Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
Handschellen an einer Seite aufsprangen, rieb Jack sich seine aufgescheuerten Handgelenke und rappelte sich mühsam auf. Doch er war kaum auf den Beinen, wurde ihm derart schwindelig, daß er sich am Küchentisch festhalten mußte. Sofort war Terese bei ihm und ließ die Handschelle wieder zuschnappen. Selbst wenn er es gewollt hätte, er hätte nicht die Kraft gehabt, sich ihr zu widersetzen. »Okay, los geht’s«, drängte Richard, die Pistole im Anschlag. »Einen Augenblick noch«, bat Jack. Ihm drehte sich immer noch alles vor Augen.
    Als der Schwindelanfall halbwegs vorüber war, taumelte Jack auf wackeligen Beinen ins Bad. Als erstes ging er auf die Toilette. Dann nahm er mit reichlich Wasser eine weitere Rimantadin. Erst als er das hinter sich gebracht hatte, wagte er einen flüchtigen Blick in den Spiegel und erschrak. Jeder Penner sah besser aus. Seine Augen waren rot und geschwollen. Auf seiner linken Gesichtshälfte klebte genauso wie am Ärmel seines Hemdes angetrocknetes Blut, wahrscheinlich von dem Schlag, den Richard ihm an der Mautstelle verpaßt hatte. Die dick angeschwollene und aufgesprungene Lippe hatte er ebenfalls Richard zu verdanken. In seinem schauerlichen Stoppelbart klebte angetrockneter Schleim. »Willst du da drinnen Wurzeln schlagen?« rief Terese. »Los, beeil dich!«
    Er drehte noch einmal das Wasser auf und wusch sich das Gesicht. Anschließend putzte er sich notdürftig mit dem Zeigefinger die Zähne und versuchte mit wenig Wasser sein Haar in eine halbwegs akzeptable Form zu bringen.
    »Das wurde Zeit«, sagte Terese, als er schließlich das Bad verließ. Er mußte sich auf die Zunge beißen, um keine bissige Bemerkung fallenzulassen. Er bewegte sich auf sehr dünnem Eis und wollte die beiden nicht unnötig provozieren. Er hatte vergeblich auf eine Besserung seiner Lage gehofft. Terese führte ihn sofort zurück zur Spüle und kettete ihn wieder fest. »Wir sollten dringend etwas essen«, schlug Richard vor. »Ich habe gestern abend eine Packung Getreideflocken gekauft«, entgegnete Terese.
    Sie setzten sich kaum einen Meter von Jack entfernt an den Küchentische. Terese nahm kaum etwas zu sich. Wie sie noch einmal versicherte, hatte sie absolut keinen Appetit. Jack gaben sie nichts.
    »Hast du inzwischen eine Ahnung, was wir mit ihm machen sollen?« fragte Richard.
    »Was ist mit diesen Typen aus der City, die ihn umbringen sollten? Wie bist du überhaupt an sie herangekommen?«
    »Die gehören zu einer Gang aus meinem Viertel«, erklärte Richard.
    »Und wie nimmst du Kontakt zu ihnen auf, wenn du etwas von ihnen willst?«
    »Normalerweise rufe ich sie an oder ich gehe kurz rüber in die Ruine, die sie besetzt haben. Ich habe immer mit einem gewissen Twin gesprochen.«
    »Dann sag ihm, daß er so schnell wie möglich seinen verdammten Hintern herbewegen soll«, sagte Terese. »Vielleicht macht er das sogar«, entgegnete Richard. »Aber nur, wenn wir ihm genug Geld bieten.«
    »Ruf ihn an!« drängte Terese. »Wieviel hattest du ihm denn geboten?«
    »Fünfhundert.«
    »Dann biete ihm jetzt tausend, wenn’s sein muß. Aber sag ihm, daß wir es eilig haben und daß er noch heute kommen muß.«
    Richard schob seinen Stuhl zurück und ging ins Wohnzimmer, um das Telefon zu holen. Er wollte vom Küchentisch aus telefonieren, um sich mit Terese verständigen zu können, falls er den Einsatz erhöhen mußte. Er hatte keine Ahnung, ob Twin bereit war, extra in die Catskills heraufzukommen. Twin nahm sofort den Hörer ab. Richard erzählte ihm, daß er noch einmal mit ihm über den Doktor reden wolle, der nun endgültig erledigt werden solle.
    »Hey, Mann«, erwiderte Twin. »Wir sind nicht interessiert, kapierst du?«
    »Ich weiß, daß es beim letztenmal Probleme gegeben hat«, redete Richard auf ihn ein. »Aber diesmal ist es kinderleicht. Wir haben ihm Handschellen angelegt und ihn aus der Stadt gebracht.«
    »Wenn das so ist, brauchst du uns doch gar nicht«, wandte Twin ein.
    »Warte!« sagte Richard schnell. Er hatte das Gefühl, daß Twin kurz davor war, einfach aufzulegen. »Wir brauchen euch trotzdem. Und weil ihr so weit fahren müßt, zahlen wir auch das Doppelte.«
    »Tausend Dollar?«
    »Du hast richtig verstanden«, sagte Richard. »Komm nicht, Twin!« schrie Jack, so laut er konnte. »Es ist ein abgekartetes Spiel.«
    »Scheiße!« brüllte Richard in den Hörer und forderte Twin auf, einen Moment zu warten. Dann stürzte er sich auf Jack und zog ihm wütend den Kolben

Weitere Kostenlose Bücher