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Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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bewusstlos?«, erkundigte sich Laurie. Sie war noch nie in ihrem Leben bewusstlos gewesen und erinnerte sich nicht, dass sie gefallen war.
    »Das kann nicht sehr lange gewesen sein«, antwortete die Sanitäterin. Sie schob die Rolltrage am Fußende, während der Mann am Kopfende zog. Mike ging nebenher.
    »Tut mir Leid«, entschuldigte sich Laurie bei Mike.
    »Jetzt reden Sie kein dummes Zeug«, erwiderte er.
    Sie nahmen den Fahrstuhl nach unten. Als sie am Büro neben dem Seziersaal vorbeikamen, stand Miguel Sanchez, der Sektionsgehilfe aus der Nachtschicht, in der Tür. Laurie winkte ihm unsicher zu, er winkte zurück.
    Die Rolltrage rumpelte über den Betonboden am Sicherheitsbüro vorbei und hinaus zur Laderampe. Der Krankenwagen stand neben einem der Leichenwagen des Instituts. Was für eine Ironie, dachte Laurie, dass ich auf demselben Weg hinausgebracht werde, auf dem die Leichen hier hineinkommen.
    Im Krankenwagen legte ihr die Sanitäterin sofort eine Blutdruckmanschette um den rechten Arm.
    »Wie hoch?«, wollte Laurie wissen.
    »Normal«, antwortete die Frau, obwohl sie die Infusion etwas weiter aufdrehte.
    Laurie fand, dass sie die Fahrt ins Manhattan General erstaunlich schnell hinter sich brachten. Sie schaffte es sogar, die Augen zu schließen, und hörte die Sirenen wie aus weiter Ferne. Als Nächstes bekam sie mit, dass die Türen aufgerissen wurden und grelles Licht auf sie herabschien.
    In der Notaufnahme ging es wie immer chaotisch zu, doch Laurie musste nicht warten. Sie wurde gleich nach hinten auf die Intensivstation gerollt. Als sie auf den Untersuchungstisch gehoben wurde, spürte sie, dass jemand ihren Unterarm umfasste. Als sie sich umdrehte, blickte sie in das Gesicht einer jugendlich aussehenden Frau in Overall und Haube.
    »Ich bin Dr. Riley. Wir werden uns gut um Sie kümmern. Jetzt entspannen Sie sich am besten.«
    »Ich bin entspannt«, erwiderte Laurie.
    »Da wir uns noch nicht kennen, muss ich Sie fragen, ob Sie irgendwelche gesundheitlichen Probleme haben, ob Sie irgendwelche Medikamente nehmen oder unter Allergien leiden.«
    »Kann ich alles mit Nein beantworten. Ich bin mit einer sehr guten Gesundheit gesegnet.«
    »Gut«, meinte Laura.
    »Moment«, schob Laurie nach. »Eine Sache gibt’s doch. Vor kurzem kam bei einem Test raus, dass ich den BRCA1-Marker habe.«
    »Waren Sie deswegen schon bei einem Onkologen?«
    »Noch nicht.«
    »Nun, ich glaube nicht, dass es einen Einfluss auf das hat, was wir in dieser Situation tun müssen. Ich erzähle Ihnen, was wir vorhaben: Zuerst machen wir rasch eine Kuldozentese, um zu sehen, ob sich hinter dem Uterus Blut befindet. Das machen wir mit einer Punktionsnadel durch den Apex Ihrer Vagina. Das hört sich schlimmer an, als es ist. Sie spüren nur einen kleinen Stich, das war’s dann aber schon.«
    »Ich verstehe«, sagte Laurie.
    Wie Laura gesagt hatte, begann sie sofort mit der Untersuchung. Das Ergebnis war positiv.
    »Damit ist ziemlich klar, dass wir operieren müssen«, erklärte Laura, die aufstand und neben Laurie trat. »Meine größte Sorge ist, dass weiterhin Blut in Ihren Bauchraum austritt. Wir müssen also die Blutung stoppen. Sie brauchen auch eine Bluttransfusion. Verstehen Sie alles, was ich sage?«
    »Ja«, antwortete Laurie.
    »Es tut mir Leid, dass Sie das hier durchmachen müssen, aber ich will Ihnen auch klar machen, dass Sie nicht denken dürfen, das sei Ihr Fehler. Eileiterschwangerschaften kommen viel häufiger vor, als man denkt.«
    »In meiner Vergangenheit gab es einen Vorfall, der vielleicht dazu beigetragen haben könnte. Auf dem College hatte ich eine Beckenentzündung in Zusammenhang mit einem Intrauterinpessar.«
    »Das kann, muss aber nicht dazu beigetragen haben«, beruhigte sie Laura. »Gibt es eigentlich jemanden, den Sie anrufen möchten?«
    »Ich habe schon jemanden verständigt, der herkommen soll«, meinte Laurie.
    »Gut. Ich gehe hoch auf die OP-Station und schaue nach, ob alles vorbereitet ist. Wir sehen uns in ein paar Minuten.«
    »Danke nochmals. Es tut mir Leid, dass ich Ihren Samstagabend ruiniert habe.«
    »Wovon reden Sie? Sie wieder gesund zu machen, ist doch eine gute Samstagabendbeschäftigung.«
    Ein paar Minuten war Laurie sich selbst überlassen. Sie fühlte sich seltsam distanziert, als hätte diese ganze Geschichte nichts mit ihr zu tun. Sie hörte mit, wie sich in den Nachbarzimmern Schicksale abspielten, und sah, wie Ärzte und Pfleger an der offenen Tür vorbeihuschten.
    Laurie

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