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Monster Kontrolle

Monster Kontrolle

Titel: Monster Kontrolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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grinsen.
    Judy nahm an, der betäubende Effekt wurde von der Kombination aus Gefahr, Chaos und Magie verursacht. Monster ignorierte die Menschenmenge und stieg wortlos ins Auto. Doch Judy dachte, sie sollte lieber etwas sagen, um ihre Fassungslosigkeit zu mildern. Ohne ihre magische Rune wäre sie genauso verwirrt gewesen.
    Sie legte also die Hände an den Mund und rief zu der Menge hinüber, wenn auch nicht zu laut (die Beule an ihrem Kopf pochte immer noch): »Ist schon gut, Leute. Alles erledigt. Der, äh, große Hund ist tot.
    Er wird Ihnen nichts mehr tun. Sie können jetzt alle wieder reingehen und Ihr Frühstück beenden.«
    Sehr zu ihrer Überraschung schienen sie tatsächlich beruhigt zu sein. Vermutlich, weil die Menge eifrig darauf bedacht war, so zu tun, als hätte es den Angriff des Walrosshundes nie gegeben, und mit ihrem ansonsten eintö-nigen Leben ruhig weiterzumachen. Ein paar der mutigeren oder magisch unkundigeren Angestellten und Gäste steuerten auf das Diner zu.
    Judy startete den Wagen. »Sollten wir vielleicht in der Nähe bleiben? Falls die Cops Fragen haben?«
    »Sind Sie verrückt? Lassen Sie uns hier schnell abhauen, bevor wir noch mehr Ärger kriegen!«
    Sie warf einen Blick auf die reifbedeckten Fenster des Diners. »Da haben Sie wahrscheinlich recht.«
    »Sie bringen Unglück, wissen Sie das?«, fragte Monster auf der Rückfahrt.
    »Das war doch nicht meine Schuld! Es ist dieser Fluch, mit dem mich der Elb belegt hat!« Sie sah auf ihre Hand, die immer noch leicht juckte, aber immerhin war das Zeichen jetzt verschwunden.
    »Es ist ja nicht so, dass Sie vorher kein Pechvogel gewesen wären. Ich kenne Sie erst seit zwei Tagen, und ich wurde fast von einem Yeti, von Trollen, von einem japanischen Oger und irgendeinem Grönland-Walross-Monster gefressen. Ganz zu schweigen davon, dass ich meinen Van verloren habe.«
    »Für mich ist es auch nicht gerade ein Rosengarten!« Sie berührte ihre zerschrammte und zerschnittene Stirn.
    »Wenn ich Sie wäre, würde ich mir diese Glyphe abwaschen und mein Leben weiterleben. Bevor ich noch tot ende. Oder schlimmer.«
    Noch eine Kopfverletzung, und sie würde ihre Finger und Zehen benutzen müssen, um bis zwanzig zu zählen. Ihr Leben war auch ohne einen möglichen Hirnschaden schwer genug. Monster hatte vermutlich recht. Sie nahm ihm den Rat zwar übel, aber sie konnte auch nicht widersprechen.
    Sie setzte ihn an seinem Haus ab.
    »Tut mir leid, dass es nicht so gelaufen ist, wie Sie gehofft hatten«, sagte er.
    »Ich weiß nicht einmal, was ich erwartet hatte«, antwortete sie, mehr zu sich selbst als zu ihm.
    Monster sog hörbar an seinen Zähnen, um das peinliche Schweigen zu übertönen.
    »Vergessen Sie's. Ist nicht Ihre Schuld. Immerhin haben Sie mich mitkommen lassen. Das hätten Sie nicht tun müssen.« Judy hielt inne, um sich eine Zigarette anzuzünden. »Ich hätte meine Aussage nicht geändert, wissen Sie. Den Reds gegenüber. Sie sind gar nicht so schlecht in diesem Job, wie Sie denken.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    Sie lachte. »Das kann ich wahrscheinlich gar nicht wissen. Nicht richtig. Ich weiß nur, dass ich jedes Mal, wenn ich in Ihrer Nähe war, fast getötet wurde.
    Aber ich wurde nicht wirklich getötet. Und das habe ich wahrscheinlich Ihnen zu verdanken. Sie mögen ein Versager sein, Monster, aber wenn man bedenkt, womit Sie Ihren Lebensunterhalt verdienen, können Sie ein so großer Versager nun auch wieder nicht sein. Andernfalls wären Sie inzwischen nämlich tot.« »Danke.«
    »Es ist die Wahrheit«, sagte Judy. »Ich nehme an, wir werden uns nicht so schnell wiedersehen, was?« »Denke nicht.«
    Das Gespräch kam einfach zum Erliegen. Monster murmelte ein kurzes »Passen Sie auf sich auf«, dann nahm er seine Tasche, ging den Fußweg entlang und winkte ihr ohne einen Blick zurück zu.
    Sie brummelte, während sie sich eine Zigarette anzündete.
    Der Motor lief im Leerlauf weiter, während sie zwei Zigaretten rauchte. »Ach, was soll's...«
    Sie benutzte ihre schwitzige Handfläche, um sich die Glyphe von der Stirn zu wischen. Sie ging nicht ganz ab, wurde nur schwächer, aber sie fühlte die leichte Verwirrung, als der Schleier über ihr Gedächtnis fiel. Vielleicht war es aber auch nur die Gehirnerschütterung.
    Judy hielt an einem kleinen Geschäft, um ein paar Aspirin für ihren schmerzenden Kopf zu kaufen. Der Angestellte hinter dem Tresen fragte sie nach der violetten Schwellung und dem Schmutzfleck auf ihrer

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