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Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Titel: Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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neugierig gegen das Gitter drückte. Die Ohren hatte er gespitzt, der Schwanz zuckte mal nach links, mal nach rechts.
    “Das wird nicht funktionieren”, sagte Kristy betrübt.
    Winston versuchte, nach Sams Nase zu schlagen, doch der rührte sich nicht von der Stelle. Stattdessen wedelte er nur energischer und selbstbewusster mit dem Schwanz.
    “Das wird funktionieren”, widersprach Dylan ruhig.
    “Mach nicht die Tür auf!”
    Dylan machte die Tür auf.
    Sam wich ein Stück zurück und schnupperte wie wild.
    Dann kam Winston aus der Box geschossen, sein weißer Schwanz war vor Aufregung so buschig wie ein Staubwedel. Vor Sam blieb er ein paar Sekunden lang stehen, dann stolzierte er hochnäsig an dem Hund vorbei, um seine neue Umgebung zu erkunden.
    “Siehst du?”, fragte Dylan triumphierend und stand auf, weil er die Box in die Abstellkammer bringen wollte.
    “Es
funktioniert”
, staunte Kristy.
    “Jedenfalls für den Augenblick”, pflichtete er ihr bei. “Ich werde deine Sachen aus dem Wagen holen, danach reite ich mit Sundance zu Logan. Ich will sehen, ob er vielleicht jetzt in seiner Box bleibt. Weißt du, ich muss die ganze Zeit an die Bären denken, die sich im Obstgarten rumtreiben. Macht es dir was aus, für etwa eine Stunde auf Bonnie aufzupassen?”
    “Kein Problem”, erwiderte sie. “Aber wie kommst du hierher zurück?”
    “Entweder Logan fährt mich her, oder ich gehe zu Fuß. So weit ist das nicht.”
    Sie nickte zustimmend.
    Dylan brachte ihren Koffer ins Haus, dann die Katzentoilette und den Sack Streu, außerdem einen Vorrat an Katzenfutter. Von der Veranda aus sah Kristy ihm dann zu, wie er Sundance losband, leise auf das Tier einredete und dabei vorsichtig das Zaumzeug über seinen Kopf zog.
    Sundance war unruhig, scheute aber nicht.
    Gebannt hielt Kristy den Atem an, als Dylan in die Mähne griff und sich auf den Rücken des Tiers schwang.
    Das Pferd spannte sich an, als würde es sich jeden Moment aufbäumen.
    Dylan beugte sich vor, streichelte den Hals des Tiers und redete leise auf Sundance ein.
    Unwillkürlich legte sie eine Hand auf die Brust, als könnte sie so ihr wie wild schlagendes Herz beruhigen. Sie kannte sich mit Pferden aus, Dylan ebenfalls. Trotzdem waren diese Tiere manchmal unberechenbar, vor allem wenn sie von einem früheren Besitzer misshandelt worden waren. Innerlich rechnete sie jeden Augenblick damit, dass Dylan abgeworfen wurde.
    Doch er winkte ihr zu, vielleicht weil er wusste, welche Ängste sie plagten, und ritt auf Sundance davon. Sie sah den beiden nach, wie sie zwischen den Bäumen verschwanden.
    Sie sollte zurück ins Haus gehen.
    Sie sollte sich davon überzeugen, dass Sam und Winston sich vertrugen.
    Und nach Bonnie sehen.
    Sich die Zähne putzen und ihre Sachen auspacken.
    Stattdessen stand sie auf der Veranda und lauschte angestrengt, bis sie Gewissheit hatte, dass Dylan und Sundance den Obstgarten durchquert hatten, ohne von einem Bären angefallen zu werden.
    Diesmal blieb Sundance in seiner Box, als hätte er verstanden, dass es sich nur um eine vorübergehende Maßnahme handelte.
    “Er sieht gut aus”, stellte Logan fest, während er gegen die Tür der Box gelehnt dastand. Sundance fraß Heu und ein wenig Getreide.
    Dylan nickte und warf einen Blick auf Logans ärmliche Sammlung von Sätteln. Er hatte seinen eigenen Sattel einlagern lassen, als er sich aus dem Rodeo-Zirkus zurückzog, und jetzt überlegte er, ob er sich den Sattel zusammen mit seinen übrigen Sachen schicken lassen oder einfach alles neu kaufen sollte.
    “Schon gehört, wie es Doc geht?”, fragte er.
    “Sein Zustand ist wohl stabil”, antwortete Logan, ohne den Blick von Sundance zu nehmen. “Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis wir Genaueres erfahren.”
    Dylan fragte sich, ob sein Bruder eigentlich wusste, was für ein Glückspilz er war – mit seiner hübschen Frau mitsamt Anhang, dazu drei Hunden und all diesen Pferden. Nicht zu vergessen die auf der Auktion ersteigerten Rinder, gut fünfzig Stück, die bald die Weide bevölkern würden – auch wenn einige davon Dylan gehörten. Als er hergeritten war, hatte er das in der Dämmerung hell erleuchtete alte Ranchhaus betrachtet. Dieses Bild erfüllte ihn mit Sehnsucht und Hoffnung.
    “Das war schon was, Kristy wieder auf einem Pferd sitzen zu sehen”, sagte Dylan und dachte an ihren gemeinsamen Ritt am frühen Abend, nachdem sie von der Wahldebatte zurückgekehrt waren.
    Schließlich drehte Logan sich um und

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