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Montana 04 - Vipernbrut

Montana 04 - Vipernbrut

Titel: Montana 04 - Vipernbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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tödlichen.« Seine Augen verdunkelten sich. »Bei Ihnen ist bereits eingebrochen worden, ein paar von Ihren Sachen wurden entwendet. Vor nicht mal einer Woche. Ich denke nicht, dass der Einbruch auf Greens Konto geht.«
    »Ich auch nicht«, bestätigte Alvarez.
    »Außerdem wurde ein Ohrring von Ihnen am Fundort der zweiten Eisleiche entdeckt«, fügte er hinzu und lehnte sich, den Hund zu Füßen, mit der Hüfte gegen seinen Schreibtisch.
    »Das ist richtig.« Alvarez war klar, dass sie ihm reinen Wein einschenken musste. »O’Keefe hat den Jungen, der bei mir eingebrochen ist, nach Grizzly Falls verfolgt. Es besteht die Möglichkeit … nein, es ist sehr wahrscheinlich, dass Gabriel Reeve mein Sohn ist.«

Kapitel zwanzig

    Es war schon nach Mitternacht, als O’Keefe in Alvarez’ Einfahrt bog. Eine Schicht Neuschnee bedeckte bereits die Spuren, die Polizeifahrzeuge und Abschleppwagen hinterlassen hatten, doch Alvarez wurde das Bild von Junior Green nicht los, wie er in ihrer Garage gestanden und die Waffe auf sie gerichtet hatte, während sich hinter ihm langsam das Garagentor schloss. Wäre O’Keefe nicht in letzter Sekunde aufgetaucht, wäre die Sache sicherlich anders ausgegangen. Wäre Junior Green erfolgreich gewesen, wäre sie nun zweifelsohne tot.
    Wäre, wäre … reiß dich zusammen, Selena.
    Nachdem sie eingeräumt hatte, dass womöglich eine Verbindung zwischen ihr, Gabriel Reeve und dem Eismumienfall bestand, waren sowohl sie als auch O’Keefe von den FBI-Agenten befragt worden. Stephanie Chandler, eine Blondine, die gut und gerne als Model hätte arbeiten können und meist als »unterkühlt«, um nicht zu sagen als »frostig« beschrieben wurde, war durch und durch professionell gewesen, wie immer. Ihr Partner, Craig »Crack« Halden, der gebürtig aus Georgia stammte, hatte während der zwei Stunden, die sie in einem der kleinen Vernehmungsräume verbracht hatte, ebenfalls sein kumpelhaftes Lächeln vermissen lassen und sich voll und ganz auf den Fall konzentriert. Wie Alvarez war auch Halden davon überzeugt, dass Junior Greens Überfall nichts mit der aktuellen Mordserie zu tun hatte.
    Chandler war sich da nicht so sicher gewesen.
    Schneeflocken sammelten sich auf der Windschutzscheibe von O’Keefes ramponiertem Explorer, und Alvarez fragte sich, warum ihre Welt plötzlich kopfstand. Seit sie San Bernardino verlassen hatte, hatte sie alles darangesetzt, ihr Leben in geordneten, vorhersehbaren Bahnen verlaufen zu lassen. Das hatte sich erst geändert, als sie die Katze zu sich genommen hatte oder vielmehr: als Mrs. Smith zu ihr gekommen war. Seitdem war sie weicher geworden … und das war nun das Resultat: All ihre sorgfältig errichteten Schutzmauern bekamen Risse und stürzten nach und nach ein.
    »Komm, bringen wir dich erst mal ins Haus«, sagte O’Keefe, als hätte er ihre Gedanken gelesen. Er stellte den Motor ab und nahm die Tüte mit ihrem Abendessen, das sie beim Wild Will bestellt und auf dem Heimweg abgeholt hatten.
    Alvarez hatte vom Department aus im Restaurant angerufen und mit Sandi, der Besitzerin, gesprochen. »Oh, sagen Sie mir bitte, dass Sie gute Nachrichten für mich haben! Gibt es etwas Neues über Brenda?«, hatte diese gefragt, als sie hörte, wer am Apparat war.
    »Leider nicht.« Die Enttäuschung der Frau war fast durch die Leitung zu spüren. »Sobald wir sie finden, werden wir uns bei Ihnen melden.«
    »Haben Sie diesen Nichtsnutz von Ex-Mann überprüft? Ich habe ihn mit seinen Söhnen im Fernsehen gesehen. So ein verlogener Kerl! Wenn Sie wüssten, wie er mit ihr umgesprungen ist! Ich bin mir nach wie vor sicher, dass er dahintersteckt.« Sie holte tief Luft, dann sagte sie: »Aber ich denke, das wissen Sie bereits.«
    »Ich wollte eigentlich nur etwas zu essen bestellen«, hatte Alvarez erwidert.
    »Oh, entschuldigen Sie. Ich habe mir bloß Sorgen gemacht. Es stößt mir einfach auf, wenn dieser Versager so tut, als würde ihn Brendas Verschwinden kümmern. Das geht mir wirklich an die Nieren, wenn Sie verstehen, was ich meine. So … was kann ich für Sie tun. Warten Sie, ich sehe mal nach … Muschelsuppe und Bisonchili sind aus, aber das Tagesgericht, Forelle in pikanter Mandelsoße, ist noch da … «
    Sie hatten sich auf Sandwiches geeinigt, die sie bei Alvarez essen wollten, und O’Keefe hatte unterwegs an einem Minimarkt angehalten und ein Sechserpack Bier sowie eine Flasche halbwegs annehmbaren Wein gekauft. »Es ist Samstagabend«, hatte er

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