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Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Wohnzimmer, schleuderte die Schuhe von den Füßen und zog Jacke, Krawatte und Hemd aus, die er über die Sofalehne warf. Nur noch mit Boxershorts bekleidet, huschte er ins Bad, um seine Basketballklamotten zu holen, die über der Stange vom Duschvorhang hingen.
    Abrupt blieb er stehen. Statt seiner Sportklamotten entdeckte er eine von Lauries Strumpfhosen. Er hatte vergessen, dass er am Abend zuvor gar nicht gespielt hatte, und Laurie hatte seine Sachen zusammengelegt und in den Schrank geräumt.
    Jack riss die Strumpfhose von der Duschstange und hob langsam den Blick, um sich im Spiegel zu betrachten. Er war alleine, und in seinem schlaffen Gesicht zeigte sich die Wirklichkeit, die er den ganzen Tag verdrängt hatte: Laurie würde nicht da sein, wenn er nach seinem Spiel nach Hause käme. Es würde kein intellektuelles Geplänkel geben. Sie würden nicht gemeinsam lachen. Sie würden nicht hinunter auf die Columbus Avenue gehen, um sich in einem der vielen Restaurants etwas zu essen zu holen. Stattdessen würde Jack alleine in seine leere Wohnung zurückkehren, wie er es in den ersten Jahren in New York getan hatte. Damals war es deprimierend gewesen, und es deprimierte ihn auch jetzt wieder.
    »Du bist ein hoffnungsloser Fall«, verspottete er sich selbst. Voller Wut auf sich und Laurie blickte er wieder hinunter auf die Strumpfhose. Ein ganzes Kaleidoskop von Gefühlen tobte in ihm. Manchmal war das Leben viel zu kompliziert.
    Mit übertriebener Sorgfalt legte er die Strumpfhose zusammen, ging ins Schlafzimmer und steckte sie vorsichtig in eine der Schubladen, die Laurie am Morgen leer geräumt hatte. Als er die Schublade wieder schloss, war er etwas erleichtert, dass dieses schmerzliche Erinnerungsstück aus seinem Blickfeld verschwunden war. Dann rannte er zum Schrank, um seine Sportsachen herauszuholen.
    Zum Glück schaffte er es auf das Basketballfeld, bevor insgesamt zehn Leute eingetroffen waren, und Warren wählte ihn in seine Mannschaft. Jack wärmte sich auf, indem er am Rand ein paar Mal in die Luft sprang. Als das Spiel ein paar Minuten später begann, dachte er, er sei so weit, aber er war es nicht. Er spielte schlecht und war maßgeblich daran beteiligt, dass seine Mannschaft verlor. Da schon die nächste Mannschaft bereitstand, waren Jack, Warren und der Rest von dessen Mannschaft gezwungen, vor Kälte zitternd auf der Seitenlinie auszuharren. Keiner war glücklich darüber.
    »O Mann, du hast total scheiße gespielt«, beschwerte sich Warren. »Was iss’n los?«
    Jack schüttelte den Kopf. »Ich glaube, ich bin ziemlich durcheinander. Laurie will heiraten und Kinder haben.«
    Warren kannte Laurie. Während der vergangenen Jahre waren er und seine Freundin Natalie fast einmal pro Woche mit Jack und Laurie ausgegangen. Vor sieben Jahren waren sie sogar gemeinsam nach Afrika gereist.
    »Dann will deine Kleine also unter die Haube und ein Kind kriegen?«, meinte Warren spöttisch. »Hey, Mann, das ist doch nichts Neues. Ich habe dasselbe Problem, aber schmeiße ich deshalb vielleicht den Ball weg und lasse einen total guten Pass von meiner Stirn abprallen? Reiß dich zusammen, sonst spielst du bei mir nicht mehr mit. Du musst halt Prioritäten setzen.«
    Jack nickte. Warren hatte Recht, aber nicht in der Art, wie er andeutete. Das Problem war, dass Jack zweifelte, ob er in der Lage war, Prioritäten zu setzen, denn er hätte nicht gewusst, welche.
     
    Mit dem Fuß hielt Laurie die störrische Fahrstuhltür auf und zerrte den Koffer auf den Flur des vierten Stockwerks. Das war ein bisschen schwierig, weil der Boden ein paar Zentimeter oberhalb der Unterkante des Fahrstuhls lag. Schließlich trat sie selbst heraus und ließ die Tür los. Über ihr surrte der Motor, als der Fahrstuhl im gleichen Augenblick wieder nach unten fuhr. Scheinbar hatte dort schon jemand den Knopf gedrückt.
    Der Weg zur Wohnungstür war leichter zu bewältigen, weil der Koffer Rollen hatte. Je mehr sie mit dem Ding gekämpft hatte, desto schwerer schien er geworden zu sein. Den Löwenanteil am Gewicht machten die Schminksachen sowie Shampoo, Conditioner und Reinigungsmilch aus, die sie bei Jack gebraucht hatte. Natürlich war nichts davon im handlichen Reiseformat, und das Bügeleisen machte den Koffer auch nicht gerade leichter. Jetzt musste sie nur noch zurückgehen und die Tüte mit den Lebensmitteln holen.
    Während Laurie in ihrer Umhängetasche nach dem Schlüssel kramte, hörte sie, wie die Tür der vorderen Wohnung so

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