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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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sehen.«
     
    Um halb fünf wachte Jack auf. Ihm war schrecklich kalt. Das Feuer war ausgegangen, und die Temperatur im Haus war kräftig gefallen. Er hatte sich halbwegs in die Matte eingerollt, um sich wenigstens ein bißchen vor der Kälte zu schützen. Es war sehr dunkel. Terese und Richard hatten alle Lichter ausgeknipst, als sie sich in ihre jeweiligen Schlafzimmer zurückgezogen hatten. Nur durch das Fenster über der Spüle fiel ein wenig Licht herein, doch es war so schwach, daß Jack die Umrisse der Möbel nur erahnen konnte.
    Er wußte nicht, was ihm mehr zu schaffen machte: die gefährliche Virusgrippe oder seine Angst. Wenigstens war sein Husten nicht schlimmer geworden. Offensichtlich hatte das Rimantadin ihn vor dem Schlimmsten bewahrt.
    Für ein paar Minuten gab er sich der süßen Illusion hin, daß er vielleicht doch noch gerettet werden würde. Allerdings standen die Chancen alles andere als gut. Der einzige Mensch, der wußte, daß der Test von National Biologicals positiv ausgefallen war und die Pestkulturen somit eindeutig von dieser in Virginia ansässigen Firma stammten, war Ted Lynch, doch der hatte keinen Schimmer, was dieses Ergebnis zu bedeuten hatte. Allenfalls wußte Agnes vielleicht, wie brisant dieses Ergebnis war, doch weshalb sollte Ted ihr erzählen, wie der Test ausgefallen war? Wenn seine Aussicht auf Rettung so schlecht stand, blieb ihm nur eine Chance: Er mußte versuchen zu fliehen. Also nahm er das Abflußrohr, an das er gekettet war, noch einmal genauer ins Visier. Er tastete es der Länge nach ab, um festzustellen, ob es vielleicht irgendwo beschädigt war, doch es schien vollkommen in Ordnung zu sein. Er stemmte sich mehrmals mit den Füßen gegen die Wand und zerrte an den Leitungen bis die Handschellen ihm ins Fleisch schnitten. Die Rohre waren absolut stabil.
    Falls es ihm überhaupt gelingen sollte zu fliehen, dann nur während eines Gangs zur Toilette. Allerdings hatte er noch keine Ahnung, wie er das konkret anstellen sollte. Er konnte wohl nur hoffen, daß Terese und Richard mit der Zeit unvorsichtig werden würden.
    Als er an das dachte, was ihm in ein paar Stunden bevorstand, lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken. Ausgeschlafen würde Terese entschlossener vorgehen denn je. Daß die beiden es am Abend nicht über sich gebracht hatten, ihn kaltblütig zu erschießen, war nur ein schwacher Trost. Egozentrisch und durchgedreht, wie sie waren, war es nur eine Frage der Zeit, bis sie auch vor dem Äußersten nicht mehr zurückschrecken würden. Um wenigstens vor der eisigen Kälte etwas Schutz zu finden, strampelte er so lange mit den Beinen, bis die Matte wieder über ihm lag. Er wollte Kräfte sammeln, so gut es eben ging.

 
     
    34. Kapitel
     
    Catskill Mountains, Bundesstaat New York
    Donnerstag, 28. März 1996, 8.15 Uhr
    Von Stunde zu Stunde fühlte Jack sich schlechter. Nachdem er um halb fünf aufgewacht war, hatte er nicht mehr einschlafen können. Er zitterte am ganzen Leib und konnte es in keiner Position länger als ein paar Minuten aushalten. Als schließlich Richard verschlafen und mit zu Berge stehenden Haaren nach unten kam, freute Jack sich beinahe, ihn zu sehen. »Ich muß auf die Toilette«, rief er.
    »Warten Sie, bis Terese aufgestanden ist«, erwiderte Richard und machte sich daran, das Kaminfeuer neu zu entfachen. Ein paar Minuten später kam Terese aus ihrem Zimmer geschlurft. Sie trug einen alten Bademantel und sah kein bißchen besser aus als ihr Bruder. Ihr blond gesträhnter Lockenkopf wirkte wüst und zerzaust. Ohne Make-up war sie kreidebleich. »Ich habe immer noch diese erbärmlichen Kopfschmerzen«, klagte sie. »Außerdem habe ich wahnsinnig schlecht geschlafen.«
    »Ich auch«, sagte Richard. »Das ist der Streß. Vielleicht liegt es auch daran, daß wir gestern abend nicht gegessen haben.«
    »Ich habe gar keinen Hunger«, erwiderte Terese. »Eigentlich seltsam, was?«
    »Ich muß auf die Toilette«, rief Jack noch einmal. »Ich warte jetzt schon seit Stunden.«
    »Hol die Pistole«, forderte Terese ihren Bruder auf. »Ich schließe ihm kurz die Handschellen auf.«
    Sie kam in die Küche und kniete sich mit dem Schlüssel neben die Spüle.
    »Tut mir leid, daß du so schlecht geschlafen hast«, sagte Jack. »Vielleicht hättest du mir Gesellschaft leisten sollen. Ich hatte eine herrliche Nacht.«
    »Ich hab’ keine Lust auf deine dämlichen Sprüche«, raunzte sie ihn an. »Also halt’ gefälligst die Klappe.«
    Als die

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