Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes
für mich das Schlimmste überhaupt.«
»Oh, das tut mir leid«, entgegnete Brennan.
Dann setzten sie ihre Fahrt, zu Brennans Erleichterung, schweigend fort. Er hatte den Abschnitt über die Registrierung fertig gelesen und überflog nun die Bedienungsanleitung. Mit einer Fülle an Informationen versehen, holte er seinen Laptop vom Rücksitz und zog sein Handy aus der Jacketttasche. Nachdem der Laptop hochgefahren war, rief er bei der Herstellerfirma an. Er wollte das Gerät nicht nur registrieren lassen, sondern außerdem sicherstellen, dass es, falls es verloren ging, nicht bis zu ihm zurückverfolgt werden konnte. Anscheinend war das kein allzu außergewöhnliches Anliegen, denn der Mitarbeiter am anderen Ende der Leitung kam seiner Bitte bereitwillig nach.
»Wie lange dauert es, bis ich online sein kann?«, wollte Brennan dann wissen.
»Da ich gerade eben die Bestätigung Ihres Kreditkartenunternehmens bekommen habe, schalte ich Sie noch während unseres Telefonats frei.«
Brennan bedankte sich. Als Nächstes klappte er die Rückseite des Geräts auf und legte die vier Batterien ein, die er ebenfalls gekauft hatte. Wieder zurück auf der Webseite der Herstellerfirma, klickte er auf »Positionsanzeige« und gab das Passwort sowie den Benutzernamen ein, die er soeben erhalten hatte. Noch ein Mausklick, und nach ein paar Sekunden mit einer laufenden Sanduhr erschien die Frage auf dem Bildschirm, wie groß der abgebildete Bereich sein solle.
Brennan klickte acht mal fünf Kilometer an. Eine Sekunde später war ein kleiner, blinkender Punkt zu erkennen, der sich langsam die Lexington Avenue entlangschob.
Er drehte den Laptop so, dass Carlo den Bildschirm sehen konnte, und sagte: »Es funktioniert. Das da sind wir auf dem Weg nach Süden.«
»Beeindruckend«, meinte Carlo. »Wie funktioniert das eigentlich?«
»Eine genaue Erklärung würde zu lange dauern«, erwiderte Brennan. »Aber im Prinzip ist es nichts anderes als eine einfache Dreiecksberechnung anhand von Satellitensignalen.«
»Das reicht«, meinte Carlo. Angesichts seiner mangelhaften Elektronikkenntnisse überkam ihn ein Gefühl der Unzulänglichkeit.
Wie üblich war auf den Straßen ziemlich viel los, und der Nieselregen machte das zähe Stop-and-go quer durch die Stadt noch unangenehmer.
Als Carlos Handy klingelte, zuckten sie beide zusammen. Etwas umständlich holte Carlo das Telefon hervor und warf einen Blick auf das Display. Zufrieden mit der angezeigten Nummer, nahm er das Gespräch an, schaltete den Lautsprecher ein und stellte das Handy in die vorgesehene Halterung an der Mittelkonsole.
»Was gibt’s?«, wollte Carlo wissen.
»Nichts«, meinte Arthur MacEwan mit seiner gepressten, schrillen Stimme, die alle anderen wahnsinnig machte.
»Absolut nichts. Wir stehen jetzt seit über zwei Stunden hier rum, und Franco Pontis Riesenschlitten hat sich keinen Millimeter von der Stelle bewegt.«
Arthur MacEwan und Ted Polowski hatten ihren Wagen heute Morgen schon vor acht Uhr auf dem hinteren Teil von Johnny’s Parkplatz abgestellt und waren seither damit beschäftigt, Francos Auto zu observieren.
»Habt ihr den Habicht gesehen?«
»Nein. Keine Spur von Franco. Wir haben Vinnie Dominick zusammen mit Freddie Capuso und Richie Herns ankommen sehen. Seither sitzen sie im Neapolitan und sind noch nicht wieder aufgetaucht.«
»Und das Narbengesicht?«
»Angelo hab ich auch noch nicht zu Gesicht gekriegt. So langsam haben wir die Schnauze vom Rumsitzen voll, und ich frage mich, ob das wirklich so eine gute Idee war. Was ist, wenn sie uns bemerken?«
»Da ist sicherlich was dran, aber du hast ja gehört, was Louie heute Morgen gesagt hat. Er ist total ausgeflippt, weil sie das Mädchen kaltgemacht haben, nur einen Abend nach diesem anderen Typen. Franco und Angelo schlafen sich nach dem ganzen Blödsinn, den sie veranstaltet haben, wahrscheinlich erst mal aus. Louie will rauskriegen, was da eigentlich los ist, und darum sollen wir sie beschatten; falls sie noch mal so eine Nummer abziehen wollen, sagt er diesem Detective Bescheid, dass das Ganze allein auf die Kappe der Lucias geht und nichts mit den Vaccarros zu tun hat.«
»Heilige Scheiße«, sagte Arthur plötzlich. Dann senkte er die Stimme. »Da ist gerade ein blauer Lieferwagen angekommen, darauf steht Sonny’s Plumbing Supply, Angelo ist ausgestiegen. Und jetzt auch Franco. Sie gehen ins Neapolitan.«
»Zumindest wisst ihr jetzt, wo sie sind«, sagte Carlo. »Also bleibt an ihnen
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