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Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Titel: Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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und schälte sich aus ihrem Bademantel, um die Sachen anzuziehen, die Veena mitgebracht hatte.
    »Wir haben keine Zeit für Hemd und Hose«, platzte Veena heraus. »Aber Sie brauchen was für die Füße.« Mühsam zerrte sie die Tennisschuhe aus dem Kissenbezug und gab sie Jennifer. Diese schlüpfte erneut in den Bademantel und nahm Veena die Schuhe aus der Hand.
    »Wieso denn so eilig?«, wollte sie in aller Hektik wissen.
    »Cal Morgan, der Anführer, hat irgendwie gemerkt, dass ich weg bin. Und bestimmt kommt er gleich noch dahinter, dass ich Sie schon die ganze Zeit befreien will … oder er weiß es jetzt schon.«
    Jennifer schlüpfte in die Tennisschuhe. »Wo gehen wir jetzt hin?«
    »Vom Haus weg, nach hinten, zwischen den Bäumen durch. Dort gibt es einen Zaun, der hat irgendwo ein Loch. Das müssen wir finden, und dann müssen wir zusehen, dass wir genügend Abstand zwischen uns und diesen Bungalow kriegen, sonst landen wir beide in diesem Kellerloch.«
    »Also dann«, sagte Jennifer und zurrte den Bademantelgürtel fest.
    Die beiden Frauen gingen los. Je dichter die Bäume standen, desto schwieriger wurde es. Ungefähr zwanzig Meter lang konnten sie sich nur durch Tasten vorwärtsbewegen. Das Hauptproblem war der Lärm, den sie dabei verursachten. Es hörte sich an, als würden zwei Elefanten durchs Unterholz brechen.
    »Veena, komm zurück! Wir müssen miteinander reden«, hallte es durch die feuchte Nachtluft. Taschenlampenkegel tanzten durch die Dunkelheit, schwenkten vom Bungalow her über die Rasenfläche.
    Mit neuem Nachdruck jagten die Frauen weiter, bis sie schließlich auf einen sehr robusten Maschendrahtzaun prallten, gekrönt mit rostigem Stacheldraht.
    »Welche Richtung?«, flüsterte Jennifer atemlos.
    »Keine Ahnung«, entgegnete Veena. Die Taschenlampen bohrten sich jetzt zwischen den Bäumen hindurch.
    Mit plötzlicher Entschlossenheit wandte Jennifer sich nach rechts und ließ die Hand am Zaun entlanggleiten. Sie konnte Veena hinter sich hören. Die beiden Frauen machten mehr Lärm, als ihnen lieb war, während der Zaun einen unverändert stabilen Eindruck machte. Gerade, als Jennifer enttäuscht feststellen wollte, dass die schadhafte Stelle vermutlich in der anderen Richtung lag, verlor sie den Kontakt.
    Sie bückte sich und stellte fest, dass der Zaun waagerecht über dem Boden hing. Er war nach außen gekippt.
    »Hier ist es«, flüsterte sie eindringlich. Sie trat auf den Zaun und drückte ihn damit zu Boden. Vorsichtig ging sie auf den Stacheldraht zu. Sie konnte zwar nichts sehen, fasste sich aber ein Herz und sprang los. Zum Glück blieb sie nirgendwo hängen. Sie gab Veena ein paar Hinweise, und im nächsten Augenblick stand diese neben ihr und sie drängten weiter. Wenige Minuten später hatten sie die Bäume hinter sich gelassen und standen auf einer der breiten, menschenleeren Straßen des Chanakyapuri-Viertels.
    »Hier können wir nicht bleiben«, sagte Veena entschieden. »Sie können jede Minute hier sein. Sie haben vier Autos.«
    Noch während Veena sprach, kam ein Fahrzeug um die Ecke. Die beiden Frauen krochen zurück ins Unterholz und legten sich flach auf den Boden. Der Wagen verlangsamte seine Fahrt und fuhr im Schritttempo an ihnen vorbei. Sie warteten ab, bis er hinter der nächsten Ecke verschwunden war, sprangen auf und rannten in die Richtung, aus der der Wagen gekommen war. An der nächsten Kreuzung überquerten sie die breite Straße und nahmen eine kleinere Seitenstraße, die sie vom Bungalow wegbrachte.
    »Das war eines ihrer Autos«, sagte Veena zwischen zwei Atemstößen. »Sie sind unterwegs und suchen uns.«
    Einen Augenblick später tauchten hinter ihnen Scheinwerfer auf, sodass sie gezwungen waren, sich hinter eine Mauer am Fuß einer Einfahrt zu ducken. Erneut legten sie sich flach auf den Boden. Es war dasselbe Auto, immer noch im selben Tempo.
    Das Katz-und-Maus-Spiel setzte sich so lange fort, bis Jennifer und Veena auf eine ausgedehnte Barackensiedlung am Rand einer relativ belebten Straße stießen. Die Hütten bestanden aus Kartons, rostigen Metallstücken, Plastikplanen und Stofffetzen. Dazwischen befand sich nichts als nackte Erde. Ganz offensichtlich bestand diese Siedlung schon seit geraumer Zeit.
    »Hier!«, sagte Veena außer Atem. Sie waren jetzt schon über eine Stunde gerannt. »Hier sind wir sicher.« Ohne zu zögern, traten sie zwischen die primitiven Unterkünfte und schoben sich weiter ins Innere der Kolonie. Alles war ruhig, abgesehen

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