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Monströse Welten 3: Toleranz

Monströse Welten 3: Toleranz

Titel: Monströse Welten 3: Toleranz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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behalten sie für uns.«
    »Sie wußten es!« wiederholte Zasper ungläubig.
    »Ich wußte es nicht nur, sondern war Ihnen auch dankbar dafür. Danivon war nämlich sehr nützlich. Ist er noch. Im Vertrauen, Ertigon. Es ist nicht nur so, daß er nützlich ist. Ich mag ihn. Ich habe selbst keine Kinder, und er ist… das, was ich hätte sein wollen, wenn ich es mir hätte aussuchen dürfen. Er ist so, wie ich selbst gern wäre. Er ist ein Prachtjunge. Ein Frauentyp. Ach ja. Manchmal bin ich meines Amts als Kommandeur überdrüssig.«
    Zasper schaute ihn mit offenem Mund an. Welche Äußerungen er auch immer von Boarmus erwartet hatte, das war es nicht gewesen.
    Boarmus nickte versonnen. »Und natürlich stammt er nicht aus Molock, auch wenn Sie ihn dort gefunden haben. Ich habe eine Zellprobe von ihm nehmen lassen. Sein Genotyp entspricht weitgehend dem der Leute aus Flachwasser, aber die Übereinstimmung ist nicht groß genug, um es mit Bestimmtheit zu sagen. Es wäre natürlich auch möglich, daß er manipuliert wurde. Das sagt jedenfalls das Archiv.«
    »Woher wußten Sie überhaupt, wo ich ihn gefunden hatte?«
    »Die Inspektionsschiffe sind mit Monitoren ausgerüstet. Nur für den Kommandeur. Eine alte Redensart gibt Aufschluß darüber. Wer beobachtet die Beobachter, eh? Ach, Ertigon… ich weiß eine ganze Menge.«
    »Aber nicht, wie Sie uns vor diesem Ding im Kern schützen sollen«, schnaubte Zasper.
    »Nein. Das nicht. Manchmal glaube ich, daß das, was auch immer dort unten schmort, unsterblich ist!«
    »Und Sie haben Angst.« Das war keine Frage, sondern eine Feststellung.
    »Schreckliche Angst.« Boarmus wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. »Ein Kommandeur dürfte so etwas eigentlich nicht sagen, eh? Aber es ist wahr. Ich habe schreckliche Angst. Eine von den Stimmen nenne ich den Schlucker. Ich glaube, sie ist ein Teil dessen, was in den Tunnels ein Mädchen getötet hat… es hat sie zerrissen… mit ihrem Blut Worte an die Wand geschrieben. Sie hat das Wort ›Narr‹ geschrieben. Und noch ein undeutliches Wort, das vielleicht… Cling hieß. Sie hatten diesen Namen mir gegenüber einmal erwähnt. Im Buch der Biographien steht, er sei dort unten, in seiner Eigenschaft als einer der vier Fraktionsvorsitzenden.«
    »Fraktionsvorsitzenden?«
    »Es gab Fraktionen im Komitee. Sir wissen schon, Gruppen mit unterschiedlichen Ansichten. Teufel, Zasper, Sie haben die Namen der Führer doch selbst genannt, in diesem verdammten Reim, den Sie mir vor ein paar Jahren vorgetragen haben!«
    »Ach, diesen Cling meinen Sie! Bland und…«
    Boarmus legte die Hand auf Zaspers Mund. »Sprechen Sie es nicht aus. Es sind ihre Namen… und wenn nicht… es vermutet, jeder Fragesteller würde eine Verschwörung gegen es planen, doch andererseits regen sie sich darüber auf, daß sie in Vergessenheit geraten sind!«
    »Das verstehe ich nicht!«
    Boarmus seufzte. »Es ist auch nicht zu verstehen. Erwarten Sie nicht, daß sie sich rational verhalten!«
    »Wieviel davon sind gesicherte Fakten?« flüsterte Zasper.
    »Ich weiß nicht«, flüsterte Boarmus mit einem flauen Gefühl. »Das Archiv könnte es mir vielleicht sagen oder wenigstens eine Wahrscheinlichkeit nennen. Aber ich wage es nicht, das Archiv zu befragen. Es würde sofort Bescheid wissen und vor Wut kochen. Statt dessen gehe ich von hier aus direkt nach Stadt Fünfzehn. Chadra Hume sagte mir, die Dinks hätten ein abgeschirmtes System, und ich hoffe, daß es eine Wahrscheinlichkeitsrechnung für mich durchführt. Vielleicht klären sie mich über die Hintergründe auf und sagen mir, was ich tun soll.«
    Zasper schüttelte den Kopf. Das alles mußte er erst einmal sortieren. »Möchten Sie, daß ich nach Panubi gehe?«
    »Ich hätte nichts dagegen. Bei Ihnen würden sie keinen Verdacht schöpfen. Sie warten sicher darauf, daß ich einen Bericht über die Vorgänge dort anfordere. Weil Fringe und Danivon involviert sind, werden sie es nur für natürlich halten, wenn Sie auch dort erscheinen.«
    »Ich bin aber pensioniert.«
    »Sie wären nicht der erste Rats-Beauftragte, der reaktiviert wird.«
    »Und was soll ich in Panubi tun?«
    »Ich weiß es nicht, Beauftragter. Bisher war ich nur in der Lage, Danivon eine Warnung zukommen zu lassen. Mehr ist mir nicht eingefallen. Ich hatte Ihnen damals schon gesagt, daß ich kein Mann der Tat bin, und ich habe keinen Schimmer, was Sie oder die anderen tun können. Vielleicht unterstützen Sie sich wenigstens

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