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Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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der Grund dafür, dass eine toxikologische Untersuchung durchgeführt wurde. Ihrer Meinung nach musste der Tod des jungen Sean McGillan entweder natürlich – was am wahrscheinlichsten war – oder ein Unfall gewesen sein. Doch was würde sie tun, wenn die mikroskopische und toxikologische Untersuchung auch ohne Befund blieben? Diese Sorge schien angebracht zu sein, wenn sie bedachte, dass die Obduktion selbst ohne sichtbare Ergebnisse verlaufen war. Aus eigener Erfahrung wusste sie, wie selten ein völlig negativer pathologischer Befund war, selbst bei einem Achtundzwanzigjährigen und selbst wenn die Anomalien nichts mit dem Tod zu tun hatten.
    Um sich auf diese Eventualitäten vorzubereiten, brauchte Laurie so viele Informationen wie möglich. Obwohl man in einem solchen Fall normalerweise erst den mikroskopischen und toxikologischen Befund abwartete, beschloss sie vorzugreifen, um Zeit zu sparen. Voller Elan griff sie nach dem Hörer und rief unten im Büro der forensischen Ermittler an. Bart Arnold hob beim zweiten Klingeln ab.
    »Ich habe heute Morgen einen gewissen Sean McGillan bearbeitet«, begann Laurie. »Er war drüben im Manhattan General als stationärer Patient. Ich hätte gern eine Kopie seiner Krankenakten.«
    »Ah ja, ich weiß, welchen Fall Sie meinen. Haben wir nicht bekommen, was Sie brauchen?«
    »Der Bericht unserer forensischen Ermittlerin ist gut. Ehrlich gesagt, ich fische im Trüben, weil der Obduktionsbefund negativ war. Ich bin etwas ratlos, und ich stehe unter Zeitdruck.«
    »Ich werde sofort nachfragen.«
    Laurie legte wieder auf. Verzweifelt überlegte sie, welche Möglichkeiten sie noch hatte, falls alle anderen Spuren im Sande verliefen.
    »Was ist los?«, fragte Riva. Sie hatte sich auf ihrem Bürostuhl umgedreht, nachdem sie Lauries Gespräch mit Bart mitbekommen hatte. »Weil du so müde warst, wollte ich dir eigentlich die unkomplizierten Fälle zuschieben.«
    Laurie meinte, Riva bräuchte sich nicht zu entschuldigen, und räumte ein, dass sie selbst es war, die Probleme sah, wo es möglicherweise keine gab, wahrscheinlich um sich von ihrem Privatleben abzulenken.
    »Willst du darüber reden?«
    »Über mein Privatleben?«
    »Ich meine über Jack und was du heute Morgen getan hast.«
    »Lieber nicht«, wehrte Laurie ab. Sie wedelte mit der Hand in der Luft, als wollte sie eine nicht vorhandene Fliege vertreiben. »Das haben wir doch schon alles bis zur Genüge durchgekaut. Tatsache ist, dass ich keine Lust habe, mich die weiteren nächsten Jahre in einer Beziehung mit jemandem zu verlieren, der sich weigert, erwachsen zu werden. Ich möchte eine Familie. So einfach ist das. Was mich wahrscheinlich am meisten ärgert, ist, dass Jack so verdammt fröhlich tut.«
    »Das habe ich bemerkt«, stimmte Riva zu. »Ich glaube, er spielt das nur.«
    »Wer weiß?«, entgegnete Laurie. Sie musste über sich selbst lachen. »Ich übertreibe! Egal, ich erzähle dir mal von dem McGillan-Fall.« Laurie lieferte ihr einen schnellen Abriss der gesamten Geschichte einschließlich der Gespräche, die sie mit den Eltern und anschließend mit Jack geführt hatte.
    »Das hört sich nicht nach Mord an«, meinte Riva entschieden.
    »Ich weiß«, stimmte Laurie zu. »Was mir zum jetzigen Zeitpunkt aber Sorgen macht, ist, dass ich das Versprechen nicht halten kann, das ich den Eltern gegeben habe. Ich war so sicher, dass ich ihnen heute sagen könnte, woran ihr Sohn gestorben ist, und jetzt sitze ich hier, drehe Däumchen und warte auf die Ergebnisse von Maureen und Peter. Nicht mehr lange, dann drehe ich durch.«
    »Falls es dir ein Trost ist: Ich glaube, Jack hat Recht damit, dass die mikroskopische Untersuchung der Schlüssel ist. Ich glaube, du wirst den pathologischen Befund im Herzen finden, besonders weil in seiner Familie Fälle von hohem Cholesterin und Herzkrankheiten vorkamen.«
    Laurie wollte schon zustimmen, doch dann klingelte ihr Telefon. Sie drehte sich zu ihrem Schreibtisch und griff in der Erwartung zum Hörer, dass man ihr wie meistens kleine Informationshappen zu den einzelnen Fällen zuwarf. Stattdessen hob sie überrascht die Augenbrauen und legte die Hand über die Sprechmuschel. »Du wirst es nicht glauben! Es ist mein Vater!«, flüsterte sie.
    Riva blickte tatsächlich ungläubig. Hastig bedeutete sie Laurie, herauszufinden, warum er anrief. Sonst telefonierte sie ausschließlich mit ihrer Mutter, und das auch nur selten von der Arbeit aus.
    »Es tut mir Leid, wenn ich dich

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