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Monster Kontrolle

Monster Kontrolle

Titel: Monster Kontrolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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hast du einen Glückskuli?«, fragte Ed.
    »Seit eben.« Ferdinand ließ den Sessel fallen und schnaubte. »Ich habe ein Drittel von diesem Rätsel ausgefüllt, und das heißt, dass der Kuli Glück bringen muss.«
    »Mrs. Lotus sagt, wir seien unseres Glückes Schmied.«
    »Mrs. Lotus sagt viel, wenn der Tag lang ist.« Ferdinand blies eine Kaugummiblase und sog sie wieder ein.
    »Kannst du dann nicht einfach einen neuen Glückskuli finden?«, fragte Ed.
    Ferdinand spuckte einen Klumpen Kaugummi in den Mülleimer neben sich und stopfte sich mehrere frische in die Backe. »So funktioniert das nicht. Man findet Glückskulis doch nicht so einfach. Man kann schließlich nicht ins Glückskuligeschäft gehen und sie im Dutzend kaufen.«
    »Ich wette, Mrs. Lotus könnte dir einen machen, wenn du sie darum bitten würdest«, schlug Ed vor. »Sie weiß, wie man solche Sachen macht.«
    »Ich will keinen magischen Kuli.«
    Ed senkte ihr Buch so weit, dass sie forschend über seinen Rand blicken konnte. »Wo ist der Unterschied?«
    »Jeder kann einen magischen Kuli haben«, sagte Ferdinand. »Glückskulis sind viel seltener.«
    Ed dachte einen Moment lang darüber nach. Sie sah die Logik nicht, aber andererseits tat sie das ohnehin selten. Ed war nicht von der logischen Sorte. Sie machte es mit einem sonnigen Gemüt wert.
    »Ich weiß!«, rief sie. »Wir könnten in die Küche gehen und alle anderen Kulis ausprobieren. Ich bin sicher, einer davon bringt Glück!«
    Ferdinand fand den Gedanken absurd, dennoch war sie interessiert. »Und wie finden wir das heraus?«
    »Ich könnte an eine Zahl zwischen eins und zehn denken«, schlug Ed vor. »Und du schreibst dann mit einem Kuli nach dem anderen eine Zahl, und der erste, der richtig liegt, muss der Glückskuli sein.«
    Ferdinand nickte. »Das ist gar keine so schlechte Idee.«
    »Supi!« Ed sprang auf und warf ihr Buch zur Seite. »Das wird lustig! Ich glaube, ich nehme die Neun. Das ist eine gute Zahl.«
    »Du darfst mir doch nicht vorher sagen, was es ist!«, stöhnte Ferdinand.
    »Entschuldigung. Okay, es wird also nicht die Neun sein. Von allen Zahlen, die es sein könnte, ist es ganz sicher nicht die Neun. Definitiv nicht.«
    »Es ist die Neun, oder?«
    »Wow, du bist gut!«, sagte Ed, während sie Ferdinand in die Küche folgte. »Bist du sicher, dass du einen Glückskuli brauchst?«
    Die fuchsgesichtige Kreatur, Ferdinands Kuli fest in der Hand, schlüpfte in der Zwischenzeit aus ihrem Versteck unterm Sofa und schoss die Treppe hinauf. Sie schlich von Natur aus, also machte sie auch jetzt kein Geräusch. Nicht, dass sie mit irgendwelchen Wachposten hätte fertig werden müssen. Nur Katzen, und die waren alle zu sehr mit ihren eigenen Angelegenheiten beschäftigt (hauptsächlich mit schlafen und sich-putzen), um sich um ein pelziges Tier mehr zu kümmern, das in den Fluren des Hauses umherstreifte.
    Die Kreatur erschnüffelte sich ihren Weg zu ihrem Ziel, geleitet durch ihren scharfen Geruchssinn. Eine Tür erregte ihre Aufmerksamkeit, und ein paar Augenblicke mit der Nase an die Türschwelle gepresst bestätigten ihr, dass sie gefunden hatte, was sie suchte. Mit einem Sprung klammerte sie sich am Türknauf fest. Sie hob die Füße an und krümmte ihren ganzen Körper, um den Knauf zu drehen. Der Schutzzauber hielt die Tür nur von der Innenseite verschlossen, deshalb öffnete sie sich. Die Kreatur sprang von der Tür weg, die langsam wieder zuzuschwingen begann.
    Monster war gerade auf halbem Wege dabei, seine neue Hose anzuziehen. Er sprang zur Tür und stolperte über das lose Hosenbein. Er hätte es trotzdem schaffen können, nur dass ihm das fuchsgesichtige Tier zwischen die Beine schoss. Monster schaffte es eben gerade so nicht, und die Tür schnappte zu.
    »Verdammte Scheiße!« Er wälzte sich auf den Rücken und starrte an die Decke, mit einem noch nicht zugeknöpften Hemd, das ihm eine Größe zu klein war und die Hose halb hochgezogen.
    Der Imp kletterte auf seine Brust und hielt ihm jaulend Ferdinands Glückskuli hin.
    »Danke.« Monster nahm den Kuli. »Genau das hat mir gefehlt.«
    Der Imp wackelte mit seinem Stummelschwanz und leckte ihm zweimal übers Kinn. Er hüpfte auf den Nachttisch und kippte das Tablett um, sodass das Essen durch die Luft flog und auf dem Bett landete.
    »Das hättest du nicht tun müssen«, sagte Monster. »Ich hätte es sowieso nicht gegessen.«
    Die Kreatur jaulte, bevor sie dies absolut sicherstellte, indem sie auf dem Sandwich

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