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Montana 04 - Vipernbrut

Montana 04 - Vipernbrut

Titel: Montana 04 - Vipernbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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hatte, nicht nur hier in Grizzly Falls, sondern auch in San Bernardino. Alberto De Maestros Gesicht trat ihr vor Augen, seine dünnen Lippen, die sich zu einem überlegenen Grinsen verzogen, das ruchlose Leuchten, das in seine Augen trat, als sie ihn vernommen hatte und er etwas zu lange auf ihren Ausschnitt blickte. Doch in seiner Akte hatte nichts gestanden, das auf eine künstlerische Ader hinwies, auch nichts darüber, dass er seine Opfer eines langsamen Todes in einem eisigen Sarg sterben ließ, um sich selbst zu verwirklichen. Alberto war eher der Typ, der einem ruck, zuck die Kehle durchschnitt und es genoss, seine Hände im warmen Blut zu baden.
    Nein, dieses Monster, das sich da draußen in der eiskalten Nacht verbarg, war ganz anders als De Maestro, doch ebenfalls von Grund auf schlecht. Abgrundtief böse.
    Es musste irgendeine Verbindung zwischen ihm und ihr geben. Doch welche?
    Sie hörte die Bodendielen über sich knarren, dann schwere Schritte auf der Treppe. Noch bevor sie sich zu ihm umdrehen konnte, stand O’Keefe auch schon hinter ihr und schlang ihr die Arme um die Taille. Sie sah sein gespenstisches Spiegelbild hinter ihrem in der .Glasscheibe, sein kaffeebraunes Haar stand nach allen Seiten hin ab, seine Zähne blitzten weiß inmitten des dunklen Bartschattens. »Morgen«, murmelte er dicht an ihrem Ohr.
    »Ebenfalls guten Morgen.«
    »Ist der Kaffee fertig?«
    »Sicher, sobald du ihn aufgesetzt hast.«
    Er lachte leise, und sie verspürte ein erwartungsvolles Kribbeln, als er seine Hand in ihren Morgenmantel schob und nach ihrer Brust tastete.
    »Komm zurück ins Bett«, flüsterte er, als sie sich zurück-lehnte und seinen warmen Atem auf ihrer Haut spürte.
    »Ich habe viel zu tun.«
    »Das kann warten.«
    Er liebkoste ihre Brustwarze, die sich bereits interessiert auf gerichtet hatte, und sie spürte, wie ihr Widerstand schmolz. Er spürte es ebenfalls und rieb seine Erektion an ihrer Kehrseite. »Wenn du Kaffee möchtest „. «, sagte sie heiser.
    »… dann holen wir uns welchen auf dem Weg ins Büro.«
    »Bist du sicher?«, flüsterte sie. Ihre Knie gaben nach, und sie sanken zusammen auf den Fußboden.
    »Absolut sicher.«

    Wie hieß die alte Redensart noch gleich? »Gebranntes Kind scheut das Feuer«? Oder »Einmal und nie wieder«? Egal. O’Keefe hatte es erwischt, und er war dabei, sich kräftig die Finger zu verbrennen.
    An Selena Alvarez.
    Der Frau, die er nie im Leben hatte wiedersehen wollen, die ihn seinen Job und um ein Haar auch das Leben gekostet hätte.
    Doch das war Schnee von gestern, dachte er jetzt, als er sich mit Aggie und ihrem Mann in einem Coffeeshop nicht weit vom Büro des Sheriffs traf. Es war laut und rappelvoll, Weihnachtseinkäufer aus dem Einkaufszentrum auf der gegenüberliegenden Seite des Parkplatzes drängten sich um die eng stehenden Tische.
    Sie fanden einen Platz an einem kleinen Bistrotisch in einer Ecke, ganz in der Nähe der Fenster. Draußen fing es schon wieder an zu schneien, mit Paketen beladene Fußgänger, dick eingepackt wegen der Eiseskälte, hasteten vorbei.
    »Das FBI?«, flüsterte Aggie mit weit aufgerissenen Augen.
    Der dreifache Mochaccino vor ihr war unberührt, die Sahnehaube fing an zu schmelzen und an den Seiten des Glases hinunterzurinnen. »Warum sollte das FBI Gabe vernehmen wollen?«
    »Das darf ich nicht sagen.«
    »Auch nicht im Vertrauen?«, hakte Dave nach. Er war ein großer Mann mit grau werdendem Haar, der auf dem College Basketball gespielt hatte. Inzwischen hatte er das Training-und seinen Traum - längst aufgegeben und einen kleinen Bauch angesetzt. Er hatte sich einen schlichten schwarzen Kaffee bestellt und blickte O’Keefe über den Rand seiner Brille hinweg, die ihm ständig den Nasenrücken hinunterrutschte, durchdringend an. Normalerweise war er ein fröhlicher, schlagfertiger Mensch, der viel lachte, doch heute wirkte er todernst, sein Ausdruck spiegelte tiefe Besorgnis wider, genau wie der seiner Frau. Aggie war bleich, ihr Make-up verwischt, ihre Augen gerötet vom Weinen.
    O’Keefe sah seine Cousine an. »Es geht nicht um den Raubüberfall in Helena. «
    »Ist er etwa noch in etwas anderes verwickelt?«, flüsterte Aggie entsetzt und sprang auf, doch ihr Mann fasste sie sanft am Unterarm und drückte sie auf ihren Stuhl zurück.
    »Sie ermitteln lediglich in alle Richtungen.« O’Keefe hoffte, dass er halbwegs überzeugend klang, doch offensichtlich war das nicht der Fall.
    »Sie sind wegen der

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