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Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Titel: Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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ohne Mann, ohne die leiseste Ahnung, wie es weitergehen würde? Ich hatte keine Lust mehr zu lesen, keine Lust mehr zu schreiben, keine Lust mehr zu lernen … Ich ließ mich einfach hin und her schubsen, vom Leben, von den Menschen, die mich schlecht behandelten, von den unbezahlten Rechnungen. Weißt du noch, wie ich mich dir abends auf dem Balkon in Courbevoie entgegenstreckte, wie ich auf ein Zeichen, eine Antwort von dir lauerte, und weißt du noch, wie du mit mir sprachst und mir Mut machtest? Es war ein Dialog zwischen uns beiden … Ich habe niemandem davon erzählt. Die Leute hätten mich für verrückt erklärt …«
    Ihr schien, als hätte der kleine Stern aufgehört zu blinken und leuchte nun dauerhaft. Das machte ihr Mut.
    »Inzwischen geht es mir besser, Papa … viel besser … Ich habe aufgehört, mich ständig im Kreis zu drehen, zu zweifeln, mich mit Iris zu vergleichen, zu glauben, ich sei unfähig. Ich habe eine neue Idee. Eine Idee für ein Buch. Es ist dabei, sich in mir zu schreiben. Ich füttere es, ich gieße es, ich sammle alles auf, was ich im Leben finde, all die winzig kleinen Details, die niemand sieht, die niemand haben will, und lasse sie in das Buch einfließen …«
    Du Guesclin hörte die Alarmanlage eines Autos und begann zu bellen.
    Sie streckte einen Arm aus der molligen, beruhigenden Wärme des Federbetts, packte ihn beim Nacken und rief ihn zur Ordnung.
    »Du weckst noch alle auf!«
    Er verstummte und fixierte einen Punkt in der Dunkelheit, auf allen vier Pfoten aufgerichtet, bereit, dem Feind an die Kehle zu gehen.
    Joséphine schaute wieder hinauf in die dunkle Nacht. Ein glatter, weißer Schleier wehte über den Himmel wie eine lange Seidenschleppe und dämpfte den strahlenden Glanz der Sterne.
    »Es tut mir gut, ein solches Projekt zu haben. Wenn ich abends zu Bett gehe, sage ich mir, dass ich etwas getan habe, dass ich meine Intelligenz und meine Fähigkeiten genutzt habe. Ich habe eine Geschichte gefunden … Die Geschichte vom Kleinen Mann und Cary Grant, die Geschichte davon, was das Leben uns an seinem Beginn mitgibt und was wir im Laufe der Jahre daraus machen. Der beharrliche Mut, mit dem Archibald Leach zu Cary Grant wurde, und das Zögern des Kleinen Mannes. Ich weiß nicht, ob ich es schaffen werde, aber ich werde es versuchen … Das macht mich glücklich. Verstehst du das?«
    Sie wusste, dass er es verstand, auch wenn sie sich nicht sicher war, ob der kleine Stern noch funkelte. Er war an ihrer Seite. Er nahm sie in die Arme, legte seine Wange an die ihre.
    Und ganz leise fragte er sie: »Was ist mit Philippe? Wo bleibt er bei all dem?«
    »Philippe … Ich denke darüber nach, weißt du.«
    »Und …«
    »Ich werde dir sagen, was ich vorhabe, und du funkelst einfach nur ein bisschen, einverstanden?«
    »Einverstanden.«
    Es war ein merkwürdiges Gefühl, so mit ihm zu reden. Als er am Abend eines 13. Juli gestorben war, während in ganz Frankreich noch im kleinsten Dorf Knallkörper explodierten und fröhliche Bälle gefeiert wurden, da war sie kaum zehn Jahre alt gewesen. Beide trugen sie die Erinnerung an jenen Nachmittag am Atlantik in sich, aber sie redeten nie darüber. Dazu hätten sie furchtbare Sätze aussprechen müssen. Sätze, die anklagen, im Dreck wühlen, die Beteiligten beschmutzen. Also schwiegen sie. Er nahm sie bei der Hand, er führte sie, und gemeinsam gingen sie stumm ihres Weges. Er war es nicht mehr gewöhnt, zu reden, seine Zunge war in einem Knoten gefangen.
    Der Tod hatte diesen Knoten gelöst.
    Sie atmete tief durch und begann: »Ich fahre nach London … Ohne ihm vorher Bescheid zu sagen. Eines Abends werde ich wie ein Schatten vor seinem Haus herumschleichen. Es wird eine schöne, blaue Nacht sein, das Wohnzimmer ist erleuchtet, er sitzt da und liest, redet oder lacht, ich stelle ihn mir glücklich vor …«
    »Und dann …«
    »Dann stecke ich die Hand durch das Gitter, das den Park einschließt, sammle ein paar Steinchen auf und werfe sie gegen die Scheibe … Ganz leicht, ein Geräusch wie ein Sommerregen … Er wird das Fenster öffnen und sich in die Dunkelheit hinausbeugen, um zu sehen, wer so verrückt ist, kleine Steinchen an seine schönen, hell erleuchteten Fenster zu werfen …«
    Sie hob ihr Gesicht in die Nacht und spielte ihm die Szene vor:
    Er öffnet das Fenster und beugt sich hinaus auf die Straße. Auf dem Bürgersteig ist niemand zu sehen. Er schaut nach rechts, nach links, zögert. Er sieht die Straßenlaternen,

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