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Monströse Welten 3: Toleranz

Monströse Welten 3: Toleranz

Titel: Monströse Welten 3: Toleranz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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gegenseitig!«
    Das war nun das mindeste, wozu Zasper imstande und bereit war. Außer der Besorgnis für die jungen Leute verspürte er jedoch ein Gefühl, das so absurd war, daß er es kaum glaubte. Er verspürte Sympathie für Boarmus! Gar kein so übler Bursche, sagte er sich. Unter Berücksichtigung aller Umstände kein übler alter Bursche.
    Und Boarmus, der erleichtert war, daß er jemanden hatte, dem er sein Leid klagen konnte, sagte sich das gleiche. Ein sturer alter Bastard, dieser Ertigon, aber ein guter Mann. Ja, ein guter Mann.
    »Ich werde gehen«, sagte Zasper. »Wo finde ich sie?«
    »Sie müßten inzwischen in der Nähe von Derbeck sein. Die Monitore zeigten eine seltsame Manifestation in Derbeck. Deshalb schickte ich Danivon eine Routinenachricht und sagte ihm, er solle sich darum kümmern.
    Ich mußte es tun!« rief er, als er Zaspers Gesichtsausdruck sah. »Oder ich hätte selbst gehen müssen. Ich muß aber den Anschein der Normalität aufrechterhalten. Das ist alles, was zwischen uns und dem Chaos steht!« Er hörte sich plappern und biß sich auf die Lippe. »Gehen Sie durch die Tür des Beauftragten- Postensnach Toleranz. Hier ist die Genehmigung, durch die Tür von Toleranz zum Beauftragten- Postenbei Flachwasser zu gehen. Es ist zwar nur ein kleiner Posten, aber sie haben dort ein paar Gleiter. Beschaffen Sie sich die Bewaffnung, die Sie für zweckmäßig halten. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen.«
    Zasper nickte, wobei sein Gehirn auf Hochtouren lief.
    »Ich gehe derweil nach Stadt Fünfzehn«, murmelte Boarmus. »Ich habe diesen Burschen mitgenommen, Jacent. Wenn Sie eine Nachricht erhalten, die angeblich von mir stammt, dann ignorieren Sie sie; es sei denn, er überbringt sie Ihnen persönlich oder sie trägt seinen Namen. Eine Botschaft, die nur meinen Namen trägt, ist gefälscht.«
    »Ich werde daran denken, Boarmus.«
    Boarmus grunzte, wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht und unterdrückte die aufsteigende Übelkeit.
    »Ach, Boarmus…« Was sollte er dem armen Kerl noch sagen?
    »Ja.«
    »Danke, Sir.«
     
    Die Taube fuhr den ganzen Tag flußaufwärts, mit Kurs auf den Haupthafen von Molock. Fringe hielt sich überwiegend in der Kabine auf und versuchte, alles zu verdrängen: die Babies, die von Gavern mit Reißzähnen und Schuppenpanzern gefressen wurden, die Kinder, die im Schilf zerstückelt wurden, die göttliche Musik, die vor der Zeit verstummte, sogar die Beziehung mit Danivon. Sie war fast bis zur Morgendämmerung bei ihm geblieben, unfähig, sich von ihm zu lösen. Nun sah sie ihn im gleichen Licht wie die Götter von Hobbs Land: Er machte sie süchtig, er versklavte sie, und sie mußte ihn fliehen, weil sie bei ihm nicht mehr sie selbst war. Nein, nein und nochmals nein. Sie packte die Schicksals-Maschine aus und legte sich aufs Bett, wobei sie die Lichter beobachtete, die Glöckchen hörte, die Worte auf den Kapseln ignorierte und an gar nichts dachte.
    Als sie am späten Nachmittag an Deck ging, sah sie Jory an der Heckreling stehen, in der Nähe von Danivon und Curvis, die sich über Molock unterhielten.
    »Das Problem ist«, sagte Curvis, »daß der Kinderschmuggel nicht regulär betrieben wird und auch von keiner bestimmten Gruppe. Es verhält sich vielmehr so, daß einzelne Eltern das Kinderopfer vermeiden, indem sie ihre Kinder auf den Flußschiffen verstecken.«
    Danivon sagte, er habe noch nie eine Lage in Molock geklärt und sei mit der Provinz nicht vertraut.
    Curvis beschrieb die Situation in Molock.
    »Aha«, sagte Danivon. »Dann sollen wir also dafür sorgen, daß die Eltern aufhören, ihre Kinder zu retten.«
    »Ihr könnt sie nicht vom Versuch abhalten, ihre Kinder zu retten«, sagte Fringe. »Das habt ihr selbst gesagt.«
    Danivon blickte auf und schüttelte den Kopf. »Aber sie haben kein Recht, sich dem Unvermeidlichen zu entziehen. Es hat seit jeher Menschenopfer in Molock gegeben.« Er streckte die Hand aus, doch sie ergriff sie nicht.
    Fringes Mund zuckte, als ob sie den Drang unterdrückte, ihm von mindestens einem – sogenannten -Menschen zu erzählen, der aus Molock entkommen war. »Was genau besagen Beschwerde und Verfügung?« fragte sie.
    Curvis holte die Datenbank hervor. »Beschwerde des Hohepriesters blablabla… Verfügung: Beauftragte werden blablabla eine Strafe gegen beteiligte Eigner von Flußschiffen oder Arbeiter oder Provinzen verhängen, und blablabla werden bekräftigen und so weiter.«
    »Dann verhängt eben eine Geldstrafe«,

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