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Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Titel: Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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er mitgenommen.”
    Kristys immer noch schlaftrunkener Verstand versuchte krampfhaft, ihr Gegenüber einzuordnen. Was hätte sie nicht alles dafür gegeben, wenn Dylan in diesem Moment ins Schlafzimmer gekommen wäre! Zumindest konnte sie zutiefst dankbar dafür sein, dass Bonnie in Sicherheit war.
    “Wer sind Sie?” Die Frage kam ihr so heiser über die Lippen, dass sie unwillkürlich eine Hand an ihren Hals legte. Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie nackt war! Hastig zog sie das Laken vom Bett und hielt es vor sich.
    Der Einbrecher griff unter sein Sweatshirt und holte eine kleine Pistole hervor. Kristy wusste nicht, um was für ein Modell oder Kaliber es sich handelte. Jedoch würde die Waffe auf jeden Fall genügen, um sie zu töten. Und damit auch das Kind, das sie und Dylan am Abend zuvor gezeugt hatten.
    “Zieh dir was an”, forderte ihr Gegenüber sie auf. Diese Stimme, irgendwie vertraut und doch verstellt. Die Antwort war zum Greifen nah, aber nicht nah genug.
    Zitternd ging Kristy zum Sideboard, holte eine Jeans und eine Bluse aus der Schublade, dann zog sie beides an, während sie versuchte, weiterhin das Bettlaken vor sich zu halten.
    Würde jemand, der sie vergewaltigen wollte, sie erst auffordern, sich anzuziehen?
    “Was wollen Sie?”, fragte Kristy, die sich angezogen schon etwas selbstbewusster zeigte. Hätte Dylan ihr doch bloß gezeigt, wie man mit seiner Pistole umging! War die überhaupt noch unten in der Vorratskammer? Oder hatte er sie zur Ranch mitgenommen? “Wie sind Sie hier hereingekommen?”
    “Fragen, nichts als Fragen.” Plötzlich griff der Fremde mit der freien Hand nach der Skimaske und zog sie vom Kopf. Zum Vorschein kam … Freida Turlow. “Dachten Sie, ich lasse mich von ein paar ausgetauschten Schlössern abschrecken? Es gibt ein Dutzend Wege, um ins Haus zu gelangen; ich habe sie alle ausgekundschaftet, als ich hier aufgewachsen bin. Sie haben sie offenbar noch nicht entdeckt, obwohl Sie schon fast alles auseinandergenommen haben.”
    Einen Moment lang bekam Kristy den Mund nicht mehr zu. “Freida?”, rief sie dann. “Sind Sie verrückt? Sie kommen mit einer Waffe in mein Haus und legen sich in mein Bett?”
    Freidas Miene verhärtete sich sofort. Ihre Augen hatten einen sonderbaren Ausdruck, als wären sie auf eine Szene gerichtet, die nur Freida sehen konnte. “Wo ist es?”, wollte sie wissen.
    “Wo ist
was
?”, gab Kristy völlig ahnungslos zurück, während sie sich nahezu millimeterweise der Tür näherte. Wenn sie es nur aus dem Zimmer schaffen würde, dann durch den Flur zur Treppe …
    “Mein Tagebuch!”, schrie die Frau sie an.
    Kristy blieb abrupt stehen. Vor Freida konnte sie davonlaufen, nicht aber vor einer Kugel.
    “Haben Sie deswegen diese Wand herausgeschlagen? Weil Sie ein
Tagebuch
suchen?”
    “Ich weiß, dass Sie’s haben!”
    “Freida, ich habe Ihr Tagebuch nicht. Sie haben es sicher mitgenommen, als Sie hier ausgezogen sind, und dann haben Sie vergessen …”
    “Ich habe nichts vergessen! Ich wollte schon längst dafür herkommen. Ich dachte, wir hätten vor dem Vertragsabschluss noch Zeit genug, aber Sie waren ständig hier. Mal mit irgendeinem Fußbodenverkäufer, mal mit dem Kerl, der den Heizkessel austauschen sollte, oder mit diesem Zimmermann, der Regale ausgemessen hat …”
    “Warum jetzt?”, fragte Kristy, die von einer ungewöhnlichen Ruhe erfüllt war, obwohl sie in die Mündung einer Pistole schaute, von der Freida Turlow allem Anschein nach wusste, wie sie damit umzugehen hatte. “Ich wohne schon so lange hier. Wenn Sie noch einen Schlüssel besitzen, warum sind Sie dann nicht längst hergekommen?”
    “Weil Brett sagte, dass er es hat. Ich habe ihm geglaubt. Ich habe ihn dafür mit Geld unterstützt, ihn meinen Wagen fahren und ihn auf meiner Couch schlafen lassen. Und als er dann nach seinem Konflikt mit dem Gesetz in Therapie ging, habe ich seine Sachen durchsucht. Dabei hatte er das Tagebuch überhaupt nicht.”
    “Er könnte es irgendwo versteckt haben”, hielt Kristy dagegen. Sie spielte auf Zeit und wartete auf eine Gelegenheit, um die Flucht zu ergreifen. Allerdings war sie sich ziemlich sicher, diese Gelegenheit würde sich gar nicht mehr ergeben.
    “So schlau ist er nicht!”
    Kristy wagte einen Vorstoß und machte ihr diplomatisch klar: “Brett war aber offensichtlich schlau genug, Sie zu erpressen.”
    Freida hob die Waffe höher. “Passen Sie lieber auf, wie Sie mit mir reden, Kristy Madison. Sie

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