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Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Titel: Montgomery & Stapleton 10 - Testphase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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dreibeinigen Ständer, glänzten wie Gold. Auf dem Beistelltisch stand ein Humidor aus Walnussholz mit einem eingelassenen Feuchtigkeitsmesser.
    Es war ein Eckbüro mit Glaswänden – nicht nur einfach Fenster wie in Bens Büro – und einem atemberaubenden Blick auf den Hudson. Zur Linken stand fest auf ihrer winzigen Insel die elegante Freiheitsstatue.
    Eine laute Lachsalve zog Bens Aufmerksamkeit zurück auf Michael. Obwohl Ben sich höflich bemühte, das Gespräch nicht mitzuhören, bemerkte er, dass Michael mit jemandem über Angels Healthcare sprach, einem Unternehmen, das gezeigt hat, wie viel Geld man in der Krankenhausbranche machen konnte. Angels Healthcare war ein früher Einsteiger in den aufstrebenden Markt spezialisierter, chirurgisch tätiger Krankenhäuser in verschiedenen Bereichen wie Kardiologie, Orthopädie, Augenheilkunde und Schönheitschirurgie. Durch den Verzicht auf Notaufnahmen und weil sie nur Patienten aufnahmen, die gut versichert waren oder privat zahlten, und die wirklich Kranken, die nicht Versicherten und die Sozialhilfeempfänger gar nicht erst hineinließen, machten diese Krankenhäuser richtig viel Geld, und der Marktwert von Angels Healthcare schoss in schwindelerregende Höhen. Michaels ausschlaggebende Rolle in der Kapitalbeschaffung in der Anfangsphase von Angels Healthcare war der Grund, warum Ben auf ihn und seine Investmentfirma Calabrese und Partner aufmerksam gworden war.
    Bens anfänglicher Eindruck von Michael war nicht sonderlich gut, nachdem er gehört hatte, dass Michael wegen einer Reihe von Wirtschaftsdelikten und sogar wegen eines Gewaltverbrechens angeklagt war. Aber nach und nach wurden alle Anklagen fallen gelassen, weil sich herausstellte, dass alle Beweise, die die Polizei und der Staatsanwalt gegen Michael gesammelt hatten, auf unsaubere Art erworben und daher nicht zulässig waren.
    Sobald Michael von jeglichem Verdacht reingewaschen war, verabredete Ben mit ihm einen Termin, um über iPS USA zu sprechen. Seit ihrem ersten Tête-à-tête waren die beiden Männer gut miteinander ausgekommen: Michael war verliebt in die Biotech-Szene und hatte sich auf Start-Up-Unternehmen in dieser Branche spezialisiert, während Ben über tiefgreifende Erfahrungen darin verfügte und einen ausgezeichneten Geschäftsplan aufgestellt hatte. Der sah vor, die Rechte am geistigen Eigentum, die für den Handel mit induzierten pluripotenten Stammzellen nötig waren, in einer Hand zu bündeln. In vielen Punkten waren die beiden das ideale Paar: Beide waren sehr eitel, was ihre äußerliche Erscheinung und ihre Leistung betraf, beide hatten einen extremen geschäftlichen sowie sportlichen Ehrgeiz, beide sahen persönlichen Reichtum als höchste Motivation an, und beide bewerteten eine übertriebene ethische Einstellung nur als möglichen Störfaktor auf ihrem Lebensweg.
    Sowie das Telefongespräch beendet war, rutschten Michaels Füße von der Tischecke auf den Boden. Er stand auf, ging hinüber zu Ben und gab ihm die Hand. »Was ist los?«, fragte Michael mit starkem New Yorker Akzent. Er griff sich einen Stuhl mit gerader Rückenlehne, wirbelte ihn herum, und setzte sich anschließend rittlings darauf.
    Obwohl Michael seine Frage eher als Floskel dahingesagt hatte, antwortete Ben ihm: »Nicht viel …« Aber dann berichtigte er sich schnell: »Eigentlich doch, sehr viel sogar!«
    »Zum Beispiel?«
    Ben erzählte Michael von dem Fachmagazin und dem Artikel, in dem die neue Methode beschrieben wurde, mit der man die Herstellung von iPS-Zellen um das Hundertfache beschleunigen konnte.
    »Hat das signifikante Bedeutung?«
    »Absolut! So signifikant, dass ich es mir noch einmal überlegt habe, worüber wir heute eigentlich sprechen wollten.«
    »Du meinst, dass Du den Lucia-Typen und den Yamaguchi den Laufpass geben wolltest?«
    »Genau. Ich glaube, wir sollten besser dieses neue Unternehmen kaufen oder zumindest die Exklusivrechte an deren neuem Verfahren. Wir stehen in Verhandlungen mit einer Firma in Worcester, Massachusetts, über ihre Version dieses Verfahren, aber ihres ist nicht einmal annähernd so effizient wie das in San Diego!«
    »Über welche Art von Kapital reden wir?«, fragte Michael. »Und wie willst du es – als Beteiligung oder Überbrückungskredit?«
    »Beteiligung, wenn wir kaufen, und eventuell Überbrückungskredit, wenn wir uns für die Rechte entscheiden.«
    »Zum Geld: Über wie viel reden wir hier, ungefähr?«
    »Ich würde sagen, circa eine halbe Million

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