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Montana 04 - Vipernbrut

Montana 04 - Vipernbrut

Titel: Montana 04 - Vipernbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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gut wie die, die du neulich Abend mitgebracht hast. So … Magst du immer noch die mit Schinken, Salami und Hackfleisch?« Sie zog bereits ihr Handy aus der Tasche. Er nickte. »Dann teilen wir uns eine mittlere, meine Hälfte vegetarisch.«
    »Auch wenn Brokkoli auf einer Pizza nichts zu suchen hat.«
    »Ich bin froh, dass du so denkst, dann muss ich wenigstens nicht befürchten, dass du von meiner Hälfte etwas abhaben willst.« Dankbar, dass sich die Atmosphäre ein wenig entspannt hatte, lächelte sie ihn an, drückte eine Taste, und Dinos Nummer blinkte auf ihrem Display auf.
    »Du hat eine Kurzwahl für einen Pizzadienst auf deinem Handy?«, fragte er ungläubig.
    »Aber sicher doch, O’Keefe!« Sie lachte. »Hat das nicht jeder?«

Kapitel sechszehn

    Ich habe mich schon gefragt, ob du jemals wieder bei mir aufkreuzen würdest«, sagte Santana und schloss die Tür seines Blockhauses hinter Pescoli. Drinnen duftete es würzig nach Holzfeuer und gegrilltem Schweinefleisch.
    »Ich hatte zu tun. Ein neuer Weihnachtspsychopath treibt sein Unwesen in Grizzly Falls. Nur für den Fall, dass du noch nichts davon gehört hast.«
    »Doch. Habe ich. Die ganze Stadt spricht von nichts anderem als von der Eismumie.«
    »Für mich ist sie etwas mehr als das«, gab Pescoli zu und fragte sich unweigerlich, was wohl aus den beiden anderen vermissten Frauen geworden war. Die Uhr tickte, und jede Sekunde, die verstrich, führte ihr vor Augen, dass sich Lissa Parsons und Brenda Sutherland womöglich ebenfalls in der Gewalt dieses Irren mit der Vorliebe für Eismeißel und -sägen befanden. Die Vorstrafenregister der beiden gewalttätig gewordenen Männer, die am Eisskulpturenwettbewerb in Missoula teilnahmen, hatte sie bereits überprüft. Beide, so hatte sie außerdem herausgefunden, waren bereits beim Winterfestival eingetroffen.
    Hank Yardley war mit seiner neuen Frau und den Kindern angereist und hatte in einem Motel in der Nähe des Veranstaltungsortes eingecheckt. Laut Polizeiakte und der Aussage seines Bewährungshelfers hatte er sich seit der Verurteilung wegen häuslicher Gewalt, die aus einer bitteren Scheidung resultierte, nichts mehr zuschulden kommen lassen, und der Vorfall lag bereits sechs Jahre zurück.
    Der andere, George Flanders, stammte aus der Gegend um Grizzly Falls und lebte auf einer Farm außerhalb der Stadt. Sein erster Verstoß gegen das Gesetz war auf einen Nachbarschaftsstreit zurückzuführen, der über die Jahre hinweg eskaliert war und in Gewalt gemündet hatte: Der Nachbar war dank George und seinem Eispickel für drei Wochen auf der Intensivstation gelandet, George für ein paar Jahre im Knast. Jetzt war er verheiratet, ging ab und an in die Kirche und schien sein berühmt-berüchtigtes Temperament im Griff zu haben. Seit seiner Entlassung aus dem Gefängnis war sein einziges Vergehen ein Auffahrunfall mit seinem Pick-up an einer roten Ampel gewesen. Die Frau, deren Wagen er beschädigt hatte, behauptete, er habe das mit Absicht getan, weil sie ihn versehentlich geschnitten hatte, als sie sich in den fließenden Verkehr einordnen wollte. George sei »ausfällig« geworden und habe sie angeschaut, als wolle er sie »umbringen«, als er aus dem Wagen gestiegen sei. Er habe ihr »eine schreckliche Angst« eingejagt. Als er sich ihrem offenen Fenster genähert habe, habe sie Vollgas gegeben, da sie »um ihr Leben fürchtete«. Später hatte sie Strafanzeige gestellt und Anspruch auf Schadensersatz und Schmerzensgeld erhoben, da sie angeblich noch immer unter einem Schleudertrauma und unter einem psychischen Trauma litt. Die beiden Parteien hatten sich außergerichtlich geeinigt.
    »He?«, fragte Santana und holte Pescoli in die Gegenwart zurück. »Ein Bier?«
    »Mindestens eins. Am liebsten sechs.«
    Er lachte leise, und Pescoli spürte, wie sich ihre angespannten Schultern ein wenig lockerten. Zumindest lagen nun ein paar Stunden vor ihr, in denen sie abschalten konnte. Beide Kinder waren die ganze Nacht bei Freunden, und obwohl sie das noch immer leicht nervös machte, versuchte sie, sich zu entspannen. Sie würde ihr Handy angeschaltet lassen … nur für den Fall, dass sie sie brauchten.
    Aber sicher doch, wenn sie in Schwierigkeiten geraten, bist du die Erste, die sie anrufen, ihre Mutter, die Polizistin.
    Trotzdem warf sie ihre Schlüssel und die Handtasche auf den zerschrammten Tisch in der Nähe der Haustür und fragte sich wieder einmal, warum ihr dieses zugige Blockhaus mit den drei

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