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Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Titel: Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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der Ort der praktischen Ausbildung der entscheidende Faktor dafür war, wo sie ihre Medizinerkarriere verbringen würden.
    Eine ganze Anzahl von Jennifers Bekannten, die bereits wussten, wohin sie kamen, versuchten sie zu überreden, ihren Umschlag zu öffnen, aber sie blieb standhaft. Sie befreite sich aus der überwiegend zufriedenen Gruppe und verließ zügigen Schrittes den Saal. Sie war abergläubisch und wollte das Rätsel zusammen mit ihrem besten Freund Neil McCulgan lüften.
    Nach der Rückkehr aus Indien hatte ihre Beziehung große Fortschritte gemacht. Die wenige Freizeit, die Jennifer neben der Examensvorbereitung und ihren verschiedenen Jobs im Medical Center noch blieb, wollte sie mit Neil verbringen, vorausgesetzt, er war nicht gerade zum Surfen an irgendeiner exotischen Ecke der Welt unterwegs.
    Mit dem Umschlag, der ihr fast ein Loch in die Hand brannte, machte Jennifer sich auf den Weg in die Notaufnahme. Dort entdeckte sie Neil in einem Behandlungsabteil. Er übte mit ein paar Assistenzärzten Intubationen an einem frisch Verstorbenen. Da er sich ganz auf seine Schüler konzentrierte, bemerkte er sie zuerst gar nicht, aber als es dann so weit war, hielt sie den Briefumschlag in die Höhe und winkte ihm schüchtern damit zu. Er wusste sofort, worum es ging, und spürte einen Stich in der Magengegend. Er genoss die Entwicklung ihrer Freundschaft sehr, auch wenn der körperliche Aspekt immer noch sehr ausbaufähig war. Ihm war klar, dass das Leben weitergehen und die Dinge sich verändern mussten, aber er war nicht glücklich über ihre Rückkehr an die Ostküste, auf die sie sich schon seit ihrem ersten Studienjahr festgelegt hatte.
    Neil hatte auch schon überlegt, ob er sich an der Ostküste bewerben sollte, konnte sich aber einfach nicht mit dem Gedanken anfreunden. Sosehr es ihr in New York gefiel, so sehr gefiel es ihm in L.A., besonders angesichts seiner Leidenschaft, dem Surfen. Er wusste, dass sie bekommen würde, was sie wollte. Sie war eine sehr gute Studentin und hatte besonders in dem Chirurgiekurs nach ihrer Rückkehr aus Indien hervorragend abgeschnitten.
    Hinter vorgehaltener Hand formte er mit dem Mund stumm, aber unmissverständlich die Worte: »Geh in mein Büro.«
    Jennifer nickte zum Zeichen, dass sie verstanden hatte. In seinem Büro angekommen, setzte sich auf den Besucherstuhl und hielt den Umschlag gegen das Licht. Vielleicht konnte sie ja schon etwas erkennen. Sie wusste, dass das wie ein kleiner Selbstbetrug war, aber sie konnte nichts dagegen machen.
    Wenige Minuten später tauchte Neil auf. »Und, kriegst du den Platz an der Columbia?«, wollte er wissen.
    »Ich habe ihn noch nicht aufgemacht. Ich bin abergläubisch. Ich wollte damit warten, bis du da bist.«
    »Jetzt komm! Du kriegst garantiert, was du willst.«
    »Ich wünschte, ich wäre mir genauso sicher.«
    »Also los, mach schon auf!«
    Jennifer holte noch einmal tief Luft und riss den Umschlag auf, zerrte den darin befindlichen Zettel hervor und brach in Jubel aus. Sie warf das Papier in die Luft, und es schwebte sanft zu Boden.
    »Siehst du!«, sagte Neil. »Die Columbia freut sich schon auf dich.« Er hob den Zettel auf und überflog ihn. Dann stutzte er. Es verschlug ihm die Sprache. Da stand: »UCLA Medical Center, Chirurgie.«
    Neil hob den verwirrten Blick und schaute Jennifer an. »Was ist denn das?«, stammelte er.
    »Ach ja, das habe ich ganz vergessen, dir zu sagen. Ich habe meinen Wunsch geändert. Mir ist klar geworden, dass ich nicht ausgerechnet jetzt von hier weg will, wo wir uns langsam immer besser kennenlernen. Aber keine Angst, ich will dich nicht unter Druck setzen.«
    Neil umschlang Jennifer mit beiden Armen und drückte sie fest an sich. Dann beugte er sich nach hinten und hob sie in die Luft. »Ich bin total aus dem Häuschen«, sagte er. »Und weißt du was? Du wirst es bestimmt niemals bereuen.«

 
    Dienstag, 5. August 2008
    18.20 Uhr
    Los Angeles, USA
     
    Jennifer Hernandez konnte vor Aufregung kaum stillstehen. Unruhig ging sie vor der Zollkontrolle im Ankunftsbereich des internationalen Flughafens von Los Angeles auf und ab. In wenigen Minuten würde das Ergebnis ihrer monatelangen Bemühungen sowie der tätigen Mithilfe zahlreicher Menschen vor ihr stehen.
    »Ich kann es kaum glauben, dass Veena Chandra gleich durch diese Tür da kommen wird«, sagte Neil McCulgan. Er hatte Jennifer zum Flughafen gefahren.
    »Ich habe schon öfter nicht mehr daran geglaubt«, meinte Jennifer

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