Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)
sind so stolz …
Er lachte laut auf.
“Was ist?”, fragte Logan und machte einen Schlenker, um einem Baumstumpf oder einem Schlagloch auszuweichen.
“Erinnerst du dich an diesen Weihnachtsbaum aus Aluminium, den du ein Jahr gekauft hattest?”, wollte Dylan wissen. “Der mit diesem farbigen Lichtdings, das sich immer drehte, damit die Zweige von Rot zu Blau zu Grün wechselten?”
“Ja, das weiß ich noch”, antwortete Logan, dessen Stimme auf eine unbestimmte Weise eigenartig klang.
“Das war das beste Weihnachtsfest”, sagte Dylan.
“Ja. Und das Ding war aus Metall, damit Dad es nicht mit der Kettensäge zerlegen konnte.”
“Nicht nur das, Logan. Du hast Rasen gemäht und Schnee geschaufelt, um diesen Baum kaufen zu können.
Deshalb
war es ein so gutes Weihnachtsfest.”
“Viele nennenswerte Geschenke gab es ja nicht”, gab Logan zu bedenken. “Abgesehen von diesen Spielzeugtraktoren, die Dad kurz vor Ladenschluss am 24. Dezember aus dem Baumarkt mitbrachte.”
“Meiner hatte eine Beule”, erinnerte sich Dylan lachend.
“Ich schätze, es war seine Art, es wenigstens zu versuchen”, überlegte Logan. Das Haus kam in Sichtweite, und er hielt den Wagen am Zaun an. “Schaffst du den Rest zu Fuß?”
Dylan verdrehte als Antwort darauf die Augen, dann sagte er: “Er hat es versucht, Logan. Vielleicht war es das Beste, wozu er in der Lage war.”
Sein Bruder sah ihn nicht an, schwieg aber und nickte nur knapp.
Dylan stieg aus dem Wagen aus und griff nach der Kiste. “Gute Nacht, Bruderherz. Und danke fürs Herfahren, für die Box für Sundance und für den kitschigen Weihnachtsbaum.”
Dann wandte er sich zum Gehen und steuerte auf das Haus zu, wo sein Kind auf ihn wartete. Und wo Kristy auf ihn wartete. Er schob die Kiste zwischen dem Stacheldraht hindurch und zwängte sich an der gleichen Stelle durch den Zaun.
Als er sich umdrehte, stand Logan immer noch mit seinem Truck da.
Gerade wollte er zu ihm zurückgehen, da gab Logan Gas, wendete und fuhr davon.
Der Anblick der Rücklichter in der Düsternis ließ ihn wieder an den Aluminium-Weihnachtsbaum denken.
Dylan musste lächeln.
Kristy saß in der Küche, trug ihr liebstes übergroßes T-Shirt, hatte die nackten Füße auf eine Sprosse des Stuhls gestellt und las ein Buch. Winston und Sam lagen aneinandergeschmiegt in einer Ecke des Zimmers und teilten sich den Stapel alter Decken, die als Hundekörbchen herhielten.
Einen Wagen hatte sie nicht vorfahren hören, daher zuckte sie leicht zusammen, als Dylan plötzlich mit einer großen Kiste unter dem Arm ins Haus kam.
“Sundance ist dir nicht wieder nachgelaufen?”, fragte sie. In der Zwischenzeit hatte sie geduscht. Ihr Haar war noch feucht.
Lächelnd schüttelte Dylan den Kopf, während sein Blick an ihrem Haar, ihrem Gesicht und schließlich an ihrem T-Shirt hängen blieb. Er stellte die Kiste auf den Tresen und schloss die Tür hinter sich.
“Du hättest abschließen sollen”, mahnte er. “In Stillwater Springs ist es nicht mehr so wie früher.”
Kristy seufzte. “Nirgendwo ist es noch so wie früher”, entgegnete sie. “Ich habe Logans Truck gar nicht gehört.”
“Weil er mich nur bis zum Zaun gefahren hat”, antwortete Dylan, der seinen Blick nicht von ihr lösen konnte. Hatte sie vielleicht irgendetwas im Gesicht kleben?
“Was ist in der Kiste?”, fragte sie und wischte sich vorsorglich über die Wangen.
“Creed-Andenken aus hundertfünfzig Jahren.” Er kam an den Tisch, zog einen Stuhl zurück und setzte sich zu ihr. “Mit Bonnie ist alles in Ordnung?”
“Die schläft wie ein Baby.” Hätte sie mehr Klarheit gehabt, was das Verhältnis zwischen ihr und Dylan betraf, wäre sie um den Tisch herumgegangen, um ihm die verspannten Schultern zu massieren, so wie ihre Mutter das immer bei Dad gemacht hatte.
“Oh Mann, was war das für ein Tag”, seufzte Dylan, legte den Kopf in den Nacken und streckte sich verführerisch. “Logan hatte im Krankenhaus angerufen, als ich mit Sundance auf dem Weg zu ihm war. Der Zustand von Doc ist stabil.”
Kristy wollte etwas für Dylan tun, aber für einen Kaffee war es jetzt zu spät. “Hast du Hunger?”
Dylan setzte sich gerade hin und sah sie an. “Kommt drauf an”, erwiderte er in einem neckenden Tonfall.
“Auf etwas Essbares”, stellte sie klar und kam sich sogleich albern vor.
“Nein, nicht auf etwas Essbares.”
“Oh”, machte sie.
“Gegen guten, altmodischen Sex hätte ich nichts
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