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Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Titel: Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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ans Telefon, verdammt noch mal!«
    Als sie gerade überlegte, wie sie herausfinden konnte, ob die Mitarbeiter des CDC auch per Pager erreichbar waren, meldete sich Silvia Salerno doch noch. Sie war etwas außer Atem, entschuldigte sich sofort und sagte, sie sei kurz in einem benachbarten Büro gewesen.
    »Ich hoffe, dass ich Ihnen nicht allzu sehr auf die Nerven gehe«, sagte Laurie. »Ich weiß, dass Sie gesagt haben, dass Sie sich bei mir melden, aber je früher ich bestimmte Informationen bekomme, desto besser.«
    »Aber, ich bitte Sie«, erwiderte Silvia. »Sie gehen mir überhaupt nicht auf die Nerven. Ich wollte Sie heute Vormittag sowieso anrufen. Ich habe mir diese beiden MRSA-Fälle von Dr. Mehta einmal angesehen. Es handelt sich um ein und denselben Organismus, und zwar mit eindeutiger Sicherheit. Wir integrieren ja alle diese Stämme in die nationale MRSA-Bibliothek, deshalb nehmen wir es mit der Bestimmung wirklich sehr genau. Dazu benutzen wir eine ganze Reihe von genetischen Verfahren, unter anderem auch das hoch auflösende AFLP-Verfahren, mit dessen Hilfe zum Beispiel genetische Fingerabdrücke erstellt werden können. Ich kann Ihnen auch eine Liste der anderen Untersuchungsverfahren zuschicken, wenn Sie möchten.«
    »Vielen Dank, aber ich glaube, das wird nicht nötig sein«, erwiderte Laurie. Sie hatte keine Ahnung, wovon Silvia da eigentlich redete. »Aber ich habe hier gerade einen anderen Fall auf dem Tisch liegen, wo der Erreger schon vor etlichen Wochen zur genauen Bestimmung an Ihr Institut abgeschickt worden ist, und zwar an einen gewissen Dr. Percy.«
    »Dr. Percy ist ein Kollege von mir. Wie heißt denn der Absender?«
    »Dr. Chet McGovern. Das ist einer meiner Kollegen hier am OCME.«
    »Wie lautet der Name des Patienten?«
    Laurie buchstabierte ihn, um jedes Missverständnis zu vermeiden.
    »Einen Augenblick bitte.«
    Laurie hörte das vertraute Klackern einer Tastatur und fragte sich, wie man eigentlich vor dem Computerzeitalter überhaupt etwas geschafft hatte.
    »Ja, da ist er«, sagte Silvia. »Sehr interessant! Ebenfalls CA-MRSA, USA400, MW2, SCCmecIV, PVL, genau wie bei den beiden anderen Fällen. Stammt er aus derselben Einrichtung?«
    »Aus einer der beiden Einrichtungen«, erwiderte Laurie. »Wissen Sie noch? Die ersten beiden kamen doch aus zwei unterschiedlichen Kliniken.«
    »Ja, ich weiß. Was die beiden Fälle angeht, die aus derselben Klinik stammen: Sind sie sehr zeitnah aufgetreten, vielleicht sogar am selben Tag?«
    Laurie beugte sich über ihre unvollendete Tabelle, doch die Daten von Rivas Fall aus dem Angels Cosmetic Surgery and Eye Hospital waren darin noch nicht verzeichnet. Der Name der Patientin lautete Diane Lucente, und sie hatte ebenfalls, wie Ramona, eine Fettabsaugung gehabt. Laurie verglich das Sterbedatum von Diane mit Chets Fall. »Nein«, sagte Laurie. »Die beiden Fälle liegen fast drei Wochen auseinander.«
    »Wie merkwürdig«, meinte Silvia. »Ich nehme an, dass Ihnen bewusst ist, wie wandlungsfähig das Staphylokockengenom ist.«
    »Mein Wissen verdoppelt sich zurzeit tagtäglich«, gestand Laurie. »Aber das weiß ich sogar schon seit gestern.«
    »Es wundert mich sehr, dass dieser Subtyp in unterschiedlichen Einrichtungen und zu unterschiedlichen Zeitpunkten aufgetreten ist. Das bedeutet, dass alle drei Patienten mit ein und demselben Überträger in Berührung gekommen sein müssen.«
    »Hatten Sie diesen speziellen Subtyp schon in Ihrer Sammlung, bevor Dr. Mehta Ihnen den isolierten Keim zugeschickt hat?«
    »Ja. Ich habe Ihnen ja schon bei unserem letzten Gespräch gesagt, dass es sich um einen der virulentesten Subtypen handelt, den wir sowohl bei Versuchstieren als auch beim Menschen je erlebt haben.«
    »Verschicken Sie eigentlich auch Kulturen von diesen Keimen?«
    »Das machen wir, ja. Jeder Wissenschaftler, der sich mit diesen Organismen befassen will, bekommt unsere Unterstützung.«
    »Haben Sie diesen speziellen Keim auch nach New York verschickt?«
    »Das weiß ich nicht auswendig, kann ich aber nachschauen.«
    »Das wäre mir sehr lieb«, erwiderte Laurie. Plötzlich war die nagende Sorge, ob die Bakterien vielleicht vorsätzlich verbreitet wurden, wieder aus den Tiefen ihres Unterbewusstseins aufgetaucht, allerdings gemeinsam mit den altbekannten Gegenargumenten, sodass sie sich im Wesentlichen gegenseitig neutralisierten.
    »Ich habe mich bei meinen Kolleginnen und Kollegen hier am Institut erkundigt, ob jemand etwas von dieser

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