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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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runter!« schrie Terese.
    Jack stieg von der Toilette und duckte sich. Er hatte Angst, daß Richard ihm wieder einen Schlag auf den Kopf verpassen würde. Doch diesmal schlug er ihn nicht. Er quetschte sich in das enge Bad und richtete die Pistole auf Jacks Gesicht. Sie war entsichert.
    »Der kleinste Anlaß reicht«, brüllte Richard. »Dann drücke ich ab.«
    Für ein paar Sekunden rührte sich niemand vom Fleck. Dann befahl Terese Jack, zurück in die Küche zu gehen. »Könnt ihr euch nicht mal einen anderen Platz für mich einfallen lassen?« fragte Jack. »Die Aussicht langweilt mich allmählich.«
    »Provozier’ mich nicht«, sagte Terese in warnendem Ton. Mit der entsicherten Pistole im Nacken konnte er sich seine Fluchtabsichten aus dem Kopf schlagen. In Sekundenschnelle hing er wieder am Abflußrohr fest.
    Eine halbe Stunde später erklärte Terese, sie werde kurz in den nächsten Laden fahren und Aspirin und eine Suppe kaufen. Sie fragte Richard, ob sie ihm irgend etwas mitbringen solle. Er bestellte sich eine große Packung Eis, mit dem er, wie er hoffte, seine gräßlichen Halsschmerzen würde lindern können. Als Terese das Haus verlassen hatte, rief Jack Richard zu, er müsse noch einmal zur Toilette.
    »Daß ich nicht lache«, erwiderte Richard und machte keine Anstalten, sich aus seinem Sofa zu erheben.
    »Ich muß wirklich«, drängte Jack. »Ich bin eben gar nicht dazu gekommen.«
    Richard lachte nur hämisch. »Eigene Schuld, kann ich da nur sagen.«
    »Bitte«, quengelte Jack. »Es geht auch ganz schnell.«
    »Ruhe jetzt!« brüllte Richard. »Wenn ich in die Küche komme, dann nur, um Ihnen noch mal eins überzubraten. Ist das klar?« Beim bloßen Gedanken an den Pistolenknauf zuckte Jack zusammen und kauerte sich resigniert in seine Ecke. Etwa zwanzig Minuten später hörte er das unmißverständliche Geräusch eines über den Kiesweg rollenden Autos. Er spürte, wie ihm das Adrenalin in die Adern schoß. Waren das die Black Kings? Verzweifelt starrte er die unverwüstliche Rohrleitung an.
    Dann wurde die Tür geöffnet. Zu Jacks großer Erleichterung war es Terese. Sie stellte ihre Tüten auf dem Küchentisch ab und zog sich sofort aufs Sofa zurück. Mit geschlossenen Augen bat sie Richard, die Lebensmittel wegzupacken.
    Froh, endlich etwas Sinnvolles tun zu können, erhob dieser sich vom Sofa und füllte den Kühlschrank auf. Sein Eis packte er in die Gefriertruhe, die Suppendosen stellte er auf den Schrank. Ganz unten in der Tasche entdeckte er eine Packung Aspirin und ein paar Schachteln Erdnußcracker. »Gib Jack auch ein paar Cracker«, rief Terese. Richard sah zu Jack hinunter. »Wollen Sie welche?« Jack nickte. Er fühlte sich zwar immer noch krank, doch sein Appetit war inzwischen zurückgekehrt. Und er hatte seit seinem Imbiß gestern nachmittag in dem geliehenen Lieferwagen nichts mehr gegessen.
    Wie ein Vogel, der seine mit aufgerissenen Schnäbeln im Nest hockenden Küken mit Futter versorgt, stopfte Richard Jack ein paar Cracker in den Mund. Hungrig schlang Jack fünf von den trockenen Dingern herunter und bat dann um etwas Wasser. »Verdammt«, knurrte Richard. »Jetzt reicht’s mir aber.« Es paßte ihm nicht, daß ihm diese Aufgabe zugefallen war. »Gib ihm Wasser«, rief Terese aus dem Hintergrund. Widerwillig folgte Richard der Aufforderung seiner Schwester. Wie ein Verdurstender trank Jack ein paar Schlucke Wasser und bedankte sich. »Bedanken Sie sich bei Terese, nicht bei mir«, raunzte Richard ihn an.
    »Bringst du mir auch ein Glas Wasser?« rief Terese. »Und ein paar Aspirin, bitte.«
    Richard verdrehte die Augen. »Bin ich hier eigentlich der Diener?«
    »Nörgel nicht rum, und tu, worum ich dich gebeten habe«, sagte Terese.
    Eine Dreiviertelstunde später hörten sie ein Auto vorfahren. »Na endlich«, seufzte Richard. Er warf seine Zeitschrift weg und erhob sich vom Sofa. »Haben wahrscheinlich einen Umweg über Philadelphia gemacht«, fluchte er vor sich hin, während er zur Tür ging.
    Terese richtete sich ebenfalls auf.
    Jack schluckte nervös. In seinen Schläfen begann es heftig zu pochen. Seine letzten Minuten waren angebrochen. Richard öffnete die Tür. »Scheiße!« sagte er vollkommen fassungslos.
    »Was ist denn?« rief Terese.
    »Es ist Henry, der verdammte Verwalter«, stammelte Richard. »Was machen wir jetzt?«
    »Kümmere dich um Jack!« schrie Terese panisch zurück. »Ich rede mit Henry.« Als sie aufstand, wurde ihr plötzlich so schwindelig,

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