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Monströse Welten 2: Hobbs Land

Monströse Welten 2: Hobbs Land

Titel: Monströse Welten 2: Hobbs Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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kam. »Die anderen Transmitter werden sicher von diesen Monstern besetzt sein.«
    Rasiel seufzte erschöpft. »Ich hatte eher an den Overridebefehl gedacht, Cringh.«
    »Und der wäre?«
    »Die Worte, mit denen die Armee deaktiviert wird.«
    »Existiert ein solcher Befehl überhaupt?«
    »Er existiert. In meiner Eigenschaft als Ständiges Mitglied kenne ich ihn. Und du kennst ihn auch!«
    Cringh wölbte eine Augenbraue, »Ach ja? Das wüßte ich aber, wenn ihr mir diesen Befehl genannt hättet. Dann müßte es also noch neunzehn Leute geben, zum Teil jünger als wir, die diesen Befehl ebenfalls kennen.«
    »Nur daß sie nicht hier sind«, sagte Rasiel seufzend. »Ich habe die Anwesenheitsliste überprüft. Die Hälfte der Ständigen Mitglieder nimmt in Ahabar an einer Galaveranstaltung anläßlich der Einweihung des Mausoleums von Stenta Thilion teil. Und die anderen waren zu alt oder zu müde, um hinzugehen. Von den jüngeren Mitgliedern, die sich im Moment auf Authority befinden, kennen vielleicht drei oder vier den Befehl. Du wirst dich sicher an den Wortlaut erinnern: ›Ein Schlüssel für das letzte Schloß.‹ Ich sage es dir deshalb, weil ich vielleicht nicht mehr die Gelegenheit habe, den Befehl zu erteilen. Aber irgend jemand muß es tun.«
    »Ich weiß überhaupt nicht, von wo aus dieser Befehl erteilt wird.«
    »Vom Umkleideraum hinter der Ratskammer. Allerdings tobten gerade Monster durch den Umkleideraum, als ich zuletzt einen Blick hineingeworfen hatte. Aber es gibt noch ein paar andere Orte in Authority, unter anderem in der Logistik-Zone. Unter normalen Umständen wäre es ein halber Tagesmarsch.«
    »Ich hole dir deine Medizin«, sagte Lurilile zu Cringh. »Wir brechen sofort auf.« Sie ging in sein Zimmer, wühlte in seinen Sachen herum und stopfte sich die Taschen voll, wobei sie »Ein Schlüssel für das letzte Schloß. Ein Schlüssel für das letzte Schloß« murmelte.
    Sie wollten gerade in die Passage einbiegen, welche die Suiten der höheren Beamten, also der Referatsund Abteilungsleiter sowie einiger Ständiger Ratsmitglieder miteinander verband, als sie ein anschwellendes Getöse hörten.
    »Zurück«, zischte Lurilile und zupfte an Notadamdirabong Cringhs Robe. »Zurück.«
    Während die Tür sich schloß, erhaschten sie am anderen Ende der Passage einen Blick auf ein auf einem Kettenfahrgestell laufendes, bewaffnetes Monster. Plötzlich wurden sie von einem Blitz geblendet, und geschmolzenes Metall rann an der Tür herunter.
    »Mein Gott«, sagte Rasiel Plum atemlos.
    »Wer, zum Teufel, hat diese Höllenmaschinen auf uns losgelassen?« fragte Cringh.
    »Thyker?« fragte Rasiel.
    »Nein«, erwiderte Cringh zornig. »Das hätte ich gewußt. Sie hätten das nicht getan, ohne es mir vorher zu sagen. Und überhaupt hätten sie keinen Grund dafür gehabt. Schließlich hat Authority keine Vergeltung für Thykers Überfall auf Hobbs Land gefordert.«
    »Dann gibt es nur noch eine Möglichkeit«, sagte Lurilile. »Die Leute, die Voorstod verlassen haben.«
    »Mein Gott«, wiederholte Rasiel Plum.
    »Dort sind die Versorgungsrutschen«, sagte Lurilile, die erneut ein Rumoren hörte. Die beiden alten Männer folgten ihr in den zentralen Versorgungsbereich. Über eine Luke hatten sie Zugang zu einem mit Leitern bestückten Röhrensystem.
    »Rein«, sagte sie. »Rein und runter!«
    Es herrschte nur geringe Schwerkraft. Rasiel begab sich als erster an den Abstieg, dicht gefolgt von Cringh. Lurilile schloß inzwischen die Luke. Die Röhren verfügten über ein eigenes Beleuchtungssystem. Lichtreflexe huschten an den in die Wand eingelassenen Schienen entlang. Zweimal mußten sie sich dicht an die Röhrenwandung pressen, während ein Versorgungsbehälter vorbeiraste.
    »Wenn wir das Ziel dieser Behälter kennen würden, könnten wir uns an sie anhängen«, sagte Cringh keuchend.
    »Du würdest schon in der ersten Kurve weggeschleudert werden«, bemerkte Lurilile. »Wir befinden uns nun zwei Ebenen tiefer. Ich werde mich mal umschauen. Ihr verhaltet euch ruhig.« Sie drückte eine Luke auf und glitt wie eine Eidechse hinaus.
    »Wie bist du überhaupt an diese Frau geraten?« fragte Rasiel.
    »Ich glaube, sie ist eine Spionin, die auf mich angesetzt wurde«, murmelte Cringh. »Sicher von Ahabar. Ich füttere sie mit einem Gemisch aus Falschinformationen und Lebensweisheiten. Sie ist so lieb. Ich wollte nicht, daß sie mich verläßt, nachdem sie die gewünschte Information bekommen hat.«
    »Eine Spionin?

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