie rückte ihre Kappe zurecht und zog sie tiefer. »Wo ist der Papiermann?«
    Monster tätschelte seine Hemdtasche.
    »Sind Sie sicher, dass Sie das durchziehen wollen?«, fragte er.
    »Ich bin ganz sicher.«
    Sie stiegen in ihr Auto, und er zog eine Teufelspuppe aus seiner Tasche und setzte sie aufs Armaturenbrett. Er zog an ihrem linken Arm und drehte ihre Füße, bis er die richtige Frequenz eingestellt hatte.
    Sie startete den Motor. »Wohin?«
    Er sagte ihr, sie solle in Richtung Stadtzentrum fahren. So erhöhte sich die Chance, in der Nähe eines Einsatzortes zu sein.
    »Und was passiert, wenn Sie grau sind?«, fragte sie.
    »Ich kann Blitze aus meinen Fingerspitzen abschießen«, sagte er. »Brennt aber höllisch.«
    »Warum ändern Sie überhaupt Ihre Farbe?«, fragte sie.
    »Vor drei Jahren hat mich ein Basilisk gebissen. Das bringt einen normalerweise um. Aber wenn man sehr viel Glück hat und einen die Entgiftung nicht völlig matschig macht, behält man einen instabilen Zauber zurück. Also verändere ich jetzt immer die Farbe, wenn ich schlafen gehe und aufwache und bin auf jeweils verschiedene Art verzaubert, je nachdem, welche Farbe ich gerade habe. Außerdem bin ich gegen alle Gifte und toxischen Substanzen immun.«
    »Muss in Ihrem Job ganz praktisch sein.«
    »Ja, zwei Monate lang täglich lähmend schmerzhafte alchemistische Injektionen waren es fast wert.« »Und Ihre Freundin ist auch rot.« »Ja, ist sie.« »Woher kommt das ?«
    »Daher, dass sie ein Dämon ist«, sagte er. »Ich war einverstanden, dass Sie mich eine Nacht lang herumfahren, aber ich habe nichts davon gesagt, eine Menge Fragen zu beantworten. Also, wer hat Ihnen die Glyphe gezeigt?«, fragte er.
    »Ein Engel.«
    »Lassen Sie mich raten. Ihr Name war Charity. Oder Chastity. Oder Modesty. Mir will immer noch nicht in den Kopf, warum Engel immer Strippernamen tragen.« Monster schwieg, um dem Krach zuzuhören, der aus der Puppe drang. In der Innenstadt wurde eine Chimäre gemeldet, aber sie waren zu weit weg, um eine Chance zu haben. »Hat sie Ihnen auch von den Nebenwirkungen erzählt?«
    »Natürlich«, log Judy.
    »Und Sie haben kein Problem damit?«
    »Alles hat seine negative Seiten«, antwortete sie.
    »Ich nehme an, dann meinen Sie das hier ziemlich ernst. Die meisten Leute flippen nämlich aus, wenn man Aneurysmen und vorzeitigen Erinnerungsverlust erwähnt.«
    Judy ließ sich Zeit, die Information zu verarbeiten, wobei sie darauf achtete, ein neutrales Gesicht zu machen.
    »Für den Moment funktioniert's. Ich denke mir etwas anderes aus, wenn es so weit ist. Ist das alles, was Sie die ganze Nacht tun? Herumfahren?«
    »Was haben Sie denn erwartet?«
    »Ich weiß nicht. Einfach mehr als das hier.«
    »Nö. Das ist alles«, sagte er. »Es hat ziemliche Ähnlichkeit mit Krieg. Lange Strecken Langeweile, unterbrochen durch kurze Momente des Grauens.«
    Eine halbe Stunde später kündigte die Funkpuppe eine Beute nur zehn Minuten entfernt an, aber Monster meldete sich nicht dafür. »Wenn ich meinen Van hätte, wäre es keine große Sache. Aber ich habe nicht die nötige Ausrüstung, um einen Gwyllgi einzufangen.«
    »Eines verstehe ich nicht«, sagte sie. »Das Prinzip Magie ist mir grundsätzlich klar. Ich meine, es ist ja nicht so, dass ich nicht schon vorher davon gehört hätte. Und von Trollen und Yetis und diesem Zeug. Warum kann ich mich dann trotzdem nicht daran erinnern, wenn sie mir begegnet?«
    »Vor der Pubertät sind alle Kinder leichte Kundige«, sagte Monster. »Dadurch schnappt man die Grundidee auf. Später, wenn der Merlin-Lappen resorbiert wird, ist es hier drin.« Er tippte sich an die Schläfe. »Auch wenn man denkt, es sei nur Fantasie.«
    »Und woher weiß ich, was real ist und was nicht?«, wollte sie wissen. »Als ich ein Kind war, hatte ich eine imaginäre Freundin namens Sharon. Sie war ein Stegosaurus. War sie real?«
    »Das bezweifle ich.«
    »Warum? Sind Dinosaurier nicht real?«
    »Sie waren es mal. Zumindest glaube ich das. Andererseits waren Einhörner nie real, also wer weiß?«
    »Wie kann ich auf irgendwas vertrauen?«, fragte Judy. »Wenn meine Erinnerung so unzuverlässig ist, wie kann ich überhaupt sicher sein, dass dieses Gespräch hier wirklich stattfindet?«
    »Das können Sie nicht.«
    »Dann soll ich

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