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Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Titel: Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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drückte ihrer Freundin erleichtert die Schulter.
    Mit dem Buch in der Hand begab sie sich in die Spielecke und verbeugte sich tief, als sie von den Kindern mit Applaus und Jubel empfangen wurde. Sie machten das jedes Mal – vor allem natürlich gerade deswegen, weil in der Bibliothek jedweder Lärm verboten war. Und Kristy freute sich immer wieder von Herzen über dieses Ritual.
    Im Schneidersitz nahm sie auf dem Boden Platz. “Heute”, verkündete sie, “gibt es ‘Nancy Drew’.”
    Wie zu erwarten stöhnten die Jungs auf, und die Mädchen begannen zu kichern.
    Die Schlüsselkinder waren froh, dass sich ein Erwachsener um sie kümmerte.
    Mit großen Gesten schlug Kristy das Buch auf. Das gehörte ebenfalls zu ihrer Show, und den Kindern gefiel es. Sie hatte es als kleines Mädchen selbst immer geliebt, wenn ihre Mutter ihr etwas vorlas und dabei die verschiedenen Figuren mit verstellter Stimme sprach.
    Doch als sie gerade beginnen wollte zu lesen und noch einmal kurz von ihrem Buch aufsah, da stockte ihr der Atem. Sie bekam keinen Ton heraus.
    Wie aus dem Nichts war Dylan Creed in der Spielecke aufgetaucht. So wie sie selbst saß er im Schneidersitz da, auf seinem Schoß das süßeste kleine Mädchen, das Kristy je zu Gesicht bekommen hatte.
    Kristy musste schlucken.
    Es gab keinen Zweifel daran, dass es seine Tochter war. Die Ähnlichkeit zwischen den beiden war einfach zu offensichtlich.
    In Dylans blauen Augen blitzte es auf, während er sie beobachtete.
    Sie räusperte sich und begann: “Kapitel eins.”
    Und dann erstarrte sie erneut.
    Einer der älteren Jungs hatte zu einem “Nan-cy! Nan-cy!”-Schlachtruf angestimmt, in den die anderen Kinder einfielen, und sogar der kleine Engel auf Dylans Schoß klatschte in die Hände.
    Plötzlich stieß Dylan einen gellenden Pfiff aus. Schlagartig herrschte Totenstille.
    Das kleine Mädchen sah ihn neugierig an.
    “Die Lady”, sagte Dylan, “will euch eine Geschichte vorlesen. Also beruhigt ihr euch jetzt besser und hört ihr zu, okay?”
    Irgendwie gelang es ihr, drei Kapitel vorzulesen, auch wenn sie diesmal niemanden mitzureißen vermochte. Ihr Blick schweifte immer wieder zu Dylan und dem Mädchen ab, und jedes Mal fühlte sie, wie ihr bei dem Anblick heiß wurde.
    Schließlich fanden sich die ersten Mütter ein und holten ihre Kinder ab. Kristy gab sich Mühe, geschäftig zu wirken, doch das war nicht so leicht. Schließlich saß sie in der Spielecke auf dem Fußboden und hatte außer dem Buch nichts bei sich. Schlimmer noch: Ihre Beine waren in der Zwischenzeit eingeschlafen, und wenn sie jetzt zu abrupt aufstand, würde sie vermutlich umfallen.
    Und das genau vor Dylan Creeds Augen.
    Warum konnte er nicht aufbrechen, so wie alle anderen auch?
    “Gut gemacht”, sagte er auf einmal, und da wurde ihr erst bewusst, dass er inzwischen neben ihr saß. Das kleine Mädchen spielte mit den großen Plastikbausteinen, die für die Spielecke gestiftet worden waren.
    Machte er sich über sie lustig?
    Wieder schluckte Kristy bemüht.
    “Sie ist eine Schönheit”, brachte sie heraus und deutete auf das Kind.
    Dylan nickte. “Sie heißt Bonnie.”
    Was willst du hier?
Das hätte Kristy ihn gefragt, wenn sie nicht so ein Feigling gewesen wäre, stattdessen jedoch sprach sie: “Ich hörte, du hast auf der Durchreise hier Halt gemacht.”
    Na, großartig.
    Jetzt würde er glauben, dass sie jeder noch so unbedeutenden Nachricht hinterherrannte, sofern sie nur irgendwie mit Dylan Creed zu tun hatte.
    “Ich bin nicht auf der Durchreise”, erwiderte Dylan, während er mit strahlendem Blick Bonnie beobachtete. “Ich habe vor, zu bleiben. Ich will mein altes Haus abreißen lassen, nachdem Briana und ihre Jungs es nicht mehr benötigen, um etwas Neues zu bauen. Ein Stall kommt auch dazu, und ich will einige Pferde kaufen. Vielleicht sogar ein paar Rinder, die zu Logans Herde können.”
    Warum erzählte er ihr das alles? Glaubte er etwa, das kümmerte sie?
    Kümmerte es sie etwa?
    Nein, nein und nochmals nein!
    Reiß dich zusammen, ermahnte sie sich.
    Okay – wären die Dinge anders gekommen, dann könnte Bonnie jetzt ihre und Dylans Tochter sein. Aber so war es nun mal nicht gelaufen. Und damit war das Thema erledigt.
    Sie hatte ein Haus, einen Job und eine zauberhafte Katze.
    Und ein wunderbares Leben, verdammt noch mal!
    “Schön”, sagte sie und streckte ihre Beine aus, damit das Blut wieder zu zirkulieren begann und sie sich weiter ihrer Arbeit widmen und Susan

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