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Monströse Welten 2: Hobbs Land

Monströse Welten 2: Hobbs Land

Titel: Monströse Welten 2: Hobbs Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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Verhältnisse eine Gräte im Hals. Es ist besser, wenn er verschwindet. Vielleicht nach Celphius. Dort kann er sich als Prospektor verdingen.«
    Er lächelte erleichtert. Na also. Sie hatte sich wieder eingekriegt. »Vielleicht sollte ich mal zur Siedlung Eins fliegen und der Sache vor Ort auf den Grund gehen. Ich werde dem Topman Bescheid sagen.«
    * * *
    »Sie kommen uns besuchen«, sagte Sam, wobei Tonfall und Körperhaltung seine Mißbilligung ausdrückten. »Sie wollen mir einige Fragen stellen.«
    »Weshalb?« fragte Theseus. »Hast du etwas angestellt?«
    »Nein!« zeterte Sam. »Aber die Produktion hat sich verringert. Der Rückgang ist zwar nicht gravierend, aber es genügt schon, daß überhaupt ein Rückgang eingetreten ist. Vielleicht halten sie uns auch für Exoten. Auf jeden Fall kommen sie uns besuchen!«
    »Wer? Sollen wir uns ihnen entgegenstellen? Sie zum Kampf fordern? Einen Hinterhalt legen?«
    Sam schüttelte grinsend den Kopf. »Nein, nein. Schließlich handelt es sich nicht um eine Invasion. Es sind harmlose Leute. Wie die Schranzen am Hof deines Vaters.«
    »Die immer Intrigen gesponnen haben«, sagte Theseus hoheitsvoll.
    »Nun, diese Leute spinnen auch Intrigen, aber sie bringen niemanden um.« Belustigt schüttelte Sam den Kopf.
    »Wer sind sie?«
    »Horgy, Jamice und Spiggy. Eine verrückte Frau namens Zilia Makepeace. Und Harribon Kruss, der Topman von Siedlung Drei; aber der kommt erst später. Sie sind wirklich kein Problem, höchstens eine Belästigung. Wir führen sie herum, sie stellen ein paar Fragen, und dann verschwinden sie wieder.«
    »Sie bräuchten überhaupt nicht zu kommen«, sagte Theseus. »Was auch immer geschehen ist, es war nur von kurzer Dauer. Es wird alles wieder so sein wie früher. Sogar noch besser.«
    »Die Siedlung Eins wird wieder die Nummer Eins sein?« fragte Sam zweifelnd.
    »Wie kannst du nur daran zweifeln? Mit dir als Topman.«
    Tröstende Worte, auch wenn Sam nicht wußte, was er davon halten sollte. Woher hatte Theseus die Informationen über die Farmquoten? Das war nämlich kaum sein Metier.
    Als ob er die Skepsis des anderen gespürt hätte, flüsterte der Held: »Habe ich dir schon von dem Ungeheuer erzählt? Natürlich nicht. Das habe ich mir aufgehoben.«
    »Welches Ungeheuer, und wo ist es?«
    »Ein Stück westlich von hier. In einer Höhle. Es ist erst seit kurzer Zeit dort. Ich habe es gefunden. Du hast noch kein Schwert; also mußt du es mit bloßen Händen erlegen. Du kannst es, Sam. Ich weiß, daß du es kannst.« Der Held ging in westlicher Richtung davon und winkte.
    »Morgen«, sagte Sam. Er fühlte sich etwas schlapp.
    »Jetzt«, flüsterte der Held. »Heute nacht!«
    An der Westseite der Felder verließ Theseus ihn, unmittelbar vor dem dorge- Getreide mit den langen Halmen und den kugelförmigen Ähren, das fast reif zur Ernte war. In den Ackerfurchen sprangen Katzen herum. Sam hatte eine Taschenlampe dabei, und wo immer er auch hinleuchtete, sah er Doppelscheiben aus kaltem Feuer, Katzenaugen, die das Licht der Lampe reflektierten.
    »Dort draußen«, sagte Theseus und wies nach Westen. »Dort.« Damm machte er auf dem Absatz kehrt und verschwand als glühender Schemen im dorge- Feld.
    Sam schaute in die von Theseus angegebene Richtung. Er sah nichts außer der spärlich bewachsenen, hügeligen Prärie, die mit vereinzelten Bäumchen bestanden war und von träge dahinfließenden Bächen durchzogen wurde. Dort draußen war nichts als Einöde. Zuerst wollte Sam wieder umkehren, doch dann überlegte er es sich anders. Ein Spaziergang würde ihm nicht schaden.
    Er stieß auf ein Gewässer, und dann erspähte er eine parallel zum Ufer verlaufende Spur, der leicht zu folgen war. Es war eine Art Wildwechsel, wobei die Tiere das Gras immer wieder abfraßen. Backenhörnchen vielleicht, die hier ihre Tränke hatten. Heerscharen von ferfs. Vielleicht auch ein paar Hochland-Allesfresser, die sich nun in der Ebene zu Tode langweilten. Größere Tiere gab es auf diesem Planeten nicht.
    Plötzlich vernahm er ein Geräusch. Er hatte einen Fuß gehoben und stand nun da wie ein Kranich. Er war unfähig, sich zu bewegen. Ein Heulen. Ein Schrei, der Wut ausdrückte, Hunger oder… Ein gutturaler Laut, ein heiseres Brüllen. So etwas hatte er noch nie gehört.
    Was auch immer es war, es befand sich im Westen. Nun war alles wieder still, und es gab nicht einmal ein Echo, das ihm bestätigte, daß er soeben etwas gehört hatte.
    Sam betastete seine Montur und

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