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Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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verantworten müssen, wenn du das nicht in den Griff kriegst.«
    Vor dem Spiegel neben Jack streifte sich Lou die Krawatte über den Kopf, hob sein Kinn und zog den Knoten zu. »Ich habe mit Laurie geredet, bevor ich hier runtergekommen bin, um dich zu suchen.«
    »Ach ja?« Das war alles, was Jack fragte, während er seine eigene Krawatte band.
    »Sie war ganz durcheinander wegen euch und hat fast geweint.«
    »Das ist komisch, wenn man bedenkt, dass sie eine heftige, leidenschaftliche Affäre mit so einem Wichser aus dem Manhattan General hat.«
    »Der Wichser heißt Roger.«
    »Egal. Eigentlich ist er gar kein Wichser, das ist ja das Problem. Er scheint eher so was wie der perfekte Partner zu sein.«
    »Na, da kann ich dich aber beruhigen. Ich hatte wirklich nicht den Eindruck, dass sie so wild hinter diesem Typen her ist. Sie hat sogar gesagt, dass sie mit dir reden will, um die Sache zwischen euch wieder zu kitten.«
    »Ha!« Ungläubig grunzend, nestelte Jack weiter an seiner Krawatte herum.
    Lou, der wusste, dass er Laurie Worte in den Mund legte, mied aus schlechtem Gewissen den Blickkontakt zu Jack, holte sein Jackett aus dem Spind und schlüpfte hinein. Er rechtfertigte sein Verhalten damit, dass er als Freund seinen Freunden helfen wollte. Mit den Fingern strich er sein kurz geschnittenes Haar nach hinten.
    Jack beobachtete Lou, bis der ihn endlich wieder ansah. »Ich kann kaum glauben, dass sie darüber reden will, ob wir die Sache wieder ›kitten‹, nachdem sie vor ein paar Wochen mit mir nur über unsere Arbeit reden wollte. Ich habe mehrere Abende hintereinander versucht, mich mit ihr zu verabreden, aber jedes Mal hat sie mir einen Korb gegeben, weil sie zu einem Konzert, ins Museum, ins Ballett oder zu einer anderen furchtbar kulturellen Veranstaltung gehen musste.« Auch er strich sich mit den Fingern durchs Haar, aber viel ruppiger als Lou es getan hatte.
    »Vielleicht solltet ihr es noch einmal probieren«, schlug Lou vor. Er spürte, dass er etwas vorsichtiger vorgehen musste. »Ich habe ihr auch schon gesagt, dass ihr zwei wie füreinander geschaffen seid.«
    »Ich werde darüber nachdenken«, wich Jack aus. »Derzeit stehe ich nicht so auf Selbsterniedrigung.«
    »Sie hat auch erzählt, dass sie mit einer Serie von verdächtigen Todesfällen im Manhattan General beschäftigt ist. Hat sich fast so angehört, als würde sie sich selbst davon überzeugen wollen, dass es um Mord geht. Sie hätte auch mit dir darüber geredet. Wie schätzt du denn die Sache ein? Sie hat gesagt, du meintest – in ihren eigenen Worten –, sie sei ›durchgeknallt‹.«
    »Das klingt ein bisschen hart. Ich glaube einfach, dass sie sich mit diesen vier Fällen etwas weit aus dem Fenster gelehnt hat.«
    »Sechs! Heute hat sie zwei neue bekommen.«
    »Ehrlich?«
    »Das hat sie jedenfalls gesagt. Sie hat auch zugegeben, dass sie die Serienmörder-Theorie möglicherweise als Ablenkung benutzt.«
    »Das hat sie gesagt? Ich meine, sie hat tatsächlich das Wort ›Ablenkung‹ verwendet?«
    »Pfadfinderehrenwort!«
    Jack schüttelte überrascht den Kopf. »Ich denke, das war eine vernünftige Einschätzung, wenn man bedenkt, dass die toxikologischen Tests absolut nichts erbracht haben. In meinen Augen hat sie damit sehr viel Selbsteinsicht bewiesen.«
     
    Die Märzsonne hatte sich einen Weg durch die Wolkendecke gebahnt und schien durch das nach Süden ausgerichtete Fenster der Kantine des Manhattan General, sodass Laurie schützend die Hand über die Augen halten musste. Von Dr. Susan Passero, die ihr gegenüber mit dem Rücken zum Fenster saß, konnte sie in der gleißenden Mittagssonne nur noch die Umrisse erkennen.
    Sie blickte auf das Tablett vor sich, auf dem das Essen stand, das sie kaum angerührt hatte. Obwohl sich das, was sie ausgesucht hatte, lecker angehört hatte, merkte sie jetzt, dass sie keinen Bissen mehr hinunterbringen würde. Keinen Appetit zu haben, war ungewöhnlich für Laurie. Die Schuld gab sie dem Stress, den sie wegen des bevorstehenden Treffens mit der Sozialarbeiterin und des unvermeidlichen Testergebnisses spürte. Außerdem fühlte sie sich in gewisser Weise erniedrigt, dass sie gezwungen war, einen Termin mit jemandem vom psychologischen Dienst zu vereinbaren.
    Als Laurie vierzig Minuten zuvor im Krankenhaus eingetroffen war, hatte sie zuerst Rogers Büro aufgesucht, ihn aber dort nicht angetroffen. Eine der Sekretärinnen hatte ihr gesagt, er hocke hinter verschlossenen Türen mit dem

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