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Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Titel: Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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über das nötige Format, die nötige Skrupellosigkeit, die nötigen Kenntnisse und die nötige Gier. Er kannte Marcels Geschäfte aus dem Effeff. Seine Tricks, seine Kunden, seine Rabatte, seine Geschäfte, sein weltweites Netz. Chaval! Natürlich! Ihre Miene hatte sich aufgehellt, und der Priester, der gerade vorbeikam, hatte geglaubt, ein Engel sei in die Kapelle der Heiligen Jungfrau herabgestiegen. Ein göttlicher Besucher?, hatte er ihr in der Sakristei fieberhaft zugeflüstert und dabei seine Stola zerknautscht. Eine Erscheinung in meinen Mauern! Das würde meiner Kirche wieder Aufschwung geben, aus der ganzen Welt würden die Leute herbeiströmen, wir kämen in die Nachrichten! Meine Opferstöcke sind leer. Sie haben recht, mein Vater, der Herrgott persönlich ist gekommen und hat zu mir gesprochen … Hastig hatte sie ihm ihren Obolus zugesteckt, damit er für das gute Gelingen ihres Unternehmens zwei Kerzen anzündete, war nach Hause geeilt und hatte im Telefonbuch in Kevins Computer die Nummer und Adresse von Bruno Chaval ausfindig gemacht. Er wird mein Verbündeter sein, mein Komplize, er wird mir dabei helfen, dieses Schwein Marcel in den Abgrund zu stoßen. Chaval! Chaval!, sang sie vor sich hin, während sie auf ihren knochigen Beinen dahineilte. Er war es, der mir zugezwinkert hat, als ich zum ersten Mal in der Kirche niedergekniet bin. Das ist ein Zeichen Gottes, eine Handreichung des Himmels. Danke, mein süßer Jesus! Ich werde zu deinen Ehren neun Novenen beten …
    Sie telefonierte alle Chavals aus dem Telefonbuch durch. Fand ihn schließlich bei seiner Mutter, Madame Roger Chaval. Und war überrascht.
    Bei seiner Mutter. In seinem Alter …
    Im schneidenden Ton der früheren Chefin gab sie ihm zu verstehen, dass sie ihn sprechen wolle. Ohne zu zögern, willigte er ein.
    Sie trafen sich in der Kirche Saint-Étienne. Sie bedeutete ihm, sich neben sie zu knien und leise zu sprechen.
    »Wie geht es Ihnen, mein lieber Bruno? Wir haben uns schon so lange nicht mehr gesehen … Ich habe oft an Sie gedacht«, murmelte sie, den Kopf in den Händen vergraben, als betete sie.
    »Oh, Madame, mit mir ist nicht mehr viel los, ich bin nur noch ein Schatten meiner selbst, ein flüchtiger Geist.«
    Und dann sprach er das grauenvolle Wort aus: »Arbeitslos.«
    Henriette erschauerte vor Entsetzen. Sie hatte sich auf die Auseinandersetzung mit einem Topmanager einer der führenden Aktiengesellschaften des Landes vorbereitet, einem golden boy der Wall Street, stattdessen traf sie auf diese ausgemergelte Jammergestalt. Sie drehte den Kopf, um ihn zu betrachten. Der Mann hatte Kraft und Feuer, Muskeln und Mumm verloren. Ein armseliger Wicht. Es gelang ihr, ihren Abscheu zu bezwingen, und freundlich beugte sie sich zu diesem menschlichen Wrack hinüber.
    »Was ist denn nur passiert? Früher waren Sie doch so schneidig, so brillant, so gnadenlos …«
    »Ich bin nicht mehr ich selbst, Madame. Ich bin dem Teufel persönlich begegnet!«
    Henriette bekreuzigte sich und wies ihn an, diesen Namen an diesem geheiligten Ort nicht in den Mund zu nehmen.
    »Außerdem existiert er doch überhaupt nicht! Das spielt sich alles nur in Ihrem Kopf ab!«
    »O doch, Madame! Er existiert … Er trägt ein dünnes Kleid, hat zwei lange schlanke Beine, zierliche Handgelenke, zwei kleine feste Brüste und eine Zunge, die ständig die Lippen benetzt. Oh, diese Lippen, Madame, blutrote Lippen, die nach Vanille und Himbeeren schmecken, ein kleiner Bauch, zwei runde, anbetungswürdige Knie. Sie hat ein Feuer in meinen Lenden entfacht. Mir stockte der Atem, wenn ich sie anschaute, an ihr roch, ihr folgte, auf sie wartete … Ich betrachtete sie wie ein Verrückter ein hell leuchtendes Objekt, ein Objekt, das sich entfernt, wieder näher kommt und den armen Toren versengt, bis nichts mehr von ihm übrig ist. Ich war von unaussprechlicher Leidenschaft erfasst. Ich wurde zu einem von Halluzinationen geplagten Gnom, ich konnte nur noch an eines denken, und jetzt, Madame, werde ich grob, ich werde Sie schockieren, aber Sie müssen verstehen, in welchen Abgrund ich gestürzt bin, ich konnte nur noch an eines denken … meine Hand, meine Finger, meinen Mund auf ihren prallen, buschigen Hügel zu drücken, der fleischig ist wie eine Frucht, die man auspresst und deren Saft …«
    Henriette stieß einen Schrei aus, der in der Kirche widerhallte. Chaval sah sie an und nickte langsam.
    »Haben Sie jetzt verstanden? Haben Sie das ganze Ausmaß meines

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