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Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Abkürzung SNP verwendete. Nachdem Laurie erst vor kurzem zum ersten Mal davon gehört hatte, war sie mit diesem Thema noch nicht gut vertraut.
    »SNPs haben stark an Bedeutung zugenommen«, erzählte Anne. »Sie sind die Bereiche des menschlichen Genoms, wo ein einzelnes nukleotides Basenpaar durch Mutation oder Löschung oder, seltener, durch Einfügung geändert wurde. Zwischen zwei Menschen gibt es durchschnittlich einen SNP pro tausend nukleotide Basenpaare.«
    »Warum haben sie an Bedeutung gewonnen?«, unterbrach Laurie sie auf einmal.
    »Weil man mittlerweile Millionen davon über das menschliche Genom verteilt gefunden hat. Sie gelten heute als gut zugängliche Marker, die erblich an bestimmte anomale Gene gebunden sind. Es ist viel leichter, auf diese Marker hin zu testen, als die betroffenen Gene zu isolieren und zu sequenzieren, obwohl wir in der Regel beides tun, nur um hundertprozentig sicher zu sein. Wir legen großen Wert darauf, unseren Patienten nur korrekte Informationen zu geben.«
    »Richtig«, erwiderte Laurie verärgert. Annes Bemerkung über anomale Gene hatte sie jäh daran erinnert, warum sie überhaupt hier war. Jedenfalls nicht zu einem intellektuellen Diskurs.
    Anne, der Lauries Gemütszustand nicht auffiel, fuhr nach einem weiteren Blick auf ihr Klemmbrett mit ihrem genäselten Monolog fort. Doch plötzlich war Laurie mit ihrer Geduld am Ende. Sie nahm die Arme auseinander und hob die rechte Hand, damit Laura aufhörte zu reden. Das tat Laura auch mitten im Satz und blickte Laurie fragend an.
    »Bei allem Respekt.« Laurie versuchte, einen ruhigen Ton anzuschlagen. »Es gibt eine wichtige Sache, die Sie entweder nicht wissen oder vergessen haben. Ich bin zufällig selbst Ärztin. Ich weiß Ihre Hintergrundinformation zu schätzen, aber der wahre Grund, warum ich hier bin, ist doch der, dass ich meine Testergebnisse erfahren soll. Ich möchte also wissen, wie der Test ausgegangen ist. Wenn Sie jetzt bitte so freundlich wären, mir das Ergebnis mitzuteilen.«
    Leicht nervös blickte Anne auf ihr Klemmbrett. Als sie den Kopf wieder hob, hatte sich ihr Lidkrampf noch verstärkt. »Ich wusste nicht, dass Sie Ärztin sind. Ich habe zwar Ihren Doktortitel gesehen, aber gedacht, Sie kämen von einem ganz anderen Fach, nicht aus der Medizin.«
    »Das ist schon in Ordnung. Ist das Testergebnis auf den Marker für das BRCA1-Gen bei mir positiv?«
    »Aber wir haben noch nicht über die Auswirkungen geredet.«
    »Ich bin mir der Auswirkungen bewusst, und alle weiteren Fragen, die sich für mich vielleicht ergeben, werde ich meinem Onkologen stellen.«
    »Ich verstehe.« Anne blickte auf ihr Klemmbrett, als könnte es ihr aus dieser unangenehmen Situation heraushelfen.
    »Ich wollte mich nicht abschätzig über Ihre Bemühungen äußern«, fügte Laurie hinzu. »Aber ich muss es jetzt wissen.«
    »Natürlich.« Anne richtete sich in ihrem Sessel auf und blickte Laurie direkt in die Augen, ohne dass ihr Lid zuckte. »Sie sind hinsichtlich des Markers für das BRCA1 tatsächlich positiv, was durch die Sequenzierung des Gens bestätigt wurde. Es tut mir Leid.«
    Laurie blickte zur Seite, ohne etwas zu sehen, während sie auf ihre Unterlippe biss. Obwohl sie dieses Ergebnis erwartet hatte, spürte sie, wie ihre Gefühle verrückt spielten. Aus Prinzip kämpfte sie gegen die Tränen an. Sie war entschlossen, die Taschentücher auf dem Tisch nicht zu benutzen. »Okay«, hörte Laurie sich selbst sagen. Sie hörte auch, dass Anne anfing zu sprechen, doch sie hörte nicht zu. Obwohl sie normalerweise ein besonders ausgeprägtes Gespür für die Gefühle anderer hatte, war ihr das unter diesen Umständen egal. Auf irgendeine Weise gab sie nun doch Anne als der Überbringerin der Botschaft in gewissem Sinne die Schuld für dieses Testergebnis.
    Laurie stand auf, warf Anne ein schiefes Lächeln zu und ging zur Tür. Sie hatte keine Lust, mit ihren feuchten Händen Anne die Hand zu schütteln. Sie hörte, dass Anne ihr folgte und ihren Namen rief, aber sie drehte sich nicht nach ihr um. Mit entschiedenen Schritten durchquerte sie den Empfangsbereich und trat hinaus auf den Flur.
    Im Erdgeschoss angekommen, war Laurie froh, in der Menschenmenge untertauchen zu können. Die Anonymität hatte angesichts ihres inneren seelischen Aufruhrs etwas Tröstendes, und erleichtert setzte sie sich gegenüber der Information auf eine Bank. Sie atmete tief durch, kam langsam wieder zur Ruhe. Jetzt musste sie entscheiden, was als

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