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Monströse Welten 1: Gras

Monströse Welten 1: Gras

Titel: Monströse Welten 1: Gras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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hier eintrifft. Es kommt von Heiligkeit. Der Obermotz persönlich soll an Bord sein. Wie nennen Sie ihn gleich noch. Der Hierarch.«
    »Geht er in den Orbit?« fragte Rigo, wobei ihm sich schier der Magen umdrehte angesichts der Tragweite dieses Ereignisses.
    Kinny schüttelte den Kopf. »Roald sagte, weder er noch Bürgermeister Bee wären damit einverstanden. Die Frage ist nur, wie sollte man ihn an der Landung hindern?«
    Marjorie hatte bereits ein paar Schritte weiter gedacht. »Rigo, wir müssen dafür sorgen, daß Dr. Bergrem das Krankenhaus verläßt. Es befindet sich direkt am Hafen. Wenn dieses Schiff landet und Heiligkeit herausfindet, woran sie arbeitet…«
    Stöhnend erhob er sich. »Reden wir also noch einmal mit Alverd Bee.«
     
    »Was ist denn die ›Galaxis-Klasse‹?« fragte Bürgermeister Bee.
    »Es ist ein Schiff von Heiligkeit«, erläuterte ein Mitarbeiter der Raumüberwachung. »Mit dem Namen Israfel. So etwas habe ich noch nie gesehen.«
    Sie befanden sich in den Winterquartieren der Polizeistation. Aus den benachbarten Räumen drang das Stöhnen von Verwundeten und das Geschrei ängstlicher Babies. Jemand eilte den Korridor entlang, und das Stöhnen hörte auf. Das Schreien der Babies aber nicht.
    Der Mann am Telly achtete nicht darauf. »Ein Kriegsschiff«, sagte er und schaute auf ein Diagramm, das auf dem Bildschirm erschien. »Gehört zur Flotte von Heiligkeit. Dieser Hundesohn.«
    »Es ist ein Truppentransporter«, sagte Rigo, der dem Operator mit schmalen Augen über die Schulter schaute. »Zugleich auch ein Schlachtschiff. Es ist ein altes Schiff. Alle ihre Schiffe sind alt.«
    »Egal wie alt es ist, es hat tausend Mann an Bord«, sagte der Mann von der Raumüberwachung. »Voll bewaffnet.«
    »Dr. Bergrem muß verschwinden«, sagte Marjorie. »Auf die Star-Lily. Sie darf nicht hierbleiben.«
    »Dr. Bergrem wird nirgendwo hingehen«, ertönte da die Stimme der Frau. »Was hat das alles überhaupt zu bedeuten?«
    Die Ärztin entledigte sich ihres Kittels und nahm Platz, als ob sie für eine Weile bleiben wollte. »Ich war gerade auf dem Weg in die Stadt, um mir ein Buch zu besorgen, und dann hörte ich, daß mein Name erwähnt wurde.«
    »Der neue Hierarch von Heiligkeit ist im Anflug«, informierte Marjorie sie. »Cory Strange. Sie sollten besser verschwinden, bevor er landet.«
    »Weshalb, zum Teufel?« Nun machte die Frau es sich erst richtig bequem.
    »Haben Sie schon ein Gegenmittel gefunden?«
    »Nein, noch nicht. Aber ich führe gerade eine Testreihe durch. Wenn ich nur wüßte…«
    »Dann müssen Sie gehen«, fiel Rigo ihr ins Wort.
    Zornesröte überzog das Gesicht der Ärztin.
    »Keine Aufregung«, sagte Marjorie. »Dr. Bergrem, niemand will Sie herumschubsen. Lesen Sie das.« Sie holte eine Kopie des Schreibens an Jhamless Zoe aus der Tasche und reichte sie der Frau.
    Lees Bergrem las den Brief einmal durch, dann ein zweitesmal. »Das glaube ich nicht!«
    Rigo wollte schon zu einer geharnischten Erwiderung ansetzen, als Marjorie ihm den Mund mit den Fingern verschloß. »Was glauben Sie nicht?«
    »Daß jemand so etwas tun könnte – es muß sich um eine Fälschung handeln…« Sie schaute ihnen ins Gesicht und erkannte, daß es die Wahrheit war. »Aber wieso…? Verdammt!« Sie gab den Brief an Alverd Bee weiter.
    »Sie müssen gehen«, wiederholte Marjorie. »Sie stehen kurz davor, ein Gegenmittel zu finden oder etwas, das zu einem Gegenmittel führt. Das haben Sie selbst gesagt. Wenn Sie hier eine Antwort finden, werden Sie keine Gelegenheit mehr haben, sie publik zu machen, wenn das Schiff erst einmal im Hafen liegt. Tausend Soldaten sind genug, um uns alle unter Hausarrest zu stellen. Wir werden unseren Sohn mit einer Kopie dieses Briefs nach Semling schicken. Aber Sie würden noch mehr bewirken, weil man Sie an der Universität kennt.«
    »Wenn ich den Planeten verlasse, werde ich überhaupt nichts bewirken«, widersprach Lees Bergrem. »Ich benötige Gewebe- und Bodenproben, die es auf Semling nicht gibt. Vergessen Sie es.«
    Mit gestreßtem und verärgertem Gesichtsausdruck schaute Alverd Bee vom Brief auf. »Wenn Sie Gras nicht verlassen wollen, müssen wir Sie irgendwo verstecken, Lees. Also muß Ihre Ausrüstung auch abtransportiert werden. Sagen Sie uns, was Sie benötigen. Wir haben ungefähr sechs Stunden, Sie zu verstecken und die Star-Lily wegzuschicken. Danach wird es zu spät sein.«
    »Der neue Hierarch weiß noch nicht Bescheid«, sagte Rigo. »Jhamless

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