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Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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wenn nicht sogar leicht deprimiert. Ihr Bedürfnis, mit Jack zu reden, hatte sich plötzlich zu einer Notwendigkeit gewandelt, doch im Moment wusste sie noch nicht, wie sie die Kraft dazu aufbringen sollte. In ihrem Kopf kreisten zu viele Probleme, nicht zuletzt das Wissen um den Ausgang ihres Tests auf den BRCA1-Marker. Welche Auswirkung würde dies auf ihre Schwangerschaft haben? Sie hatte keine Ahnung, aber dieser Gedanke rückte den Begriff »Abtreibung« in ihr Bewusstsein. Obwohl sie Ärztin war, hatte sie den Begriff bisher eher unter politischen und frauenrechtlichen Blickwinkeln betrachtet und nicht die Sache selbst für einen Eingriff gehalten, den sie für sich selbst in Betracht ziehen würde. Doch auf einmal änderte sich alles.
    »Ich darf mich nicht unterkriegen lassen«, ermutigte Laurie ihr Spiegelbild entschlossener, als sie sich fühlte, und föhnte ihr Haar. Eine ihrer Zufluchtsmöglichkeiten war ihr Berufsleben. Probleme hin oder her – jetzt musste sie arbeiten gehen.
    Wie erwartet, ließ die Übelkeit nach dem Frühstück nach. Cornflakes ohne Milch erwiesen sich als verträglich. Während des Essens meldete sich das Ziehen rechts unten im Bauch wieder. Mit den Fingern drückte sie auf die Stelle, was das Ziehen verstärkte, besonders wenn sie die Finger weiter in die Mitte bewegte. Aber als Schmerzen konnte sie das Gefühl immer noch nicht bezeichnen. Ob dies die üblichen Anzeichen einer beginnenden Schwangerschaft waren? Da sie noch nie schwanger gewesen war, wusste sie nicht, ob die Einnistung der befruchteten Eizelle ein solches Gefühl verursachte. Aber sie wusste, dass bei dem Vorgang die Gebärmutterschleimhaut stark beansprucht wurde, was hieß, dass dieses Ziehen im Bereich des Wahrscheinlichen lag. Es bestand auch die Möglichkeit, dass die Beschwerden vom rechten Eierstock kamen. Aber wie auch immer, das bereitete ihr nicht allzu viele Sorgen.
    Laurie traf zwar schon um Viertel nach sieben im Gerichtsmedizinischen Institut ein, aber sie rechnete sich kaum eine Chance aus, Jack im ID-Raum anzutreffen. In letzter Zeit schien er immer noch früher anzufangen. Ihre Vermutung bestätigte sich, als Vinnie nicht auf seinem Lieblingsplatz saß, aber die Zeitung mit der aufgeschlagenen Sportseite auf dem Tisch lag, was nur heißen konnte, dass er bereits unten war und Jack half. Chet hatte sich in seine Arbeit vertieft. Er saß am Schreibtisch und ging die Akten zu denjenigen Leichen durch, die in der Nacht hergebracht worden waren. Laurie hatte am kommenden Wochenende Bereitschaftsdienst, was auch bedeutete, dass sie in der Woche darauf an der Reihe sein würde, zu entscheiden, welche Leichen obduziert werden sollten, und die Fälle zu verteilen.
    »Ist Jack schon unten?«, fragte Laurie und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee. Sie hoffte, dass das Koffein ihre melancholische Stimmung heben und dass ihr Magen mit dem starken Gebräu zurechtkommen würde.
    Chet hob den Kopf. »Du kennst doch Jack. Als ich herkam, war er schon dabei, sich die Rosinen rauszupicken, und wollte unbedingt mit der Arbeit anfangen.«
    »Was für einen Fall bearbeitet er gerade?« Obwohl der Kaffee heiß war, zitterte sie.
    »Interessant, dass du fragst. Er hat sich einen Fall rausgesucht, der Parallelen zu deinen beiden von gestern hat.«
    Laurie nahm die Tasse von den Lippen und ließ den Mund überrascht offen stehen. »Du meinst einen Fall aus dem Manhattan General?«
    »Genau! Ziemlich junger Kerl mit einem gewöhnlichen Leistenbruch. Eigentlich ein unproblematischer Patient.«
    »Warum hat Jack den übernommen? Er weiß doch, dass ich an solchen Fällen interessiert bin.«
    »Er hat es aus Gefälligkeit getan.«
    »Ach, hör doch auf, Chet. Was meinst du mit Gefälligkeit?«
    »Anscheinend hat Calvin zu Janice gesagt, dass sie ihn anrufen soll, wenn wieder ein solcher Fall reinkommt. Das hat sie wohl auch gemacht, weil er gleichzeitig mit Jack hier reingekommen ist und nach dem Rechten geschaut hat. Als ich kam, hat er gesagt, dass er nicht will, dass du den Fall übernimmst. Eigentlich hat er sogar gesagt, dass du heute deinen offiziellen Schreibtischtag hast, also bist du von den Obduktionen freigestellt. Jedenfalls hat Jack angeboten, den Fall zu übernehmen, weil er meinte, du würdest die Ergebnisse so schnell wie möglich haben wollen.«
    »Warum wollte Calvin, dass ich den Fall nicht übernehme?«, wollte Laurie wissen. Diese Entscheidung war ein Tiefschlag, denn diese Serie war das Einzige, was

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