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Monster Kontrolle

Monster Kontrolle

Titel: Monster Kontrolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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Ist in letzter Zeit sonst noch etwas Merkwürdiges passiert?«
    »Nein, nichts. Abgesehen von diesem Walrosshund im Diner, während du geschlafen hast.«
    »Ich hab nicht geschlafen«, sagte Chester. »Um genau zu sein bin ich, wenn ich mich in diesem besonderen Quantenstadium hier befinde, dem Schlaf am nächsten. Eigentlich ist deine Welt für mich eher ein Traum.«
    »Dann bin ich also dein Traum?«
    »Könnte sein.« Chester grunzte und rang mit der Wolldecke, die er schon halb befreit hatte. »Und ich selbst bin mit hoher Wahrscheinlichkeit nur ein Traum einer viel höheren Wesenheit. Und so weiter und so weiter und so weiter.«
    »Und wo endet es?«
    »Was?«
    »Die Reihe der Träumer. Welcher Träumer ist der letzte?«
    »Es gibt keinen letzten Träumer«, sagte Chester. »Es geht unendlich weiter.«
    Monster ließ sich auf die Couch fallen, direkt auf die Federn und das Blut und den Gaborchendsabber. Er rutschte herum, bevor er hinter sich griff, um noch eines von Liz' verdammten nutzlosen Kissen zur Seite zu werfen. »Es kann nicht unendlich weitergehen.«
    »Warum nicht?«
    »Weil nichts ewig ist.«
    »Wer sagt das? Dein Fehler, tatsächlich der Fehler deiner von Natur aus begrenzten Sinne, ist der, das Universum als eine Ausweitung deiner Selbst zu betrachten. Du gehst davon aus, dass es wie du einen Anfang, eine Mitte und ein Ende hat. Aber was du nicht verstehst, ist, dass alles, was du für dich selbst hältst, abgesehen von diesem eher einfältigen imaginären Stückchen, das du Bewusstsein nennst, nur Kleinteile sind, die vom Universum entliehen sind und auch wieder dorthin zurückkehren werden. Du hattest keinen Anfang, und du wirst kein Ende haben. Alles, was du bist, war schon immer da und wird immer da sein.« Chester hörte auf zu zerren und dachte einen Augenblick nach. »Es sei denn, natürlich, dein ganzes Universum ist nur ein gemeinsamer Traum des universellen Unterbewusstseins meiner Spezies. In diesem Fall wirst du vermutlich aufhören zu existieren, falls wir alle gleichzeitig aufwachen.«
    »Und was ist, wenn die Träumer deines Universums irgendwann aufwachen?«, fragte Monster.
    »Dann sind wir beide im Arsch.«
    Mit einem letzten entschlossenen Grunzen riss Chester die Decke los. Sie segelte davon und klatschte Monster ins Gesicht.
    »Tut mir leid.«
    »Tu mir einen Gefallen, Chester: Träum mir ein Bier.«
    Der Papiergnom brachte Monster Bier. »Vielleicht hat dich jemand mit einem Fluch belegt.«
    »Ich denke, ich wüsste doch, wenn ich verhext worden wäre«, sagte Monster. »Und kein Zauber kann eine Bande Kryptos beschwören. Zumindest keiner, von dem ich gehört hätte.«
    »Vielleicht ist es eine neue Entwicklung. Wir sollten deinen Körper auf Zeichen untersuchen.«
    Monster hatte zwar keine Lust, vom Sofa aufzustehen, aber er nahm an, dass Chester recht hatte. Wenn ihn jemand mit einer Art Krypto-Anziehungs-Fluch belegt hatte, dann war es wohl besser, das zu wissen. Für einen Kryptofänger war das zwar nicht der schlechteste Fluch, aber wenn er weiterhin seine Freizeit störte, musste er verschwinden.
    Er ging ins Bad und zog sein Hemd aus. Ein Blick in den Spiegel bestätigte nichts auf seiner Brust, dem Rücken und den Armen. Er zog die Hose aus und kontrollierte seine Beine. Auch dort befand sich nichts Außergewöhnliches. Wenn es einen Fluch gab, hätte er irgendein Zeichen haben müssen.
    Monster zog seine Unterwäsche herunter und ließ Chester einen Blick auf seinen Hintern werfen. »Siehst du was?«
    »Nein. Warte. Nein, das ist nur ein Leberfleck.« Monster zog seine Hose hoch. »Siehst du? Ich hab's doch gesagt. Kein Fluch.« »Es war ja nur eine Theorie.«
    Etwas rumste in der Badewanne, als hätte jemand einen Amboss hineingeworfen. Monster zog den Duschvorhang zur Seite. In der Badewanne stand ein Gaborchend. Es war aber nicht derselbe. Sein linkes Horn war rissig und angeschlagen, und er schien genauso schockiert, sich dort wie-derzufinden, wie Monster es war, ihn zu sehen. Er fletschte die Zähne und knurrte.
    »Ich nehme an, das ist auch nur ein Zufall.«

    ELF

    Judy ging zu Paulies Wohnung zurück, aber entweder er war nicht zu Hause oder er machte nicht auf. Beides war möglich, und nachdem sie vier Minuten lang an die Tür gehämmert und danach weitere zehn gewartet hatte, beschloss sie, dass sie heute wohl woanders pennen musste. Sie wünschte, sie hätte sich irgendwann mal die Zeit genommen, ein paar echte Freunde zu finden.
    Sie konnte sich nicht

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