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Montana 04 - Vipernbrut

Montana 04 - Vipernbrut

Titel: Montana 04 - Vipernbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Ankündigung, er wolle ausziehen, verbunden mit der Bitte, sie solle eine Bürgschaft für seinen Mietvertrag unterzeichnen, ging ihr durch den Kopf, als sie auf den Parkplatz des Departments einbog. Wie immer hatte sich ihre Auseinandersetzung um häusliche Pflichten, seine Verantwortlichkeiten und ihre Arbeit gedreht. Sie stimmten darin überein, dass es nicht unbedingt sinnvoll war, unter einem Dach zu leben, doch die Tatsache, dass er glaubte, sie würde ihn auch dann noch finanziell unterstützen, wenn er allein lebte, machte ihr wirklich zu schaffen.
    Sie stellte den Motor ab und rief sich vor Augen, dass er sich noch in der Ausbildung befand und Teilzeit arbeitete, um die Kosten für seinen Pick-up aufzubringen. Das war immerhin etwas, nahm sie an, aber nicht genug. Er war schon einmal ausgezogen, und es hatte nicht funktioniert; er zahlte immer noch die Rechnungen, die ihm dieses Fiasko eingebracht hatte, aber er schien einfach nicht zu kapieren, dass es nicht ihr Ziel sein konnte, ihn lebenslang zu unterstützen.
    Selbstverständlich konnte er ausziehen, wann immer er wollte, aber sie würde ganz bestimmt nicht für die Kosten aufkommen. »Herr, gib mir Kraft«, murmelte sie, nahm einen Schluck aus ihrem Thermobecher und stellte angewidert fest, dass der Kaffee darin zwei Tage alt war.
    Hoffentlich hatte im Büro jemand eine frische Kanne aufgesetzt. Sie verdrängte Jeremy und seine Probleme in die Damit-werde-ich-mich-später-befassen-Ecke ihres Gehirns und konzentrierte sich auf den Job. Ob es ihr gefiel oder nicht: Irgendwie war Alvarez auf den Radarschirm des Eismumienmörders geraten. Es musste eine Verbindung zwischen dem Ausreißer, dem Mörder und ihrer Partnerin geben, auch wenn Pescoli absolut keine Ahnung hatte, welche.
    Sie nahm ihre Laptoptasche, stieg aus ihrem Jeep und eilte zum Hintereingang. Die Presse stand wie immer bereit, zwei Nachrichtenvans parkten in der Nähe des Haupteingangs, Reporter und Kameraleute sammelten Filmmaterial vor der schneebedeckten Kulisse des Departments. Aus den Augenwinkeln sah sie Manny Douglas, diesen Schwafler, der für den Mountain Reporter arbeitete, wie er eiligen Schrittes durch den Schnee auf sie zustapfte. Wie immer trug er eine Flanelljacke und Khakis. »Detective Pescoli!«, rief er und hob die Hand, um sie aufzuhalten. »Nur ein paar Fragen. Sie haben das FBI hinzugezogen?«
    Nun, von »hinzuziehen« konnte wohl kaum die Rede sein.
    Die FBI-Agenten mischten sich immer ein, wenn es um Entführung oder Serienmord ging.
    »Sie wissen, dass ich dazu keinen Kommentar abgebe«, sagte Pescoli und blieb vor dem Hintereingang stehen.
    »Stimmt es, dass Selena Alvarez die leibliche Mutter des gestern festgenommenen jugendlichen ist? Des Jungen, der in Helena wegen der Schießerei in Richter Victor Ramseys Haus gesucht wird?«, fragte er, das eingeschaltete Aufnahmegerät in der behandschuhten Hand.
    Wie war er bloß so schnell an diese Information gekommen?
    »Wie ich schon sagte: kein Kommentar.«
    »Besteht eine Verbindung zwischen dem Eismumienfall und dem Einbruch in Richter Ramseys Haus?«
    Bleib ganz ruhig. Er hat keine Ahnung, wovon er da spricht. Er versucht nur, dich zum Reden zu bringen, dir irgendeine Aussage zu entlocken, die er morgen früh in der Zeitung bringen kann.
    »Ich kann wirklich nichts dazu sagen, Manny. Sie müssen Ihre Fragen bei der nächsten Pressekonferenz stellen.«
    »Aber Alvarez ist Ihre Partnerin. Ist das ihr Junge?«
    Ohne eine Antwort zu geben, drückte sie die Hintertür auf und hörte dankbar, wie diese hinter ihr ins Schloss fiel. Der Kaffee war fertig, doch es waren nur noch ein paar Tropfen in der Kanne, weil der stellvertretende Sheriff sich soeben seine riesige »Ich ♥ Jesus« - Tasse vollgegossen hatte und nun jede Menge Süßstoff hinzugab.
    »Setzen Sie eine neue Kanne auf?«, fragte sie. Er blickte auf und verschüttete etwas Süßstoff auf der Anrichte.
    »Was? Ich? Nein.« Mit einem Lächeln, das so süß war wie sein Saccharin, fügte er hinzu: »Ich hab doch, was ich brauche.« Wie um das zu beweisen, hob er seine Tasse und nahm einen kräftigen Schluck.
    Der »Ich ♥ Jesus« - Aufdruck erinnerte sie daran, dass er Presbyter in der Kirche von Prediger Calvin Mullins war.
    »Ich habe Sie gestern gar nicht gesehen«, stellte sie fest.
    »Ich war aber da. Am Nachmittag.« Er runzelte die Stirn.
    »Warum?«
    »Ich habe mich nur gefragt, was wohl in Ihrer Gemeinde los ist, seit man die Leiche bei der Krippe

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