Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)
daraus die Bauzeichnungen anfertigen, doch dafür war kein Platz mehr auf der Tafel.
Brauchte Kristy eigentlich
tagtäglich
Brokkoli, Backpulver, Joghurt, Cornflakes und Katzenfutter, oder vergaß sie nur, nach dem Einkauf diese Positionen wegzuwischen?
Dylan grübelte einen Moment lang amüsiert darüber nach, während er die Hintertür abschloss und Bonnie zum Truck brachte. Sam tollte ausgelassen neben ihm her.
Die Fahrt zur Stillwater Springs Ranch verlief ereignislos, außer dass Bonnie in regelmäßigen Abständen “Kaka” rief. Dylan wusste, sie hatte das noch in Kristys Haus erledigt, aber aus einem unerfindlichen Grund gefiel ihr dieses Wort.
Wenn er Glück hatte, hatte sie bis zum College den Spaß daran verloren.
Caleb wartete bereits am Zaun, als Dylan eintraf. Er trug Jeans, T-Shirt und brandneue Stiefel. Sein Vater musste ihn abgesetzt haben, da kein fremdes Fahrzeug zu sehen war, nur Logans Truck und Brianas marineblauer BMW, den ihr Ehemann ihr geschenkt hatte.
Dylan musste grinsen.
Früher einmal war Logan ein Herzensbrecher gewesen, der eine Frau nach der anderen verschliss, darunter auch zwei Ehefrauen. Doch das hatte sich geändert, seit er Briana Grant und ihren Söhnen begegnet war. Logan liebte diese Jungs wie seine eigenen, das war nicht zu übersehen – so, wie er mit ihnen herumflachste und -tobte und sie überall auf der Ranch mitnahm.
Dylan verstand das nur zu gut. Wäre Kristy so wie Briana nur zusammen mit ein paar Kindern zu bekommen gewesen, dann hätte er diese Kinder genauso geliebt, wie er Kristy liebte.
Wie er Kristy
liebte
?
Augenblick mal. Dafür war er doch noch gar nicht bereit!
Caleb wartete geduldig, bis Dylan den Truck abgestellt hatte und ausgestiegen war. Nachdem er Sam aus dem Wagen gehoben hatte, lief der ausgelassen über den Hof und hob schließlich sein Bein an der alten Wasserpumpe drüben am Zaun. In der Zwischenzeit holte er Bonnie aus dem Kindersitz.
Sie war ungeduldig, was die Prozedur nur unnötig umständlich gestaltete. Als Briana aus dem Haus kam und zielstrebig auf ihn zukam, war Dylan insgeheim erleichtert, dass sich jemand um seine Tochter kümmern würde.
Mit einem knappen Nicken ging Briana an Caleb vorbei. “Du bist früh dran”, sagte sie zu Dylan, während sie ihm Bonnie aus dem Arm nahm.
“Caleb und ich werden uns um den alten Sundance kümmern”, antwortete er und rechnete damit, dass die Kleine jeden Moment zu schreien begann, doch nichts passierte. Stattdessen plapperte sie vor sich hin und zog an Brianas Zopf, während sie darauf zu warten schien, ins Haus gebracht zu werden.
“Habt ihr schon gefrühstückt?”, fragte sie und bezog diesmal Caleb mit ein, wenngleich auch widerwillig. “Logan hat Pfannkuchen gemacht.”
“Nicht für mich”, lehnte Dylan dankend ab und bemerkte aus dem Augenwinkel Calebs enttäuschte Miene. “Aber ich weiß nicht, wie es meinem Kumpel hier geht”, fügte er nahtlos an. “Er könnte noch Platz für ein oder zwei Pfannkuchen haben.”
Briana ließ Bonnie auf ihrer rechten Hüfte wippen, dann sah sie den Sohn des Filmstars an und lächelte freundlich. “Hast du Hunger, Caleb? Du kannst gern so viel Pfannkuchen essen, wie du möchtest.”
Der Junge lief knallrot an. “Dad hat mir auf dem Weg hierher ein paar Sandwiches gekauft, aber die halten nie lange vor.”
“Das würde ich auch sagen”, stimmte Briana ihm zu und grinste Dylan breit an, als Caleb nahezu einen Sprint hinlegte, um ins Haus zu kommen.
Dylan folgte ihm zusammen mit Briana. Zu Hause hatte er ein paar Schälchen Cornflakes runtergeschlungen und für sich den Kaffee vom Vorabend aufgewärmt, ehe er für Kristy eine neue Kanne aufsetzte. Trotzdem konnte er eine weitere Dosis Koffein gut vertragen.
Und vielleicht auch noch den einen oder anderen … Teller Pfannkuchen verdrücken.
Zuerst glaubte Kristy, Dylan würde da ausgestreckt neben ihr auf dem Bett liegen, aber irgendetwas stimmte nicht an den Konturen und an den hastigen Atemzügen.
Sie öffnete die Augen einen winzigen Spaltbreit, und im nächsten Moment war sie schon mit einem entsetzten Aufschrei aus dem Bett gesprungen. Jemand – jemand, der vertraut wirkte, aber eindeutig nicht Dylan war – lag in Jeans, Rollkragenpullover und Skimaske auf der anderen Seite ihres Betts.
“Dylan!”, schrie Kristy, obwohl sie genau wusste, er war nicht im Haus.
“Der ist weggefahren.” Die Gestalt erhob sich vom Bett. “Vor mindestens einer Stunde, und das Kind hat
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