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Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Titel: Montgomery & Stapleton 10 - Testphase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Brennan.
    Hinter ihnen ertönte eine Autohupe, die Männer sprangen aus dem Weg. Als sie sich den aufdringlichen Wagen ansahen, erkannten sie den Fahrer: Arthur MacEwean, einen ihrer Kollegen, der sich vor Lachen darüber ausschüttete, weil er Brennan und Carlo erschreckt hatte. Als er vorbeifuhr, zeigte Brennan ihm den Mittelfinger. Arthurs Auto wurde gefolgt von einem schwarzen Chevrolet Malibu, an dessen Steuer Ted Polowski, ein weiterer Kollege, saß. Beide Fahrer stellten ihre Autos in dem verwinkelten Parkplatz ab und gesellten sich zu den anderen.
    »Was macht ihr Loser denn hier mitten auf dem Parkplatz?«, fragte Arthur und kicherte immer noch darüber, dass es ihm gelungen war, Carlo und Brennan zu erschrecken. Er hatte eine hohe Stimme, die jeden verrückt machte.
    »Fick dich!«, erwiderte Carlo.
    »Wir mussten eine Entscheidung treffen, wann wir Louie von gestern Abend erzählen«, sagte Brennan, der immun gegenüber Arthurs Sticheleien war.
    »Was ist denn passiert?«, wollte Arthur wissen.
    »Das wirst du früh genug erfahren«, sagte Carlo.
    Die Gruppe machte sich gemeinsam auf den Weg zum Restaurant, dessen Fassade mit falschen Steinen verkleidet war. Hinter der Tür hing ein schwerer, dunkelgrüner Vorhang, der dazu diente, in kühlen Nächten die Kälte draußen zu halten, und den sie jetzt zur Seite schoben, um weiterzugehen. Drinnen hingen die Wände voll mit Gemälden, die venezianische Szenen auf schwarzem Samt zeigten. Die meisten klassischen Motive waren vertreten: die Seufzerbrücke, der Markusdom, die Rialtobrücke und der Dogenpalast.
    An der linken Wand stand eine kleine Bar mit einem halben Dutzend Hocker davor. Entlang der rechten Wand verlief eine Reihe rotgepolsterter, samtbezogener Nischen mit weißen Tischtüchern. Vom Abend bis in die frühen Morgenstunden waren dies die begehrtesten Plätze. Das Restaurant hatte nur dienstags und donnerstags mittags geöffnet, und dann auch nur für den Besitzer, Louie Barbera, und seine Soldaten Carlo, Brennan, Arthur und Ted. Auf den anderen Tischen im Raum stand jeweils eine Chianti-Flasche in einem Strohkorb, bedeckt von vielen Lagen Tropfwachs. Um beim gewählten Dekor zu bleiben, waren die Tischtücher und Servietten aus rot-weiß kariertem Stoff. Das Licht im Raum, das an die Wand montierte Lampen über der Bar und den einzelnen Nischen spendeten, war gedämpft.
    »Ihr seid spät dran«, blaffte Louie. Er faltete seine Zeitung zusammen und sah auf seine Uhr. »Wenn ich zwölf Uhr sage, meine ich zwölf Uhr. Ist das klar?« Louie war ein übergewichtiger Mann Mitte vierzig mit ausdruckslosen Zügen, die sich kaum in seinem Gesicht abzeichneten, so dass es in Farbe und Konsistenz an Teig erinnerte. Dementsprechend war er auch gekleidet: mit einem ausgeleierten Kordanzug, der auf Ellbogen und Knien abgenutzte Stellen zeigte. Das einzig Ungewöhnliche an seiner Erscheinung waren seine Augen. Sie blickten scharf und durchdringend zwischen schlaffen Lidern hindurch und erinnerten an ein träges, fettes Reptil.
    Die Männer antworteten nicht, weil sie wussten, dass egal, was sie sagten, Louie über denjenigen herfallen würde, der sich traute zu sprechen. Eins wusste jeder sicher nach einigen Jahren, und das war, möglichst wenig zu sagen, wenn Louie schlechte Laune hatte, wonach er gerade aussah. Sie blieben auch stumm, während sie von beiden Seiten um Louie herum, der die mittlere Position besetzte, in die Nische hineinrutschten.
    Louie sah von einem zum anderen, um ein Opfer auszumachen, an dem er seiner Verärgerung Luft machen konnte, aber keiner schien ihm in die Augen blicken zu wollen.
    »Benito!«, schrie er schießlich, so laut, dass das Rufen noch in der Küche zu hören war, und so unerwartet, dass alle anderen am Tisch zusammenzuckten. Dann sagte er: »Ihr seid jämmerlich«, weil er merkte, dass keiner sich für die Gruppe einsetzen wollte.
    Benito platzte durch die Doppelschwingtür und rannte zur Nische. Er war ein schmaler Mann mit einem Menjoubärtchen und einem müde wirkenden Smoking. »Ja, Mr. Barbera?«, fragte er mit italienischem Akzent, der wie angelernt klang.
    »Was gibt’s heute zu essen?«
    » Pasta con carciofi e pancetta.«
    Louies Augen leuchteten. »Sehr gut! Bringen Sie außerdem Barolo und San Pellegrino, und servieren Sie Rucola-Salat dazu.« Daraufhin sah er sich in der Runde um. »Sind alle damit einverstanden?«
    Reihum nickte jeder. »Dann bleibt’s dabei«, sagte Louie zu Benito und winkte ihn mit einer

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