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Monströse Welten 2: Hobbs Land

Monströse Welten 2: Hobbs Land

Titel: Monströse Welten 2: Hobbs Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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gekommen war. Als er den Teich erreicht hatte, war er am Ende des Weges angelangt. Vor dem Steilhang mußte er kapitulieren. Doch da leuchtete ein Stern einen Kamin im Fels aus, wie eine Monstertreppe. Mit Mühe und Not gelang es ihm, die Stufen zu bezwingen.
    * * *
    Trotz der frühen Stunde war Sal schon auf. Die kleine Sahke hatte Magenschmerzen gehabt, und deshalb hatte sie die ganze Nacht kein Auge zugetan. So fügte es sich, daß sie Sam die Straße entlanggehen sah; er war blutüberströmt, als ob er unter einen Mähdrescher geraten wäre. Sie stieß einen Schrei aus und rannte zu ihm hin.
    »Schon gut, schon gut«, sagte er und schob ihre Hände weg.
    »Aber Sam, wie siehst du denn aus, du blutest ja… komm rein, ich wasche dir… ich rufe einen Sanitäter…« Jedesmal, wenn sie ihn stützen wollte, wehrte er sie ab.
    Sie führte ihn in die Küche des Bruderhauses. Als sie ihm mit einem nassen Handtuch das Blut abwischen wollte, stellte sie zu ihrem Erstaunen fest, daß es überhaupt nicht sein Blut war, mit dem er besudelt war. Er hatte wohl ein paar Schnittwunden und Kratzer, als ob man ihn mit einem Messer verletzt hätte, aber es war nichts Ernstes. Lediglich eine Wunde am Arm mußte versiegelt werden; aber der größte Teil des dicken, ekligen Blutes stammte indes nicht von Sam. Es roch nicht einmal wie menschliches Blut.
    Sie nahm ihm Helm und Schwertgürtel ab und versteckte die Utensilien. Der Sanitäter mußte das nicht unbedingt sehen.
    »Wie ist das passiert?« rief sie, doch er blickte nur verklärt drein. »Was hast du angestellt…«
    »Irgendwas draußen im Dunkeln«, sagte er schließlich. »Ich machte gerade einen Spaziergang, als es mich angriff.«
    »Aber was war es, Sam?«
    Er seufzte und blinzelte sie schläfrig an. »Es hatte Zähne und Klauen und Mundgeruch. Es hat mich von hinten angefallen. Es war dunkel. Ich bin ziemlich sicher, daß ich es getötet habe. Auf jeden Fall habe ich es verwundet. Das weiß ich ganz bestimmt.«
    »Weshalb hast du kein Notsignal gegeben, Sam?« Zornig schlug sie auf den Sender.
    Er blinzelte sie nur an, ohne ihr eine Antwort zu geben. Sie betätigte den Sender und alarmierte Africa und Jebedo Quillow, die ihrerseits die Tharby-Männer aus den Federn holten. In der Siedlung gab es keine Spürhunde, doch Jebedo Quillow war ein guter Spurenleser. Mittlerweile war auch der Sanitäter eingetroffen und versiegelte die Wunden an Sams Arm mit medizinischem Klebstoff.
    Jebedo und seine Gruppe kehrten am Vormittag zurück und meldeten, daß sie die Stelle, wo der Kampf stattgefunden hatte, gefunden hätten. Der ganze Platz sei mit Blut besudelt gewesen, und sie hätten den Kadaver eines Wesens von der Größe eines ausgewachsenen Mannes gefunden. Doch die Vögel, ferfs und Backenhörnchen hätten schon ganze Arbeit geleistet und das Ding bis auf die Knochen abgenagt. Und die hätten nicht unbedingt humanoid gewirkt.
    »Wo war das?« fragte sie.
    »In dem merkwürdigen Canyon mit dem Fluß und den Höhlen«, erwiderten die Männer.
    »Welcher Fluß? Welcher merkwürdige Canyon mit Höhlen?« hakte sie nach; davon hatte sie noch nie etwas gehört.
    »Der Canyon«, sagte Jebedo Quillow, »dieser komische alte Canyon dort draußen.«
    Sam schlummerte unterdessen friedlich, mit einem verklärten Lächeln im Gesicht.
    * * *
    Samstag Wilm wollte mit ihrem Cousin Jep angeln gehen. Jep indes wollte sich an seinem freien Tag dem Scherenhockey-Team der A-Klasse als Reservespieler zur Verfügung stellen.
    »Sie nehmen dich frühestens mit fünfzehn, Jep«, sagte sie zu ihm. »Ganz egal, wie gut du bist.«
    »Sie haben mich noch nicht spielen sehen«, entgegnete ihr Cousin. »Ich bin wirklich sehr gut. Ich bin noch besser als Willum R.«
    »Und wenn du der absolute Spitzenspieler wärst, sie nehmen dich erst mit fünfzehn in die Mannschaft auf.«
    »Woher weißt du das?«
    »Von Mam. Es ist eine Siedlungs-Regel.«
    »Eine verbindliche Regel oder eine unverbindliche?« Verbindliche Regeln mußten nämlich von der Zentralverwaltung geändert werden; bei unverbindlichen Regeln hingegen genügte eine Verfügung des Topmans oder ein Votum der Siedler.
    »Scheren-Hockey ist doch keine Arbeit!« widersprach er hitzig.
    »Ist es doch, wenn du als Heranwachsender gegen Erwachsene spielst. Das hat Mam gesagt.«
    »Quatsch«, erwiderte Jep. »Sie haben gesagt, ich dürfte mitspielen.«
    »Weil du ihnen ständig in den Ohren gelegen hast; und da haben sie sich wohl gesagt, wenn sie dich

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