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Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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»Pathologiehörsaal« und ein roter Pfeil auf die Wand gemalt worden.
    Der Weg führte durch ein wahres Labyrinth, doch mit Hilfe der roten Pfeile erreichte Roger eine zweiflüglige, mit Leder verkleidete Tür mit ovalen Fenstern auf Augenhöhe. Das Glas war mit einem Schmierfilm überzogen. Es brannte zwar ein Licht auf der anderen Seite, trotzdem war nichts zu erkennen. Roger stieß die Tür auf und arretierte sie mit einem alten Messingtürstopper.
    Er stand in einem alten, halbrunden Hörsaal, dessen obere Reihen im Schatten lagen. Roger vermutete, dass er vor sechzig oder siebzig Jahren gebaut worden war, als Anatomie und Pathologie die Grundpfeiler der medizinischen Ausbildung dargestellt hatten. Der Saal war mit altem, dunkel lackiertem Holz verkleidet, an der Decke hing eine einzelne Lampe, deren Licht auf einen altmodischen Obduktionstisch gerichtet war. An der hinteren Wand stand ein Schrank mit Glastüren, in dem ziemlich veraltet aussehende Obduktionsinstrumente lagen. Es musste schon eine Weile her sein, dass sie benutzt worden waren. Außerhalb des Gerichtsmedizinischen Instituts wurden nur noch selten Obduktionen durchgeführt, noch seltener in Pflegemanagementbetrieben wie dem Manhattan General.
    Neben dem Obduktionstisch standen mehrere mit Laken abgedeckte Rolltragen, auf denen offenkundig die Leichen lagen. Da Roger nicht wusste, wo Patricia Pruit lag, ging er einfach auf eine Trage zu und überlegte, warum Laurie den Beruf der forensischen Pathologin gewählt hatte, wo sie doch so eine aufgedrehte Person war. Schließlich packte er den Zipfel eines Lakens und hob es hoch.
    Roger verzog das Gesicht. Er blickte auf die sterblichen Überreste eines Mannes, der einen Unfall gehabt haben musste. Sein Kopf war so zertrümmert, dass ein Auge völlig frei lag. Roger ließ das Laken wieder sinken. Seine Beine zitterten. Schon als Student hatte er Pathologie gehasst, besonders die forensische Pathologie.
    Er atmete ein paar Mal tief durch, bevor er an die nächste Rolltrage trat. Doch er schaffte es nicht mehr, die Hand nach dem Laken auszustrecken – durch einen kräftigen Schlag auf den Rücken wurde er nach vorn geschleudert. Im Fallen ließ er reflexartig die Arme nach vorn schnellen, um sich abzustützen. Doch bevor er auf dem Fliesenboden lag, nahm ihm der nächste Schlag den Atem.
    Roger rutschte bäuchlings auf dem glatten Boden entlang und knallte mit dem Kopf gegen die Wand, die den Obduktionsbereich von den Sitzreihen trennte. Er versuchte, sich zu bewegen, doch Dunkelheit umhüllte ihn wie eine schwere Decke.

 
Kapitel 17
     
    A ls der Wecker am Samstagmorgen die Stille durchbrach, fühlte sich Laurie genauso wie am Morgen zuvor. Wieder hatte sie schlecht geschlafen, und in dem bisschen Schlaf, den sie gefunden hatte, war sie von Angstträumen geplagt worden.
    Als Allererstes nach dem Aufstehen wiederholte sie den Schwangerschaftstest. Als Ärztin wusste sie, dass man Tests wiederholen sollte, weil die Messergebnisse falsch sein konnten. Aber auch diesmal fiel er positiv aus. Es bestand praktisch kein Zweifel, dass sie schwanger war.
    Was das Testresultat noch glaubwürdiger machte, war ihre morgendliche Übelkeit, die etwas schlimmer zu sein schien als die Tage vorher, doch nachdem sie ein paar Cornflakes gegessen hatte, ging es ihr besser. Das seltsame Gefühl unten rechts war eine andere Sache. Am Abend vorher, auf dem Heimweg im Taxi nach dem Essen mit Jack, hatte sie sich vor Schmerzen, die wie bei einem Krampf aufgetreten waren, gekrümmt. Sie hatte schon befürchtet, sie müsste Laura Riley anrufen, doch so schnell die Schmerzen gekommen waren, waren sie auch wieder verschwunden. Laurie glaubte, sie könnten etwas mit ihrer Verdauung zu tun haben. Dass sie stärker waren als selbst krampfartige Regelschmerzen, konnte doch nur heißen, dass sie nichts mit der Schwangerschaft zu tun hatten. Das Verwirrende war aber, dass sie morgens zusammen mit der Übelkeit auftraten, was vielleicht hieß, dass es doch einen Zusammenhang geben könnte.
    Laurie stellte ihre leere Müslischüssel auf die Ablage. Besorgt wegen der Schmerzen, drückte sie mit dem Zeigefinger vorsichtig in den entsprechenden Bereich, um herauszufinden, ob sie sich wie Nadelstiche anfühlten. Doch seltsamerweise schien schon das Drücken gut zu tun. Als Laurie den Finger wegnahm, war das Ziehen verschwunden, sodass sie immer mehr davon überzeugt war, dass es etwas mit der Verdauung zu tun hatte. Vielleicht waren es einfach

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