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Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Titel: Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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reden …«
    »Er hat so viele Sorgen …«
    »Du drehst dich im Kreis, und in deinem Kopf geht alles kreuz und quer. Nur düstere Vorstellungen!«
    »Du liest meine Gedanken, mein Sohn …«
    »Wir müssen uns also etwas einfallen lassen. Ein neues Leben für dich erfinden. Erfinden bedeutet, außerhalb der eingefahrenen Bahnen zu denken.«
    »Und was heißt das?«, fragte Josiane, die nicht sicher war, zu verstehen, was er meinte.
    »Dorthin gehen, wo dich niemand erwartet … Wissen erlangt man durch Erfahrung, alles andere ist nur Information. Wenige Menschen sind imstande, von den Vorurteilen der Umgebung abweichende Meinungen gelassen auszusprechen; die meisten sind sogar unfähig, überhaupt zu solchen Meinungen zu gelangen. Aber du, Mutter, du kannst das …«
    »Junior, könntest du dich bitte etwas verständlicher ausdrücken, das ist mir zu hoch …«
    »Entschuldige, Mutter. Ich werde versuchen, deutlicher zu werden …«
    Und er bat den Albert Einstein in ihm, zu schweigen und Junior Grobz reden zu lassen.
    »Ich weiß, wieso Holzhacken so beliebt ist. Weil man bei dieser Tätigkeit den Erfolg sofort sieht. Ich verstehe, warum du so erpicht darauf bist, die Wohnung zu putzen, du möchtest dich nützlich fühlen und ein Ergebnis erzielen …«
    »Aber ich fürchte, ich habe in meiner Küche mittlerweile alles geschrubbt, was es zu schrubben gibt!«
    »Was würdest du denn gern machen, geliebte kleine Mama?«
    »Genau das, was du gerade gesagt hast: Ich möchte mich nützlich fühlen. Früher war ich zu etwas gut … In der Firma, um ein Kind zu bekommen, aber jetzt hat mich das Kind überholt, und ich stehe da und weiß nicht, was ich tun soll …«
    »Große Geister haben stets heftige Gegnerschaft in den Mittelmäßigen gefunden, und du scheust davor zurück, deine Wünsche auszusprechen … deshalb frage ich dich noch einmal, Mutter, was möchtest du gern machen?«
    »Ich möchte wieder arbeiten gehen. Dein Vater braucht Hilfe. Casamia ist gewachsen, es ist zu einem gefräßigen Riesen geworden, der unablässig nach Innovationen verlangt, und ich spüre genau, dass seine Kraft nachlässt. Er schafft es nicht mehr allein. Ich möchte, dass er mir meinen Platz in der Firma wiedergibt. Dass er mich an die Spitze einer neuen Abteilung stellt, die …«
    »… ›Zukunftsforschung und Innovationen‹ heißen würde, zum Beispiel?«
    »Ich wäre perfekt für diesen Posten. Ich habe in der Vergangenheit bewiesen, dass ich so etwas kann. Keiner hat je etwas davon mitbekommen, weil ich mir immer alle Ideen habe klauen lassen, aber ich war die Beste, wenn es darum ging, neue Absatzmöglichkeiten zu erschließen … Ich liebte es, in den Entwicklungen anderer herumzustöbern, herauszufinden, was davon umsetzbar war und was nicht, was Gewinn bringen würde und was nicht … Solche Recherchen haben mir Spaß gemacht.«
    »Dessen bin ich mir sicher, Mutter. Da spricht deine Intuition, und die Intuition hat oft recht. Der intuitive Geist ist ein göttliches Geschenk und der rationale Geist ein treuer Diener. Wir haben eine Gesellschaft geschaffen, die den Diener verehrt und das Geschenk vergessen hat … Es gibt wenige, die mit ihren eigenen Augen sehen und mit ihrem eigenen Herzen spüren. Mach dich auf die Suche! Finde Projekte und lege sie meinem Vater vor. Er wird erkennen, dass du recht hast, und dir den Posten geben, den du dir wünschst …«
    »So einfach ist das nicht, Junior. Ich habe ja versucht, mit ihm zu reden, aber er will mir nicht zuhören. Er sagt, ja, ja, um mich zu beschwichtigen, aber er tut nichts, um mir zu helfen. Ich könnte mich natürlich auch bei einer anderen Firma bewerben, aber dann hätte ich das Gefühl, ihn zu verraten …«
    »Alles ist relativ, Mutter. Leg deine Hand auf eine heiße Herdplatte, und eine Minute wird dir vorkommen wie eine Stunde. Setz dich eine Stunde lang zu einem hübschen Mädchen, und es wird dir scheinen, als dauerte es nur eine Minute. Das ist die Relativität. Entwickle ein neues, fix und fertig durchgeplantes Projekt und lege es auf seinen Schreibtisch, ohne ihm zu sagen, dass es von dir stammt. Dann wird er wissen wollen, wer dafür verantwortlich ist, und wird auf dich zukommen … All seine Zweifel werden vom Tisch gefegt, und ihm bleibt gar nichts anderes übrig, als sich zu fügen …«
    »Junior, sogar beim Denken überstürzt du alles!«
    Sie sah ihm in die Augen und versuchte zu begreifen, wie dieser dreijährige Junge solche Reden führen konnte,

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