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Monströse Welten 1: Gras

Monströse Welten 1: Gras

Titel: Monströse Welten 1: Gras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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die Schiffe abgefertigt und ankommende Schiffe eingewiesen. Außerdem diente die Station als Gefechtsstand für den Fall, daß die Hippae durch einen anderen Tunnel kamen.
    In den Winterquartieren unter der Station wurde ein Notkrankenhaus eingerichtet, in das Rowena, Stella, Emmy, Shevlok, Figor und ein Dutzend anderer Leute eingeliefert wurden, die vor oder während der Evakuierung verletzt worden waren. Leute mit leichten Verletzungen wurden ambulant behandelt. Nachdem die letzten Patienten verarztet waren, bestand Lees Bergrem darauf, mit einigen Assistenten durch das Tor zum Krankenhaus zurückzugehen.
    »Ob es nun noch einen Tunnel gibt oder nicht, die Ausrüstung befindet sich im Krankenhaus«, sagte sie zu Marjorie. »Ich bin vielleicht die einzige, die etwas gegen die Pest unternehmen kann, aber dazu benötige ich meine Ausrüstung. Die Hippae werden mich nicht daran hindern, sie zu holen.«
    »Haben Sie schon eine Idee? Einen Ansatzpunkt?« fragte Marjorie.
    »Nein. Noch nicht. Ich habe zwar eine Testreihe durchgeführt, aber es liegen noch keine konkreten Resultate vor.« Trotz Jellys Warnungen brach sie mit ihren Assistenten auf. Alle waren sie mit Lebensmitteln und diversen esoterischen Gerätschaften beladen, die sie bei der Räumung des Wirtschaftsdistrikts mitgenommen hatten.
    Nun gab es für Marjorie nichts mehr zu tun. Tony schlief im Ruheraum der Polizeistation. In wenigen Stunden würde er mit der Star-Lily abfliegen. Mainoa und Rillibee befanden sich im Wald. Persun und Sebastian unterstützten Bürgermeister Bee bei der Unterbringung der Flüchtlinge und der Befestigung der Winterquartiere.
    Für Marjorie gab es also nichts mehr zu tun. »Roald hat uns angeboten, uns in seinem Stadthaus unterzubringen«, sagte sie zu Rigo. »Kinny, seine Frau, macht uns etwas zu essen. Wir könnten sofort gehen…«
    Mit einem Grinsen, das wohl eine Entschuldigung ausdrücken sollte, stand er mühsam auf. »Ich glaube nicht, daß ich gehen kann.«
    Persun hatte das mitbekommen. »Draußen steht ein kleiner Gleiter, Sir. Es wird zwar etwas eng, aber für Sie und Lady Westriding ist noch Platz. Ich muß sowieso in die Stadt.«
    Rigo lächelte dankbar, und dann flogen sie zum Sommerquartier der Fews. Sie waren zu erschöpft, um auch nur ein Wort zu sprechen.
    Mit Tränen in den Augen führte Kinny sie nach unten in eine komfortable Suite. »Wir haben nur ein Dorf verloren«, sagte sie weinend. »Eins von sieben. Aber jeder in der Stadt hatte Verwandte dort. Wir trauern um Klive.«
    Marjorie bedauerte den sinnlosen Verlust von Klive ebenfalls.
    »Wußten Sie schon«, fuhr Kinny fort und schüttelte ungläubig und verärgert den Kopf, »daß diese bons versuchen, die Stadt zu übernehmen?«
    »Nein«, sagte Rigo. »Wie meinen Sie das?«
    »Ach, Botschafter, Sie werden es nicht glauben… Nun, ich erzähle es Ihnen. Es handelt sich um Eric, Bruder des toten Obermuns Jerril bon Haunser und Jason, Jerrils Sohn. Und um Taronce bon Laupmon, Neffe des toten Obermun Lancel und Traven, Bruder des toten Obermun bon Bindersen. Diese vier. Sie haben beschlossen, die Herrschaft über Commons zu übernehmen.« Sie lachte, gleichermaßen zornig und belustigt. »Sie haben Roald erzählt, sie hätten einen Viererrat gebildet. Roald und Alverd versuchen ihnen gerade klarzumachen, daß das so nicht läuft. Ist nicht leicht. Nicht bei solchen Leuten.«
    »Glauben die denn im Ernst, Sie würden Befehle von ihnen entgegennehmen?« fragte Rigo verblüfft.
    »Ja. Das glauben sie wirklich. Schließlich hatten wir immer den Anschein erweckt, wenn wir die Estancias besuchten, wissen Sie. Den bons schmeichelte es, und uns tat es nicht weh. Aber hier in Commons steht zuviel auf dem Spiel, als daß wir ihre Allüren akzeptieren dürften. Sie sind ja solche Ignoranten.« Sie schnitt eine Grimasse und fragte sie, ob sie Hunger hätten.
    »Ja«, sagte Marjorie seufzend. »Ich weiß gar nicht mehr, wann ich zuletzt etwas gegessen habe. Ich glaube, es war in der Baumstadt.«
    »Oh, davon müssen Sie mir erzählen! Jetzt waschen Sie sich erst einmal, und dann kommen Sie zum Essen hoch.«
    Kinny trug in der Küche auf, während Marjorie von der Baumstadt und einem Dutzend anderer Dinge erzählte. Zwischendurch brach sie in Tränen aus und stieß dann wieder ein unmotiviertes Gelächter aus. Erst nach dem Essen, beim Teetrinken, erinnerte Kinny sich, daß Roald vorhin angerufen hatte. »Ich soll Ihnen von Roald ausrichten, daß morgen ein großes Schiff

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