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Monströse Welten 1: Gras

Monströse Welten 1: Gras

Titel: Monströse Welten 1: Gras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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Zoe wird ihn erst dann informieren können, wenn er auf Gras gelandet ist.«
    »Jhamless Zoe wird ihm überhaupt nichts mehr sagen können«, meldete Persun Pollut. »Sebastian und ich wollten die Abtei aufsuchen, um sie zu fragen, ob sie sich das mit der Evakuierung noch einmal überlegt hätten. Die Hippae haben die Abtei angegriffen. Das Feuer war schon von Klive aus zu sehen. Dieser Abschnitt von Gras steht in Flammen.«
    »Also wird der Hierarch nichts erfahren«, sagte die Ärztin und wandte den Kopf, um dem Argument Nachdruck zu verleihen. »Ich habe das Krankenhaus schon einmal verlassen. Wir sind gerade erst wieder eingezogen. Ich kann dort bleiben. Der Hierarch wird nichts über meine Arbeit erfahren.«
    »Ihre Arbeit wird ihm auch völlig egal sein«, wandte Marjorie ein. »Wenn er erst einmal hier auf Gras ist, werden Sie ihm ohnehin gehorchen müssen. Dr. Bergrem, Sie hatten noch nie etwas mit Heiligkeit zu tun. Aber Rigo und ich wissen, wovon wir reden. Glauben Sie mir! Selbst ihre eigenen Leute haben kaum Rechte; Ungläubige haben überhaupt keine, es sei denn, sie nehmen sie sich. Wenn der Hierarch beschließt, tausend Soldaten auf Gras zu stationieren, können wir nichts dagegen unternehmen!«
    »Schon gut, schon gut. Ich werde mich verstecken! Gewebeproben, Alverd. Ich brauche Proben von allen überlebenden bons. Meine Leute werden sie abholen. Außerdem brauche ich Gewebeproben der Kinder und Bodenproben, sowohl von Commons als auch vom Grasland. Persun, kommen Sie mit. Ich sage Ihnen, was ich benötige. Dann packe ich die Sachen zusammen. Sie sind schwer. Schicken Sie mir ein paar Leute, die mir beim Verladen helfen.«
    Und weg war sie.
    »Und was ist mit Ihnen beiden?« fragte Alverd.
    Rigo stand müde auf. »Im Moment können wir nichts tun. Tony liegt unten, und er soll ruhig schlafen, bis er an Bord der Star-Lily geht. Wir sollten vielleicht auch etwas schlafen. Wecken Sie uns aber, wenn das Schiff von Heiligkeit landet. Dann müssen wir uns einige Ablenkungsmanöver einfallen lassen.«
     
    Die Israfel glühte auf wie eine Nova und stand fortan als heller Lichtpunkt am Himmel. Ein Beiboot landete mit einer kleinen Truppe, die von einem Seraphen mit sechsflügeligen Engeln auf den Schultern kommandiert wurde. Er wurde von Bürgermeister Bee empfangen.
    »Der Hierarch wünscht, mit Administrator Jhamless Zoe von der Abtei der Grünen Brüder zu sprechen. Es ist uns nicht gelungen, den Administrator über Ihr Kommunikationssystem zu erreichen.«
    Bürgermeister Bee nickte betrübt. »Die Abtei wurde von einem Steppenbrand vernichtet«, sagte er. »Wir sind noch auf der Suche nach Überlebenden.«
    Der Kommandeur verfiel in ein nachdenkliches Schweigen. »Der Hierarch wird das vielleicht selbst überprüfen wollen«, sagte er schließlich.
    »Wir haben das Hafenhotel evakuiert. Es steht dem Hierarchen zur Verfügung«, erwiderte der Bürgermeister. »Das Feuer hat einen großen Teil des Graslandes und sieben Dörfer vernichtet. Die Stadt ist voller Flüchtlinge.«
    »Trotzdem wird der Hierarch vielleicht eine Unterbringung in der Stadt vorziehen«, sagte der Seraph.
    »Selbstverständlich; wenn er das wünscht«, entgegnete Bürgermeister Bee. »Obwohl in der Stadt eine Krankheit ausgebrochen ist, mit der der Hierarch sicher nicht in Berührung kommen möchte.«
    »Das Büro des Hierarchen wird auf Sie zurückkommen. Um welche Krankheit handelt es sich denn«, fragte der Seraph, wobei er keine Miene verzog; seine Stimme indes hatte einen lauernden Unterton angenommen.
    »Das wissen wir noch nicht genau«, entgegnete Bürgermeister Bee. »Die Leute haben plötzlich wunde Stellen am ganzen Körper…« Rillibee hatte ihn über das Krankheitsbild informiert und dabei mit mehr Details aufgewartet, als die Commoners eigentlich hören wollten.
    Die Abteilung quartierte sich im leeren Hotel ein, aber der Hierarch selbst kam nicht nach Gras. Statt dessen schickte er nach Rigo. Marjorie bestand darauf, ihn zu begleiten.
    »Das erhöht unsere Glaubwürdigkeit«, sagte sie. »Wir sind zusammen hergekommen. Dann sollten wir auch zusammen auftreten.«
    »Ich brauche dich, Marjorie.«
    Sie schaute ihn nachdenklich an. »Das hast du mir noch nie gesagt, Rigo. Hast du es denn zu Eugenie gesagt?«
    Er errötete. »Kann sein.«
    »Gebraucht zu werden ist etwas anderes, als begehrt zu werden; das hast du mir oft gesagt, auch wenn es schon lange her ist. Ich glaube, der Seraph wartet auf uns.«
    »Seraph«, sagte er

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