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Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Nacht zufällig Dr. Najah auf Ihrer Station gesehen?«
    »Ja, er ist oft hier.«
    »Und Dr. Cabreo?«
    »Ihn habe ich auch gesehen, aber erst, als der Notfall gemeldet wurde.«
    »Und was ist mit einer Krankenschwester namens Jasmine Rakoczi, die auch Jazz genannt wird?«
    »Komisch, dass Sie fragen.«
    »Wieso?«
    »Ms Rakoczi kommt fast jede Nacht hier hoch. Ich habe mich sogar bei ihrer Stationsschwester Susan Chapman beschwert und gesagt, dass wir sie hier oben nicht haben wollen. Jetzt, da Susan nicht mehr da ist, muss ich mich wohl ein bisschen weiter oben beschweren.«
    »Was treibt Ms Rakoczi, wenn sie hier oben ist?«
    »Sie versucht, sich mit den Pflegehelferinnen gut zu stellen. Außerdem schaut sie immer in die Krankenakten, die sie gar nichts angehen.«
    »Erinnern Sie sich, was sie heute Nacht hier gemacht hat?«
    »Ich erinnere mich ganz genau, weil ich sie jedes Mal, wenn ich sie sehe, zur Rede stelle. Das habe ich heute Nacht auch getan.«
    »Was hat sie gesagt?«
    »Sie sei unten die verantwortliche Stationsschwester und bräuchte ein paar Materialien. Was es war, weiß ich nicht mehr. Ich habe sie in den Materialraum geschickt und ihr gesagt, dass sie anschließend gleich wieder gehen und das, was sie sich leiht, später zurückbringen soll. Sie hat gemeint, das würde sie.«
    »Und dann ist sie hier in den Materialraum gegangen?«
    »Ja.«
    »Und was ist dann passiert?«
    »Ich denke, sie hat sich geholt, was sie brauchte, und ist wieder nach unten gegangen. Ich weiß es wirklich nicht, weil ich mich um eine Patientin kümmern musste. Und dann kam ja noch der Notfall.«
    »In welchem Zimmer lag Patricia Pruit?«
    »703. Warum fragen Sie?«
    »Ich würde es mir gern anschauen.«
    »Bitte, nur zu.« Meryl deutete den Flur entlang.
    Unzählige Gedanken schwirrten in Rogers Kopf herum, als er auf das Zimmer zuging. Jasmine Rakoczi wurde für ihn ein immer größeres Rätsel. Warum kam sie ständig in die Frauenstation, um mit den Pflegehelferinnen zu plaudern, wenn sie ansonsten so ungesellig war, und warum schaute sie sich die Krankenakten fremder Patientinnen an? Das ergab keinen Sinn. Auffällig war aber, dass sowohl sie als auch Dr. Najah vor der Notfallmeldung auf der Frauenstation gewesen waren. Aber das hätte auch jeder andere auf Rogers Liste tun können. Bis jetzt konnte jeder der Mörder sein.
    In Patricias Zimmer herrschte das reine Chaos. Verpackungen, Spritzen und Medikamentenbehälter waren nur auf den Boden geworfen worden, das Bett mit ein paar Blutspritzern auf dem weißen Laken war ganz nach oben gekurbelt, daneben stand noch ein Teil der Wiederbelebungsanlage.
    Leider war das nicht da, wonach Roger gesucht hatte – die Flasche mit der Infusionslösung, obwohl der Ständer noch neben dem Bett stand. Nachdem die Toxikologie nichts gefunden hatte, war Roger auf die Idee gekommen, den Inhalt der Flasche prüfen zu lassen.
    Roger ging zurück zur Schwesternstation und fragte Meryl nach der fehlenden Flasche.
    Meryl zuckte mit den Schultern. »Ich habe keine Ahnung, wo die ist.« Sie drehte sich zu dem Assistenzarzt, der für die Wiederbelebung zuständig gewesen war, und stellte ihm dieselbe Frage. Aber auch er schüttelte den Kopf. Er und seine Kollegen diskutierten immer noch lautstark über ihren Misserfolg.
    »Ich denke, sie wurde mit der Patientin nach unten gebracht«, erklärte Meryl. »Wir lassen normalerweise mindestens die Infusionsflasche, aber auch andere Röhren und Schläuche an Ort und Stelle.«
    »Vielleicht ist das ja eine dumme Frage, aber ich bin noch nicht lange hier – wo genau werden die Patienten hingebracht?«
    »In die Leichenhalle, oder das, was wir als Leichenhalle benutzen. Es ist der alte Pathologiehörsaal im Keller.«
    Roger bedankte sich.
    »Keine Ursache«, erwiderte Meryl.
    Roger ging wieder zu den Fahrstühlen, drückte den Knopf, um nach unten zu fahren. Als er das Schild für die Treppe erblickte, kam ihm in den Sinn, Jasmine Rakoczi zu fragen, warum sie so oft auf die Frauen- und Entbindungsstation ging und was genau sie in dieser Nacht dort gesucht hatte. Während er die Treppe hinunterging, merkte er, dass die Wirkung des Kaffees spürbar nachließ. Seine Beine fühlten sich schwer an. Er beschloss, sich noch einmal kurz mit Ms Rakoczi zu unterhalten, die Infusionsflasche zu holen und dann nach Hause zu gehen.
    In der Chirurgie war es genauso ruhig wie vorher. Roger ging davon aus, dass sich die Krankenschwestern um die Patienten kümmerten.

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