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Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Titel: Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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mich übers Ohr zu hauen. Ich werde das überprüfen. Ich habe auch einen Schlüssel. Ich habe ihn zweimal nachmachen lassen. Ich bin doch nicht blöd … Und wer den Schlüssel hat, der hat die Codes … Haben Sie wirklich geglaubt, ich würde Sie einfach gewähren lassen? Den alten Marcel ausnehmen und mich noch dazu? Mir ein paar hundert Euro überlassen, damit ich Hortense ein Parfüm kaufen und sie zum Essen in ein schickes Restaurant einladen kann? Mir hin und wieder ein Almosen geben?«
    Ja, dachte Henriette zähneknirschend. Genau das hatte ich vor. Ihm hin und wieder ein paar Münzen zuzuwerfen, um ihn bei der Stange zu halten.
    »Mein Gott, sind Sie naiv … Ich werde jede einzelne Überweisung von diesem Konto genau im Blick haben. Aber jetzt muss ich los, Verehrteste, ich will mir eine Jacke kaufen, die ich bei Armani gesehen habe, und danach gehe ich zu meinem Mercedes-Händler und bestelle ein Cabrio … Kennen Sie den SLK 350 Sport? Nicht? Jetzt, wo Sie mit dem Internet umgehen können, sollten Sie es sich mal ansehen … Es ist umwerfend. Supermotor und klare Linien! Ich weiß noch nicht, ob ich es in Dunkelgrau oder Schwarz nehmen soll. Ich kann mich nicht entscheiden. Davon habe ich so lange geträumt … Ich möchte mit meiner alten Mutter nach Deauville fahren, über die Strandpromenade spazieren, Austern essen, durch den Sand laufen … Sie ist so alt wie Sie, hat nicht mehr lange zu leben, und bis dahin will ich sie verwöhnen. Ich liebe meine alte Mutter sehr …«
    »Niemals! Niemals! Niemals!«, keifte Henriette mit zornerfüllter Stimme. »Sie bekommen keinen Anteil, Chaval. Ich bin bereit, Sie für Ihre Mühen zu entschädigen. Ihnen eine pauschale Vermittlungsgebühr zu zahlen, aber mehr auch nicht … Die Zeiten, in denen ich von einem Mann abhängig war, sind vorbei. Und auf gar keinen Fall will ich von Ihnen abhängig sein.«
    »Das werden wir ja sehen, Madame, das werden wir ja sehen … Denken Sie in Ruhe über das nach, was ich gesagt habe. Sollten Sie Ihre Meinung nicht ändern, werde ich der Trompete alles gestehen und Ihnen die ganze Schuld zuschieben. Ich werde behaupten, ich hätte das alles nur für sie getan, um mich ihrer Liebe würdig zu erweisen. Ich werde alles auf Sie abwälzen. Und sie wird es mir abkaufen … Sie wird dafür sorgen, dass Marcel Grobz die Zugangsdaten ändert und alles wieder in Ordnung kommt. Sie liebt mich, das arme Ding, sie ist verrückt nach mir! Sie würde alles für mich tun … Denken Sie darüber nach, Madame Grobz … Wir treffen uns morgen um die gleiche Zeit wieder hier …«
    Mit diesen Worten stand er auf. Verabschiedete sich von Henriette Grobz und beugte flüchtig vor der Heiligen Jungfrau das Knie.
    Die frische, milde Luft legte sich wie eine Liebkosung auf sein Gesicht, als er vor die Kirche trat.
    Nach seinem Treffen mit Josiane war er zu dem Schluss gekommen, dass er die Hoffnung, von Marcel Grobz eingestellt zu werden, vergessen konnte. Josiane würde nie das Kriegsbeil begraben. Jetzt blieben ihm nur noch Henriettes krumme Touren, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Er würde wieder auf die Beine kommen, sich eine neue Garderobe zusammenstellen, sich in Form bringen, ans Meer fahren und die Seeluft atmen, sich in einem Fitnessstudio anmelden, Gewichte stemmen, und wenn er erst einmal wieder in alter Frische erstrahlte, würde er weitersehen. Warum sollte er sich einen Job suchen? Bald würde er zwei Frauen haben, die für ihn arbeiteten. Er würde sich nicht mehr selbst abrackern müssen. Er würde das gestohlene Geld investieren. Oder eine eigene Firma gründen … Darüber konnte er sich in aller Ruhe Gedanken machen.
    Es eilte nicht.
    Tags zuvor hatte er einen Blick auf Marcels Konten geworfen. Er wäre beinahe hintenübergefallen! Er hatte die Augen zusammenkneifen müssen, um die Stellen vor dem Komma zu zählen. Hatte zu Bleistift und Papier gegriffen. Abgeschrieben. Zusammengerechnet. Sich gekniffen, sich gesagt, dass er nicht träumte. Es waren Hunderttausende von Euro! Sofort hatte er den Gedanken an Arbeit verworfen. Er würde sich ganz gemütlich von der Alten mästen lassen. Sie würde heimlich die Beträge von einem Konto aufs andere transferieren und ihm die Hälfte weiterüberweisen.
    So würde das ablaufen …
    Er legte einen Zwischenstopp bei Hédiard ein. Er würde Gänsestopfleber und eine schöne Flasche Weißwein kaufen. Dazu ein Poilâne-Brot, um es zu toasten und eine Scheibe Stopfleber daraufzulegen.

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