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Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Titel: Montgomery & Stapleton 10 - Testphase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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für die Rechte – ich tendiere in diese Richtung. Zuerst war ich fürs Kaufen, aber es würde viel teurer werden, und ein Unternehmen zu kaufen ist bei der Geschwindigkeit, mit der die Forschung voranrast, zu riskant.«
    »Nach der gestrigen Vertragsunterzeichnung«, sagte Michael, »würde ich empfehlen, wir entscheiden uns in jedem Fall für eine Beteiligung. Das kann ich gut dafür benutzen, um darauf hinzuweisen, dass unser Marktwert erheblich gestiegen ist!«
    »Du meinst, unsere Kapitalgeber würden darauf anspringen?«
    »Ich kann keinen Grund sehen, der dagegen spricht! Ich weiß mit Sicherheit, dass ihre Geschäfte boomen, besonders im Glücksspielbereich. Sie schwimmen praktisch im Geld!«
    »Ich habe nie danach gefragt«, sagte Ben, »aber mich interessiert es schon sehr zu wissen, wie ihre Partnerschaft funktioniert.«
    »Du meinst, zwischen der Mafia und der Yakuza? Interessant, dass Du fragst, ich wusste es am Anfang nämlich auch nicht. Eigentlich ist es ganz einfach: Die Lucia-Leute finden den Standort für ein italienisches Restaurant, eröffnen es, betreiben es, und in den hinteren Räumlichkeiten wird eine hochkarätige Spielhölle betrieben. Mit dieser Kombination haben sie bereits die ganze Gegend rund um die Upper East Side vollgepflastert. Außerdem kümmern sie sich um die Beschaffung der Frauen oder was sonst noch gebraucht wird. Die Yakuza schleppen die Kunden an, meistens hochrangige Geschäftsleute aus Japan, die übrigens berüchtigt sind für ihre Spielleidenschaft. Und ich meine: Leidenschaft! Die Lucia-Familie zahlt auch die Kredite aus, wenn welche gebraucht werden, und gewöhnlich werden sie gebraucht, da die japanischen Kunden meistens über ihre Barschaft hinaus spielen. Sie werden dazu ermutigt, so viel Geld von der Mafia zu leihen, wie sie möchten und das Darlehen bei ihrem nächsten Besuch in New York zurückzuzahlen. Dadurch werden die Spielsüchtigen natürlich dazu verleitet, viel mehr zu borgen, als sie normalerweise würden, weil sie der irrigen Annahme unterliegen, dass sie die Rückzahlung möglicherweise umgehen könnten, wenn sie nie wieder nach New York fahren würden. Und an diesem Punkt setzt die Partnerschaft erst so richtig ein: Der tiefverschuldete japanische Geschäftsmann fährt nach Hause und geht davon aus, dass er dort vor der Mafia sicher ist. Aber bald schon erfährt er, dass dies nicht der Fall ist. Die Yakuza treiben das Geld ein, und das ist eine ihrer Stärken, weil sie richtig brutal sein können. Anschließend teilt die Yakuza die Beute mit der Mafia, häufig nicht in Geld, sondern in Crystal Meth. Dieses Arrangement ist für beide Seiten sehr lukrativ.«
    Ben schüttelte es, als er daran dachte, was für eine unangenehme Überraschung es für einen japanischen Geschäftsmann war, wenn plötzlich die Yakuza vor seiner Tür stand.
    »Lass uns das noch einmal durchgehen, damit es keine Missverständnisse gibt«, sagte Michael. »Du willst, dass ich zu Vinnie Dominick, dem Capo der Lucia, und Saboru Fukuda, dem Saiko-komon der Yamaguchi-gumi, gehe, um mit ihnen darüber zu reden, dass sie ihre Beteiligung an iPS USA erhöhen sollen. Und das, nachdem du beide Parteien noch gestern Nachmittag loswerden wolltest. Stimmt das so weit?«
    »Ja, es sei denn, du hättest noch einen anderen Investor an der Hand?«
    »Da gäbe es eine ganze Menge, aber ich glaube, wir sollten bei denen bleiben, die wir kennen.«
    »Du bist der Experte, nicht ich.«
    »Ehrlich gesagt, bin ich ganz froh, dass du deine Meinung geändert hast!«
    »Warum?«, wollte Ben wissen.
    »Ich war ziemlich in Sorge darüber, dass du heute Morgen darauf pochen würdest, ich sollte zu ihnen gehen und ihnen die Botschaft überbringen, sie seien zu ganz durchschnittlichen Investoren degradiert worden.«
    »Das wird eines Tages geschehen, aber nicht heute«, sagte Ben. »Aber es wird sein müssen, bevor wir unseren Börsengang machen. Das Wertfeststellungsverfahren könnte ihre Beteiligung an den Tag bringen.«
    »Ich glaube, du bist da ein wenig naiv. Man sagt weder den einen noch den anderen, was sie zu tun oder zu lassen haben!«
    »Ich habe die Absicht, sie mit extra Aktienpaketen für ihre Rolle zu entlohnen.«
    »Und ich glaube, das Einzige, was du damit erreichst, ist, sie richtig sauer zu machen, und das wäre nicht besonders clever. Aber lass uns darüber nicht streiten, das lenkt nur ab. Lass uns unser Augenmerk auf den Zeitpunkt richten, für den wir den Börsengang planen, weil das

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