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Monster Kontrolle

Monster Kontrolle

Titel: Monster Kontrolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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Buch nachsehen. Wenn er golden war, wurde er unsichtbar, sobald er die Augen schloss. Er konnte es nicht kontrollieren. Jedes Mal, wenn er zwinkerte, verschwand er für eine Sekunde.
    Etwas schepperte, als würde der Inhalt des Medizinschranks auf den Boden ausgeleert.
    Immer noch schlaftrunken stand Monster vom Sofa auf und ging nachsehen.
    »Liz, bist du das?«
    Ein leises Knurren drang aus dem Badezimmer. Monster blieb stehen.
    Eine Ziege streckte ihren Kopf in den Flur. Der Krypto wandte den Blick in Monsters Richtung und blökte. Die Kreatur trat in den Flur heraus. Sie besaß zwar einen Ziegenkopf, hatte aber einen humanoiden Körper, nackt und haarlos. Sie war nicht sehr groß, nur ungefähr einszwanzig, aber ihre gedrungene Gestalt war kräftig gebaut.
    Monster behielt die Ruhe. »Wo kommst du denn her, kleiner Kerl?«
    Das Ziegenmonster warf sich vorwärts, rammte Monster die Hörner in den Magen und nahm ihm den Atem. Er ging keuchend zu Boden.
    Die Ziege murrte, als Monster vor ihren Augen verschwand.
    »Du kleiner Bastard!«
    Stöhnend stand Monster auf. Das Ziegenwesen griff wieder an. Monster drehte sich seitwärts und bekam einen halb abgelenkten Schlag in die Rippen. Die Ziege sprang auf die Couch und meckerte mit gefletschten Zähnen.
    Monster hielt sich die schmerzende Seite. »Hör zu, du kleiner Scheißer. Zwing mich nicht, dir wehzutun!«
    Die Ziege wippte feindselig vor und zurück. Monster schloss die Augen. Die Ziege meckerte. Er hörte, wie sie nach ihm schnüffelte.
    Er wusste nicht, wo dieses Ding herkam und wie es in sein Haus gekommen sein mochte. Er war sich auch nicht sicher, was es war. Vorher hatte er noch nie eines dieser kleinen, ziegenköpfigen Biester gesehen. Monster befasste sich nun schon seit Jahren mit Kryptos, und es kam selten vor, dass er auf eine Spezies traf, die er nicht kannte. Doch das geschah in letzter Zeit anscheinend immer öfter.
    Es schien ihm nicht allzu gefährlich zu sein, aber seine Rippen schmerzten, und er war noch nicht wieder bei Atem. Da er nicht damit vertraut war, konnte er sich auch nicht sicher sein, wie er damit umzugehen hatte. Manche Kryptos konnte man mit einer Kraftdemonstration einschüchtern. Andere wurden davon zum Angriff provoziert. Es versuchte, ihn zu erschnüffeln, aber er wusste nicht, ob es das tat, weil es aggressiv war oder verängstigt. Wahr-scheinlich beides. Er versuchte, sich in die Lage der Ziege zu versetzen: allein in einer fremden Umgebung, und dann auch noch konfrontiert mit einem höchstwahrscheinlich feindlichen Tier. Vermutlich war sie einfach nur in Panik.
    Er öffnete die Augen wieder. Nur ein kleines Zwinkern, das ihn halb sichtbar machte. Die Ziege starrte ihn an. Sie klapperte stakkatoartig mit ihren langen, spitzen Zähnen, griff aber nicht an.
    »Ich will dir nichts tun, kleiner Kerl«, sagte Monster so sanft wie möglich.
    Die Ziege blökte leise. Sie drehte den Kopf, die Nüstern gebläht, die Zähne klappernd.
    »Können wir nicht Freunde sein?«
    Die Ohren der Kreatur legten sich an. Sie straffte die Schultern. Ihre Beine spannten sich zum Sprung.
    Monster schloss die Augen, und die Ziege schnüffelte.
    Er ging seine Möglichkeiten durch. In seinem Haus befand sich eine lästige Kreatur, und er war nicht darauf vorbereitet, mit ihr fertig zu werden. Er konnte sich durch das Wohnzimmer zur Haustür vortasten und das Wesen einschließen. Dann konnte er Verstärkung rufen und sich von der Stadt jemanden schicken lassen, der es abholte. Das wäre sicher das Klügste.
    Das würde er aber nicht tun.
    Das Ziegending war zwar lästig, aber bis jetzt nicht besonders gefährlich. Als Profi sollte er in der Lage sein, ohne Hilfe damit fertig zu werden. Wenn er den KSRD um Hilfe rief, würde er von den anderen Freiberuflern monatelang etwas zu hören bekommen. Schlimmer noch: Jemand anders würde die Fanggebühr kassieren, und wenn dieses Ding da selten war, dann musste es auch etwas wert sein. Er war sich nicht sicher, ob die Welt wütende, nackte, ziegenköpfige Biester brauchte, aber wenn die Stiftung für Bestandserhaltung bereit war, den Großen Stachel-Slug-goth und den Furzenden Drachen zu schützen, dann galt dieses Ziegenwesen vermutlich auch als schützenswert.
    Das argwöhnische Schnüffeln der Ziege kam näher. Sie konnte keinen besonders guten Geruchssinn haben, aber sie wusste, dass er immer noch hier war. Und sie war nicht gerade froh darüber.
    Monster beschloss, sie im Haus einzuschließen wäre

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