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Montana 04 - Vipernbrut

Montana 04 - Vipernbrut

Titel: Montana 04 - Vipernbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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erklärt.
    »Ich dachte, wir hätten kein Date«, hatte sie gesagt.
    »Haben wir doch auch nicht.«
    Alvarez ging an der Garage vorbei zur Haustür, sperrte auf und bat Dylan O’Keefe herein, wieder einmal.
    Das wird ja langsam zur Gewohnheit, dachte sie und stellte fest, dass sie diese Vorstellung überraschend angenehm fand. Seltsam. Verwirrt nahm sie Teller und Besteck aus dem Schrank, während O’Keefe den Gaskamin anmachte, der leise zu zischen begann. Mrs. Smith strich um ihre Beine.
    »Ja, ich weiß ja. Du bist meine Beste«, sagte sie, nahm die Katze hoch und streichelte sie. Mrs. Smith schnurrte, dann sprang sie von ihrem Arm und tappte hinüber ins Wohnzimmer.
    O’Keefe öffnete ein Bier und hielt fragend ein zweites in die Höhe, doch sie schüttelte den Kopf. »Vielleicht nehme ich ein Glas Wein.« Warum nicht? Er hatte recht. Es war Samstagabend, und sie hatte einen höllischen Tag hinter sich … nein, eine höllische Woche. Sie musste sich einfach mal ein bisschen entspannen und abschalten.
    »Kommt sofort«, rief er und griff nach einem Korkenzieher, der auf der Anrichte lag, dann kam er zu ihr in die Küche und öffnete den Wein. Sie nahm ein Glas vom Regal und reichte es ihm, dann holte sie die Sandwiches und den Beilagensalat aus der Plastiktüte, packte alles aus und verteilte es auf die beiden Teller. »Sieht so aus, als hätten wir noch etwas extra bekommen«, sagte er, griff nach der Tüte und zog einen Plastikbehälter heraus. Alvarez lächelte, als sie die zwei Stücke Schokoladenmousse-Torte sah, eine von Sandis Spezialitäten.
    Vorsichtig trugen sie ihre Teller ins Wohnzimmer an den Esstisch und machten sich über ihr Essen her. Eine Weile aßen sie schweigend, dann sagte O’Keefe: »Ich habe heute noch einmal mit Aggie telefoniert. Sie hat den Anwalt kontaktiert, der damals Gabriels Adoption abgewickelt hat.«
    Alvarez stockte der Atem. »Und?«
    »Er wird vor Gericht gehen und beantragen, die geschlossene Adoption in eine offene umzuwandeln, um Akteneinsicht nehmen zu können.«
    »Das kann doch Monate dauern.«
    »Die Polizei von Helena will Druck machen.«
    »Ob das etwas bringt?«, fragte sie. »Ich meine, natürlich bedeutet mir das sehr viel, und ich nehme an, auch deiner Cousine und ihrem Mann und nicht zuletzt Gabe. Was den bewaffneten Raubüberfall angeht, den man ihm vorwirft, ist das jedoch nicht von Belang.«
    »Nur ein weiterer Hinweis, der den Verdacht gegen ihn untermauert.«
    »Wir haben seine Version noch nicht gehört«, bemerkte sie mit Nachdruck und spürte, wie er sie durchdringend ansah, wenngleich er nicht aussprach, was sie beide dachten: Sie benahm sich wie eine Mutter, die ihren Sohn verteidigte.
    Nachdenklich blickte Alvarez durch die Schiebetür, vor der sich der Schnee türmte, und fragte sich, wie es dem Jungen bei diesem Wetter wohl ergehen mochte. Irrte er bibbernd durch die eisige Kälte? Hatte er einen Unterschlupf gefunden? Er könnte mittlerweile längst tot sein, schließlich war es Tage her, dass sie ein Lebenszeichen von ihm bekommen hatten.
    Außer dem Ohrring.
    Sie nahm einen kleinen Bissen von ihrem Sandwich und kaute ohne rechten Appetit, dann trank sie ihren Chardonnay und protestierte nicht, als O’Keefe ihr Glas nachfüllte. Vorhin hatte sie noch einen Bärenhunger gehabt, nun jedoch hatte der geschmolzene Käse auf Vollkornbrot jeden Reiz verloren.
    Nicht so für O’Keefe, der sein Schinken-Roggen-Sandwich bis auf den letzten Krümel verspeiste und ihre Reste beäugte.
    »Bedien dich«, bot sie ihm an und schob ihm den Teller über die Glasplatte zu.
    »Wirklich?«
    »Gerne. Lass aber noch Platz für die Torte, die ist wirklich göttlich.« Als er in ihr Sandwich biss, fragte sie: »Dann hast du also mit dem Department von Helena gesprochen?«
    Er nickte. »Sie haben natürlich ihre eigenen Leute auf Gabriel angesetzt.«
    »Hm. Das hat mir Trey Williams auch erzählt, doch sofern er nicht gelogen hat, haben sie nicht mehr in Erfahrung bringen können als ich; sie haben seine Spur verloren.« Sie wusste, dass die Polizei von Helena genauso unterbesetzt war wie das Büro des Sheriffs von Pinewood County; es gab immer weitaus mehr Straftaten als Cops.
    »Ich hatte gehofft, er würde noch einmal hier aufkreuzen«, sagte O’Keefe und spülte den letzten Bissen mit Bier herunter.
    »Deshalb bist du also noch in Grizzly Falls.«
    »Das ist einer der Gründe.« Ihre Blicke trafen sich, und sie sah etwas in seinen Augen, das sie nicht ignorieren

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